6 Fragen an Dekanin Elisabeth Nemeth

Ab 1. Oktober 2012 folgt Elisabeth Nemeth ihrer Vorgängerin Ines Maria Breinbauer als Dekanin der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft. Im Interview spricht die Philosophin über ihre Erwartungen, Ziele und Herausforderungen – und zeigt uns ihren alten Studentenausweis.

1) Welche Ziele verfolgen Sie als neue Dekanin?
Ich denke, wir befinden uns in einer interessanten Phase der Weiterentwicklung der Universität Wien. Die Evaluierung des Organisationsplans hat strukturelle Probleme der Kommunikation und Kooperation zwischen den Ebenen in Management und Gestaltung aufgezeigt. Das Rektorat sucht hier nach neuen Lösungen. Dazu möchte ich im Rahmen unserer Fakultät meinen Teil beitragen.

2) Was sehen Sie als größte Herausforderung an?
Meine Aufgaben als Dekanin mit meiner Tätigkeit in Forschung und Lehre unter einen Hut zu bekommen und gleichzeitig mein Privatleben nicht zu vernachlässigen.



BIOGRAPHISCHES:

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Elisabeth Nemeth, geb. 1951 in Wien, ist ab Oktober 2012 Dekanin der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien. 1969-1974 Lehramtstudium Philosophie, Psychologie und Pädagogik sowie Katholische Theologie, Universität Wien. 1974 Mag. Phil. 1974/75 Philosophiestudium an den Universitäten München und Oxford. 1975 Assistentin von Karl Ulmer am Institut für Philosophie der Universität Wien. 1981 Doktorat bei Karl Ulmer. 1988 Assistenzprofessorin am Institut für Philosophie der Universität Wien. 2000 Venia Legendi für Philosophie (Habilitationsschrift: "Denken in Beziehungen. Beiträge zur Ortsbestimmung der Erkenntnisphilosophie"). 2001 außerordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Philosophie der Universität Wien. Zum CV von Elisabeth Nemeth (PDF)



3) Wo sehen Sie die Universität Wien in zehn Jahren, und was ist auf dem Weg dorthin wichtig?
Das hängt vor allem davon ab, ob die Universität Wien der jüngeren Generation von WissenschafterInnen sehr gute und gesicherte Bedingungen für Forschung und Lehre anbietet – und darüber hinaus die reale Möglichkeit, diese Bedingungen kontinuierlich mitzugestalten. Nur unter dieser Voraussetzung werden sich ausgezeichnete Wissenschafterinnen und Wissenschafter in Zukunft mit der Universität Wien identifizieren und bereit sein, neben ihrem Engagement in Forschung und Lehre etwas von ihrer Zeit auch in die Weiterentwicklung der Universität zu stecken.

4) Ihr wissenschaftliches Vorbild?
Ich habe im Laufe meines Lebens von sehr unterschiedlichen WissenschafterInnen viel gelernt. Ein Vorbild im eigentlichen Sinn habe ich nicht.


BLICK INS FOTOALBUM:

Elisabeth Nemeth über ihre Studienzeit: "Mein Philosophiestudium war noch geprägt durch die Spaltung des Instituts in zwei verfeindete philosophische Lager, die sich darin ausdrückte, dass die Türe zwischen den beiden Instituten immer verschlossen war. Das hat mich insofern geprägt, als ich in meiner philosophischen Arbeit den Jargon von philosophischen Schulen und die Zuordnung zu philosophischen Lagern immer zu vermeiden gesucht habe." (Foto: Privat)




5) Ihr Lieblingsplatz an der Universität Wien?
Der Lesesaal der Universitätsbibliothek.

6) Welches Buch liegt zurzeit auf Ihrem Nachtkästchen?
Ein Band Erzählungen von Anton Tschechow.



VORSCHAU:
6 Fragen an die DekanInnen und ZentrumsleiterInnen der Universität Wien: von 20. August bis 12. September 2012 täglich in uni:view.