Life Sciences in Wien: Universität Wien, Medizinische Universität Wien und ÖAW erarbeiten abgestimmte Strategie
| 28. Juli 2015Biowissenschaftliche Forschung hat in Wien eine lange Tradition und gilt als eine der derzeitigen Leitwissenschaften mit hohem Innovationspotential. Die Universität Wien, die Medizinische Universität Wien und die Österreichische Akademie der Wissenschaften werden die nächsten Monate dazu nutzen, eine gemeinsame Life Science-Strategie zu entwickeln. Ziel der Kooperation ist die Stärkung des Standortes.
Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, Markus Müller, designierter Rektor der MedUni Wien, und Anton Zeilinger, Präsident der Akademie der Wissenschaften, sind sich einig, dass für eine bessere internationale Sichtbarkeit des Life Science-Standortes Wien eine institutionell abgestimmte Strategie notwendig ist.
Jede der drei beteiligten Institutionen bringt spezifische Themenschwerpunkte und Expertise in den Life Science-Standort Wien ein.
Die Universität Wien deckt die Themen Entwicklung, Evolution, Diversität und Interaktion mit der Umwelt ab und beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Methoden mit biologischen Molekülen, Zellen und einer Vielfalt von Spezies von Mikroorganismen bis zum Menschen. Die an der Universität vorhandene Expertise im Bereich der Biomathematik/-informatik ist für viele Fragestellungen von hoher Bedeutung. Die MedUni Wien ist führend im Bereich der translational-klinischen Forschung, in den Bereichen Onkologie, Immunologie, medizinische Neurowissenschaften, Herz-Kreislauferkrankungen und molekulare Bildgebung.
An der Österreichischen Akademie der Wissenschaften liegt der Schwerpunkt auf Grundlagenforschung molekularer Prozesse mit Betonung fundamentaler Ursachen von Krebs-, Infektions- oder Immunerkrankungen und personalisierter Medizin sowie der Untersuchung genetischer Mechanismen an pflanzlichen Modellorganismen.
Die Institutionen der Initiatoren arbeiten schon seit längerem erfolgreich zusammen. So betreiben die Universität Wien und die MedUni Wien seit zehn Jahren gemeinsam die Max F. Perutz Laboratories am Vienna Biocenter, an das auch das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und das Gregor-Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der ÖAW assoziiert sind. Die MedUni Wien und das Research Center for Molecular Medicine der ÖAW wiederum kooperieren am Standort AKH bereits seit 2005.
Ziel der gemeinsamen Strategieentwicklung ist es, diese und weitere Kooperationen inhaltlich noch besser zu koordinieren, konzeptionell zu vertiefen und, wo notwendig, strukturelle Konsequenzen zu bedenken. Die Beteiligten erwarten sich, dass es dadurch möglich sein wird, neue und nachhaltige Impulse im wissenschaftspolitischen Prozess zu setzen.
In weitere Folge sind andere Institutionen, die im Wiener Raum im Bereich der Life Sciences aktiv sind, eingeladen, sich in diesen Strategieentwicklungsprozess einzubringen. (cb)