Die beste Art der Katastrophenvorsorge ist Wissen

In dem Projekt "ExtremA" erfassen ForscherInnen der Universität Wien in Kooperation mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus den aktuellen Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren. Am 14.11. fand das Abschlusssymposium im Naturhistorischen Museum statt.

"Extremereignisse nehmen infolge des Klimawandels an Häufigkeit zu und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Naturgefahren und Katastrophenschäden. Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung über diese Ereignisse ausreichend zu informieren. Die beste Art der Vorsorge ist wissenschaftlich fundiertes Wissens wie auch verständliche Informationen für Entscheidende und Betroffene. ExtremA setzt einen wichtigen Schritt in diese Richtung", betonte Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek im Rahmen des Abschlusssymposiums des Projekts "Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich" im Naturhistorischen Museum. Das Projekt "ExtremA" wird im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus in Kooperation mit der Arbeitsgruppe ENGAGE – Geomorphologische Systeme und Risikoforschung des Instituts für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien und dem Climate Change Center Austria (CCCA) Netzwerk geleitet.

Die Arbeitsgruppe ENGAGE beschäftigt sich unter der Leitung des Geographen Thomas Glade mit geomorphologischen Prozessen wie Lawinen oder Bodenerosionen in Kombination mit dem anthropogenen Einfluss auf natürliche Systeme. Im Interview verrät Glade, dass Extremereignisse nicht zwangsläufig "der Big Bang" sind, denn "sie können auch schleichend auftreten". Der Artikel ist im Newsletter des Forschungsnetzwerks Umwelt erschienen.

Alpine Naturgefahren und ihre Ursachen  

Im Zuge des Projekts wurde der aktuell verfügbare Wissensstand über das Auftreten von Extremereignissen in Österreich - vor allem alpiner Naturgefahren wie z.B. Lawinen und Muren - sowie deren Ursachen, auslösende Prozesse und Folgen von führenden nationalen und internationalen Expertinnen und Experten zusammengetragen. Eine derartige Wissenssammlung zu extremen Naturgefahrenereignissen gab es für und in Österreich bis dato noch nicht. 


"Das ExtremA-Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Universität Wien mit ihrer Expertise dazu beiträgt, gesellschaftliche Fragen zu beantworten", so Christa Schnabl Vizerektorin der Universität Wien. "Im Ergebnis wird durch diesen, in Kooperation mit vielen Expertinnen und Experten erstellten Bericht besser nachvollziehbar sein, wie es in Österreich zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren kommt, was die Ursachen dafür sind und mit welchen Folgen zu rechnen ist." Der erstellte Sammelband wird Anstoß für einen langfristigen wissenschaftlichen Prozess bei der Auseinandersetzung mit Extremereignissen sein, um Ereignisse als solche zukünftig noch besser prognostizieren und präventive Maßnahmen treffen zu können.

Über "ExtremA"


Der Name leitet sich aus "Extrem" - für Extremereignisse und "A" für Alpen, als auch Österreich, ab. Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol haben ihr Wissen über extreme Naturprozesse wie Hochwasser, Stürme, Waldbrände, Lawinen, Sturzfluten, Muren und Steinschlag, sowie Folgeeffekte dieser Prozesse gesammelt. Ebenso wurden technische, naturräumliche und gesellschaftliche Aspekte im Kontext der Extremereignisse behandelt, darunter die Landnutzung und Bodenpolitik, der Schutzwald, kritische Infrastrukturen, Vulnerabilität, ökonomische Dimension, Katastrophenmanagement und Überlastfälle. (apa/red)


Am 14. November 2019 fand das Abschlusssymposium des Projekts "Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich" im Naturhistorischen Museum statt. (© Paul Gruber)