Mein Business: Viel Zeit, Schweiß und Geld

In ihrer eigenen Praxis berät und behandelt Patricia Zaccarini mit ihren Kolleginnen Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen. Fähigkeiten wie Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen braucht es als Gründerin allemal – gut, dass sich die Alumna einiges davon schon an der Uni erarbeitet hat.

Stellen Sie uns bitte Ihr Unternehmen in zwei Sätzen vor …
Patricia Zaccarini: PÄPSY ist ein Pädagogisch-Psychologisches Zentrum für Kinder, Jugendliche und Eltern. Die Klinischen- und Gesundheitspsychologinnen, die in diesem Zentrum arbeiten, haben sich in Diagnostik, Beratung und Behandlung auf unterschiedliche Bereiche wie Autismus, Sensorische Integration, Biofeedback und ähnliches mehr spezialisiert.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen – und wann stand fest: Ich gründe eine Firma?
Zaccarini: Bereits im Studium haben meine Kollegin Yvonne Laminger und ich überlegt, ob die Selbstständigkeit für uns eine Option sein könnte und welche Vor- aber auch Nachteile damit verbunden wären. Die Idee gefiel uns von Anfang an sehr gut! Nach dem Studium trennten sich unsere Wege für unsere Ausbildung zur Klinischen- und Gesundheitspsychologin, wir arbeiteten in unterschiedlichen Institutionen, trafen uns jedoch regelmäßig zu Gesprächen, um unseren Plan von der Gründung weiter voranzutreiben. Unsere Visionen wurden immer klarer und umsetzbarer. Nach unserem Abschluss beschlossen wir sogleich unseren Traum zu verwirklichen: eine eigene Praxis!

Im Dossier "Mein Business" stellen Alumni der Universität Wien ihr Start-up bzw. Unternehmen vor und verraten Tipps und Tricks für (zukünftige) GründerInnen. Das Dossier läuft in Kooperation zwischen dem uni:view Magazin, der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung und dem Alumniverband.

Sie haben an der Universität Wien studiert. Inwiefern hat Ihr Studium beim Weg in die Selbstständigkeit eine Rolle gespielt?
Zaccarini: Meine Praxiskolleginnen und ich haben alle im Bereich Entwicklungspsychologie an der Universität Wien gearbeitet. Großteils waren wir für ein Forschungsprojekt zuständig und haben dabei diverse Fähigkeiten erproben können. Eigenständigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz waren einige der wichtigsten. Genau auf diese Fähigkeiten haben wir beim Gründen unserer Praxis zurückgreifen können und natürlich benötigen wir sie jeden Tag in unserem selbstständigen Arbeiten.

Haben Sie sich das Gründen so vorgestellt? 
Zaccarini: Eigentlich stimmten meine Vorstellungen mit der Praxis größtenteils überein. Yvonne und mir war bewusst, dass die Anfangszeit keine einfache wird und wir viel Zeit, Schweiß und auch Geld investieren müssten.

Was war für Sie die größte Herausforderung?
Zaccarini: Ich denke, die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten stellte für uns die größte Herausforderung dar. Wir hatten sehr spezielle Vorstellungen von der Lage und den Räumen und wollten diesbezüglich keine Abstriche machen.

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Ihr schönster Augenblick?Zaccarini: Der schönste Augenblick war der Zeitpunkt der Praxiseröffnung. All die tollen Menschen an einem Ort versammelt zu haben, die geholfen haben, unseren Traum umzusetzen. Viele Menschen unterstützten uns emotional, durch gute Zusprache, mit Ihrer Arbeitskraft oder indem sie einfach an uns geglaubt haben! Wir sind diesen Personen sehr dankbar.Haben Sie Vorbilder?Zaccarini: Eines meiner größten Vorbilder ist mein Großvater, der – egal in welcher Situation – immer etwas Positives findet, viel lachen kann und nie den Mut verliert. Diese Werte hat er mir vermittelt und die bereichern und erfüllen nicht nur mein Privatleben, sondern auch mein Arbeitsleben!

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Welche Tipps würden Sie Ihrem damaligen "Gründer-Ich" aus heutiger Sicht geben? 
Zaccarini: Glaub an dich, vertraue deinen Ideen, sprich mit KollegInnen und hole dir auch rechtliche Ratschläge ein!

Wie hätte Sie die Uni mehr unterstützen können?

Zaccarini: Von der Uni hätten wir uns gewünscht, mehr Informationen oder Unterstützung hinsichtlich der ersten Schritte in die Selbstständigkeit zu bekommen. Der Großteil der im Studium vermittelten Inhalte ist doch auf einen Werdegang in der Forschung ausgerichtet.

Steckbrief:
Name:
Patricia Zaccarini
Alter: 31
Studium: Psychologie
Gründungsjahr: 2014
Mein Business: PÄPSY – Pädagogisch-Psychologisches Zentrum
Mein Motto: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!
Mein Tipp für GründerInnen: Glaubt an euch und eure Idee!
Link zur Webseite: www.paepsy.at

Das Interview führte Siegrun Herzog vom Alumniverband der Universität Wien.