Neues Olympiazentrum (Uni) Wien
| 10. Dezember 2015Von Sportmedizin bis Biomechanik: Erfolgreicher Sport braucht Forschung. Das findet auch das Österreichische Olympische Comité und zertifiziert die Universität Wien – d.h. das Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport und das Österreichische Institut für Sportmedizin – als Olympiazentrum.
Nach Dornbirn, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Salzburg-Rif hat nun auch Wien ein Olympiazentrum: Am Mittwoch, 9. Dezember 2015, wurde das Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien und das Österreichische Institut für Sportmedizin auf der Schmelz durch das Österreichische Olympische Comité zertifiziert. Ziel der Olympiazentren ist es, Top-AthletInnen ein Trainings- und Betreuungsumfeld nach höchsten internationalen Maßstäben zu bieten. "Es war höchste Zeit, dass auch in Ostösterreich ein Olympiazentrum installiert wird", so ÖOC-Präsident Karl Stoss anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Vienna Marriott Hotel.
Wissenschaft und Sport
"Wissenschaft und Sport haben in Österreich eine lange partnerschaftliche Tradition, die mit diesem Zentrum weiter gestärkt wird", so der Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Reinhold Mitterlehner: "Für unsere Athletinnen und Athleten bietet die Anbindung an das umfangreiche Wissen der Universitäten eine Erweiterung der Wettkampfvorbereitung."
Ein Beispiel dazu nennt Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien: "Erfolg im Sport benötigt auch Wissenschaft. Dies wurde eindrucksvoll beim America's Cup 2007 gezeigt, den das Schweizer Boot Alinghi mit von der ETH Lausanne – auch mit Hilfe von Mathematik – konstruierten Segeln gewann. Das Olympiazentrum Wien wird dem österreichischen Sport die wissenschaftliche Kompetenz der Universität Wien anbieten können."
Trainingssteuerung und Planung wird zunehmend komplexer
Denn die Trainingssteuerung und -planung werden zunehmend komplexer, das gilt auch für die sportmedizinische Begleitung der AthletInnen, skizziert Norbert Bachl vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien und Direktor des Österreichischen Instituts für Sportmedizin auf der Schmelz die umfangreichen Betätigungsfelder in den Bereichen Sportmedizin, Biomechanik/Informatik, Sportwissenschaft, Physiotherapie/Masse bis hin zur Forschung: "Ohne Wissenschaft und Forschung hat man heutzutage im Kampf um Olympia-Medaillen kaum noch eine realistische Chance."
Produktive Zusammenarbeit
Die Lizenzierung zum "Olympiazentrum" durch das ÖOC ist seit einer Neustrukturierung 2013 an eine Reihe von infrastrukturellen, sportmedizinischen und sportwissenschaftlichen Auflagen gebunden. Verpflichtend vorgeschrieben sind u.a. die intensive Zusammenarbeit der Olympiazentren untereinander, die Einhaltung von internationalen Qualitätsstandards und ein permanentes Monitoring. In diesen beiden Jahren haben die österreichischen Olympiazentren zahlreiche Projekte lanciert, wie u.a. die Materialentwicklung, Trainingsplanung und Leistungsdiagnostik für RodlerInnen, Skeleton-FahrerInnen und EisschnellläuferInnen in Innsbruck oder der Einsatz einer Unterwasser-Videoanalyse im täglichen Schwimmtraining für Lisa Zaiser, David Brandl & Co. in Linz. (red)