Pionierinnen auf der Bühne
| 04. Februar 2014
Anlässlich des Internationalen Frauentags gastiert das Theaterstück "Curie_Meitner_Lamarr_unteilbar" am 3. und 4. März im Lise-Meitner-Hörsaal der Universität Wien. Drei herausragende Wissenschafterinnen stehen dabei exemplarisch für die Errungenschaften von Frauen im naturwissenschaftlichen Bereich.
Menschen, die Wissenschaft betreiben, sind als ProtagonistInnen selten auf Theaterbühnen anzutreffen. Das Wiener portraittheater greift für ihre neueste Produktion daher erstmals drei herausragende Wissenschafterinnen auf: die zweifache Nobelpreisträgerin und Entdeckerin der Radioaktivität Marie Curie, die österreichische Atomphysikerin Lise Meitner und die österreichische Hollywood-Schauspielerin und Entwicklerin des Frequenzsprungverfahrens Hedy Lamarr, die 2014 ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. So unterschiedlich ihre Biographien sind, so unvermutet weisen sie Parallelen auf. Ausschnitte aus ihrem Leben, Erfolge und Hindernisse verflechten sich in dem 90-minütigen Theaterabend mit den Forschungsinhalten und der Leidenschaft für ihr Tun.
BEREITS VERLOST! |
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Im Theaterstück wird nicht nur aus dem Leben der drei Frauen erzählt, sondern auch ihre wissenschaftlichen Forschungsgebiete bzw. die technischen Erklärungen dafür veranschaulicht. Die drei Figuren, alle von Schauspielerin Anita Zieher dargestellt, verweben wichtige Entwicklungen und Erlebnisse aus ihrem Leben mit Erkenntnissen aus ihrer Arbeit. Der Raum ihrer Arbeit, zu dem sie oft nur über Hintertüren Zutritt erlangten, wird zum Ort ihrer Lebensgeschichten.
Marie Curie (geboren 1867 in Warschau; gestorben 1934 in Sancellemoz) war Physikerin und Chemikerin. Sie erforschte die 1896 von Henri Becquerel beobachtete Strahlung von Uranverbindungen und prägte für diese das Wort "radioaktiv". Sie entdeckte gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie die chemischen Elemente Polonium und Radium und erhielt 1903 den Nobelpreis für Physik (gemeinsam mit Henri Becquerel und Pierre Curie) sowie 1911 den Nobelpreis für Chemie. Sie war die erste Frau, die an der Sorbonne Physik abschloss, Professorin wurde und einen Nobelpreis bekam.
Lise Meitner (geboren 1878 Wien; gestorben 1968 in Cambridge) arbeitete auf dem Gebiet der Atomphysik und entdeckte zusammen mit Otto Hahn mehrere radioaktive Nuklide. 1939 lieferte sie die erste physikalische Erklärung der Kernspaltung. Sie gehörte zu den ersten in Österreich zum Studium zugelassenen Frauen und war 1906 die zweite Frau, die im Fach Physik an der Universität Wien promovierte. In Berlin habilitierte sie sich 1922 als erste Frau in Deutschland im Fach Physik. 1926 wurde sie in Berlin – als erste Frau im Bereich Physik – außerordentliche nichtbeamtete Professorin. Als Jüdin musste Lise Meitner im Juli 1938 unter Lebensgefahr nach Stockholm fliehen, wo sie bis Ende des Zweiten Weltkriegs blieb. 1960 zog Lise Meitner zu ihrem Neffen Otto Frisch nach Cambridge, wo sie 1968 89-jährig verstarb.
Hedy Lamarr (geboren 1914 in Wien; gestorben 2000 in Altamonte Springs) war die erste Frau, die nackt und in sexueller Erregung in einem Kinofilm zu sehen war. Gemeinsam mit George Antheil erfand sie das Frequenzsprungverfahren, das heute als eine der Grundlagen für Bluetooth und WLAN gilt. Ihr Geburtstag ist Anlass für den Tag der Erfinder, der jedes Jahr am 9. November in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefeiert wird. Hedy Lamarr hätte 2014 ihren 100. Geburtstag gefeiert.
Gastspiel des portraittheaters an der Universität Wien "Curie_Meitner_Lamarr_unteilbar"
Montag, 3. März und Dienstag, 4. März, jeweils um 19 Uhr
Lise-Meitner-Hörsaal an der Fakultät für Physik
Strudlhofgasse 4, 1090 Wien
Nähere Informationen
Die Karten sind sowohl für Universitätsangehörige (17,50 Euro statt 20 Euro) als auch für Studierende (10 Euro) ermäßigt.
