Am Samstag, 29. Juni, ging an der Alten Donau bereits zum dritten Mal die derzeit attraktivste Ruderregatta Österreichs über die Bühne: der Vienna Nightrow. Das Team der Universität Wien, das erstmals in der Klasse der Universitätsmannschaften antrat, verpasste das Finale nur um Hundertstelsekunden.
Das Besondere dieses Jahr war – neben dem wachsenden Starterfeld – die erstmalige Teilnahme von insgesamt fünf Universitätsmannschaften aus fünf europäischen Nationen (Italien, Kroatien, Polen, Deutschland und Österreich) in exklusiv gestalteten Hochschulrennläufen über die generelle Sprintdistanz von 350 Metern. Im Bild die Mannschaft der Universität Wien.
Am Vorabend des Rennens hatten die geladenen Gastmannschaften bei einem "Get-Together" die Möglichkeit, sich im Haus der Musik näher kennenzulernen und sich bei einem "Hundert-Meter-Ruderergometer-Contest" für die Regatta aufzuwärmen – zumindest mental.
Dem Gewinner des "Aufwärm"-Contests aus Belgien (links im Bild) gelang es schließlich, sich im Finale gegen den Konkurrenten aus Kroatien knapp durchzusetzen, indem er "blind" die Vorgabe von hundert Metern mit einer Abweichung von nur einem Meter erreichte. Arnold Baca, Leiter des Zentrums für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien (rechts im Bild), überreichte ihm dafür ein Smartphone als Siegertrophäe.
Der Tag des Rennens am Samstag, 29. Juni, begann sehr zeitig, um 8.30 Uhr, mit einem morgendlichen Training, da viele Mannschaften ein Rennboot von Rudervereinen aus Wien zur Verfügung gestellt bekamen und dieses natürlich kennenlernen wollten. Nachdem im Laufe des Vormittags die sportgerätetechnischen Angelegenheiten geklärt wurden, hatten die Studierenden die Möglichkeit, ihre Energiereserven bei köstlichen Eiernockerl'n und grünem Salat aufzufüllen. Bei der anschließenden Sitzung wurden seitens der Regattaleitung noch letzte Details für die Rennen sowie die Auslosung der Startnummern bekanntgegeben.
Eine "Universität Wien Obst-Bar" überbrückte die übrigen Stunden bis zum ersten Renneinsatz. Um Punkt 17 Uhr zu Regattabeginn war es am Ufer schon so eng, dass das Runter- und Rauftragen der Boote zwischen den Menschenmassen zur logistischen Herausforderung wurde.
Um etwa 17.50 Uhr startete der erste Lauf (Seatrace) der Universitätsmannschaften, bei dem es in zwei getrennten Abteilungen zwar lediglich um die künftige Bahnverteilung (Qualifying) ging, gleichzeitig aber eine wichtige Rennerfahrung für die Mannschaften darstellte. Diesen entschieden schließlich die beiden Teams aus Zagreb (im Bild) und Warschau mit einer Zeit von etwa einer Minute für sich und schufen damit beste Voraussetzungen für das nächste Rennen.
Beim Qualifikationslauf erreichten die beiden Siegermannschaften, erneut Zagreb und Warschau, den direkten Einzug in das Finale am Abend, während die restlichen Mannschaften im "Hoffnungslauf" (Elimination) um den dritten Startplatz kämpfen mussten. Im Bild die Mannschaft der Universität Wien.
Nach einem unglaublich knappen Rennen mit anschließendem Foto-Finish konnten sich die Gäste aus Venedig erfolgreich gegen die Wiener Universitätsmannschaft mit einem Vorsprung von 18 hundertstel Sekunden (ca. zehn Zentimeter) erfolgreich ins Finale katapultieren.
Dieses fand um 22.50 Uhr in beeindruckender Atmosphäre und unter lautstarkem Applaus der anwesenden Fans mit beleuchteten Booten und mobilen Hochleistungsstrahlern statt und fand schließlich einen klaren Ausgang. Den Kroaten gelang es zum wiederholten Male einen Sieg heimzufahren. Die Polen konnten sich mit dem zweiten und Venedig (im Bild) mit dem dritten Platz über ihre Leistung freuen.
Nach der anschließenden Siegerehrung gab die After-Race-Party noch genügend Zeit, die Veranstaltung gesellig ausklingen zu lassen und über zukünftige Ruderaktivitäten zu diskutieren. "Der Teamgeist einer Rudermannschaft – gemeinsam in einem Boot, nur miteinander erfolgreich – ist ein hervorragendes Beispiel für interne als auch externe Zusammenarbeit in universitärer Forschung und Lehre und kann gerade an einer so umfangreichen und vielfältigen Universität wie der unserer als Vorbild für ein erfolgreiches Miteinander dienen", so Philipp Kornfeind vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien.