Nachgefragt: Wissenschafterinnen zum Frauentag (Teil 3)
| 07. März 2011Anlässlich des 100. Internationalen Frauentags stellt "uni:view" erfolgreiche Wissenschafterinnen der Universität Wien vor. Diesmal beantworten uns die Philosophin Herlinde Pauer-Studer und die Mikrobiologin Kristin Tessmar-Raible Fragen zum Thema Frauentag und Frauen in der Wissenschaft.
Herlinde Pauer-Studer |
Position: Professorin für Praktische Philosophie mit besonderer Berücksichtigung normativer Transformationen an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft (befristet auf 5 Jahre), |
Am 8. März 2011 jährt sich der Internationale Frauentag zum 100. Mal. Was für eine Bedeutung hat dieser Tag für Sie? Für mich persönlich ist der Tag Anlass, an jene Frauen zu denken, deren wissenschaftliche Laufbahnen zunichte gemacht und deren Begabungen und Leistungen von Männern instrumentalisiert wurden. Ich finde es sehr wichtig, dass die Universitäten den Internationalen Frauentag würdigen. Universitäten haben auch eine globale Verantwortung, auf die in vielen Ländern nach wie vor eklatante Diskriminierung von Frauen aufmerksam zu machen. Frauentag und Universität: Was wünschen Sie sich für Frauen in der Wissenschaft? Ich wünsche mir universitäre Strukturen, in denen Wissenschafterinnen darauf vertrauen können, dass ihre fachlichen Leistungen anerkannt werden. Es bedarf noch eines erheblichen Umdenkens, damit an österreichischen Universitäten ein gender-neutraler und sachbezogener Standard der Leistungsgerechtigkeit den maßgeblichen Parameter universitärer Karrieren bildet. |
Weitere Informationen zu Herlinde Pauer-Studer:
CV von Herlinde Pauer-Studer
Institut für Philosophie der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
ERC-Projekt: "Distortions of Normativity"
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Kristin Tessmar-Raible |
Position: Junggruppenleiterin am Department für Mikrobiologie, Immunbiologie und Genetik |
Am 8. März 2011 jährt sich der Internationale Frauentag zum 100. Mal. Was für eine Bedeutung hat dieser Tag für Sie? Wozu sind Gedenktage generell nützlich? Meiner Meinung nach lenken sie für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge, Personen, Ereignisse, die sonst im Alltag vergessen werden würden. Ist es mir also wichtig, dass an einem Tag Frauen besonders hervorgehoben zu haben? Ja, denn geschlechtsspezifische Benachteiligungen gibt es. Allerdings denke ich persönlich am Frauentag eher an Frauen, die noch massiv unterdrückt werden und freue mich, wie viele Dinge doch selbstverständlich sind für mich, für die meine Großmutter noch kämpfen musste. Außerdem wünsche ich mir, dass meine Tochter mit der gleichen Selbstverständlichkeit von Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ausgehen kann, wie ich. Frauentag und Universität: Was wünschen Sie sich für Frauen in der Wissenschaft? Spannende Wissenschaft und gute Experimente! |
Weitere Informationen zu Kristin Tessmar-Raible:
CV von Kristin Tessmar-Raible
Department für Mikrobiologie, Immunbiologie und Genetik am Zentrum für Molekulare Biologie
Projekt "Lunar periodicity and the function of inner brain sensory-neurosecretory cells"
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