Der Alltag von Kindern mit Behinderung aus aller Welt

Heute, am Mittwoch, 13. Juli 2011, fand von 10 bis 11.30 Uhr die Kinderuni-Vorlesung "Wie lernen Kinder mit Behinderung in Afrika, Asien und Europa?" am Campus der Universität Wien statt. Wir, Sarah und Tanja, das Kinderuni-Superreporterteam, waren mit Kamera und Aufnahmegerät live dabei.

In der Vorlesung haben wir Einblicke in die Klassenzimmer von drei Kindern mit Behinderung von drei Kontinenten erhalten: Anna aus Europa, Maliwan aus Asien und Binyam aus Afrika.

Anna aus Österreich


Anna lebt in Wien und geht in eine besondere Schule, weil sie seit ihrer Geburt im Rollstuhl sitzt. Diese Schule besitzt ein cooles Hallenbad, in das sie gerne baden geht. "Aber wie kann Anna denn schwimmen, wenn sie ihre Beine nicht bewegen kann?", hat jemand gefragt. Das geht mit einem besonderen Schwimmreifen! In der Schule sind die Gänge außerdem so breit, dass sie ohne Probleme mit ihrem Rollstuhl herumfahren kann.

Maliwan aus Thailand


Maliwan geht in eine ziemlich alte Schule in Bangkok. Sie hat eine geistige Behinderung, aber lernen kann sie trotzdem! In ihrer Klasse sind nur sechs Kinder und auch in ihrer Schule gibt es ein Schwimmbad. Interessant ist, dass Schulkinder in Thailand – und daher auch Maliwan – während des Unterrichts am Boden sitzen und barfuß sind.

Binyam aus Äthiopien


Binyam wohnt in Addis Abeba und geht dort in eine Gebärdensprachschule, weil er gehörlos ist. Gebärdensprache ist wie auch die Sprache mit der Stimme in verschiedenen Regionen unterschiedlich – Binyam spricht amharische Gebärdensprache. Die Forscherin braucht daher einen Dolmetscher, der von amharischer Gebärdensprache auf Englisch übersetzt, damit sie sich verstehen können. Binyam muss jeden Tag um sechs Uhr aufstehen, weil er mit einen Schulbus zur Schule gebracht wird.

Mehr zur Vorlesung

Geleitet wurde die Vorlesung von Michaela Kramann, Margarita Schiemer und Michelle Proyer vom Institut für Bildungswissenschaft. Eigentlich kam uns die Vorlesung mehr wie ein Workshop als wie eine Vorlesung vor, weil viel zum Mitmachen dabei war. Man bekam Kärtchen, die man bei bestimmten Fragen hochheben konnte und einen Steckbrief zum Ausfüllen. Am Schluss konnte man noch Briefe und Fragen an Anna, Maliwan und Binyam schreiben. Die hängten wir dann auf die Pinnwand zum jeweiligen Land dazu. Die drei werden jetzt ziemlich viele Briefe bekommen!

Kinderuni-Reporterin Tanja Pokorny ist 8 Jahre alt, kommt aus Purkersdorf und geht ab Herbst in die vierte Klasse der Josef-Schöffel-Schule. Sarah Lehner ist 11 Jahre alt, kommt aus Leonding in Oberösterreich und besucht im nächsten Schuljahr die zweite Klasse der Neuen Musik-Mittelschule Leonding.