Nachgefragt: Wissenschafterinnen zum Frauentag (Teil 4)

Anlässlich des 100. Internationalen Frauentags stellt "uni:view" erfolgreiche Wissenschafterinnen der Universität Wien vor. Im vierten Teil nehmen Politikwissenschafterin Birgit Sauer und Informatikerin Monika Henzinger zu den Themen Frauentag und Frauen in der Wissenschaft Stellung.

Birgit Sauer


Position:
Professorin für Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft, Sprecherin des Gender Initiativkollegs
Schwerpunkte:
Gender und Governance, vergleichende Geschlechterpolitiken, Staats- und Demokratietheorie in feministischer Perspektive
Mein weibliches Vorbild:
Effi Briest, weil sie das, was sie tut – nämlich aus Konventionen auszubrechen – mit Leidenschaft tut und auch ein Scheitern in Kauf nimmt.


Am 8. März 2011 jährt sich der Internationale Frauentag zum 100. Mal. Was für eine Bedeutung hat dieser Tag für Sie?

Er ist ein Symbol dafür, dass Frauen nach wie vor im Erwerbsleben nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben. Er ist ein Symbol dafür, dass sich die Vorstellung von Arbeit verändert hat – heute geht es nicht nur um Erwerbs-, sondern auch um Fürsorgearbeit. Er ist ein Symbol dafür, dass Frauen Handlungsfähigkeit besitzen und für ihre Rechte kämpfen.

Frauentag und Universität: Was wünschen Sie sich für Frauen in der Wissenschaft?
Ich wünsche mir, dass Frauen auf allen Qualifikationsstufen gleich wie Männer präsent sind. Ich wünsche mir also, dass gute Frauen die gleichen Chancen wie Männer haben, eine Professur zu bekommen. Dazu bedarf es einer konsequenten Durchsetzung der Frauenquote.


Weitere Informationen
zu Birgit Sauer:
Website von Birgit Sauer
CV von Birgit Sauer

Institut für Politikwissenschaft an der Fakultät für Sozialwissenschaften
Initiativkolleg "Gender, Violence and Agency in the Era of Globalization"

Lesen Sie auch:
Artikel "Initiativkolleg: Gewalt zwischen den Geschlechtern" (FNL Dezember 2009) 
Artikel: "Kosovo und Mazedonien: Gewalt gegen Frauen bekämpfen"
Artikel "Integration: Gegenwart und Zukunft"
Artikel "Fußballsport und Sexarbeit"


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Monika Henzinger

Position: Professorin für Informatik - Theorie und Anwendung von Algorithmen an der Fakultät für Informatik,
Leiterin der Forschungsgruppe Theory and Applications of Algorithms
Schwerpunkte: Theoretische Informatik, speziell effiziente Algorithmen und Datenstrukturen und algorithmische Spieltheorie
Mein weibliches Vorbild:
Ich habe kein Vorbild, weder weiblich noch männlich.


Am 8. März 2011 jährt sich der Internationale Frauentag zum 100. Mal. Was für eine Bedeutung hat dieser Tag für Sie?
Der Tag erinnert mich an die enormen Fortschritte in der Gleichstellung der Frauen, aber auch an den weiten Weg, der noch vor uns liegt. Selbst wenn Frauen nach der Gesetzeslage gleichgestellt sind, sieht es in der Praxis oft anders aus.

Frauentag und Universität: Was wünschen Sie sich für Frauen in der Wissenschaft?
Ich wünsche mir mehr Frauen in der Wissenschaft, und zwar im Interesse der Frauen, denn ich kann ihnen nur eine Karriere in der Wissenschaft empfehlen. Sie ist intellektuell herausfordernd und bietet oft eine große Flexibilität, sodass sie sich gut mit Familie vereinbaren lässt.


Weitere Informationen zu
Monika Henzinger:
CV von Monika Henzinger
Institut für Distributed and Multimedia Systems der Fakultät für Informatik 
Forschungsgruppe Theory and Applications of Algorithms

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Artikel "Neue Frauenpower an der Fakultät für Informatik"