Botanischer Garten der Universität Wien: Internationaler Tag der Artenvielfalt
| 23. Mai 2016Die Universität Wien präsentierte am Internationalen Tag der Artenvielfalt, 22. Mai, die zahlreichen Projekte des Botanischen Gartens und des Departments für Botanik und Biodiversitätsforschung. Rund 1700 BesucherInnen konnten unter Anleitung von WissenschafterInnen experimentieren, forschen und den Botanischen Garten erkunden.
"Der Verlust an Biodiversität durch menschliche Aktivitäten und Klimawandel sind Schlagworte unserer Zeit. Diese Veränderungen unserer Umwelt sind unter anderem an sich ändernden Pflanzengesellschaften in den verschiedenen Lebensräumen sichtbar. WissenschafterInnen des Departments für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien dokumentieren diese Veränderungen der Pflanzengemeinschaften in verschiedenen Regionen der Erde und liefern somit eindrucksvolle Belege des Klimawandels", so der Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften, Gerhard Herndl.
1700 begeisterte BesucherInnen konnten im Botanischen Garten an verschiedenen Stationen Naturerfahrungen sammeln.
Die genaue Kenntnis der enormen Pflanzenvielfalt ist Voraussetzung für seriöse Bestandsaufnahmen und Analysen. Diese Kenntnis wird seit vielen Jahrzehnten Generationen von Studierenden der Botanik an der Universität Wien vermittelt. Ein wichtiges Instrument, die Vielfalt der Pflanzen Studierenden näherzubringen, ist der Botanische Garten der Universität Wien. Darüber hinaus werden mit der Grünen Schule des Botanischen Gartens Kindergartenkinder, SchülerInnen, Jugendliche und Erwachsene an die Vielfalt in der Welt der Pflanzen herangeführt. Ziel dabei ist, Botanik unmittelbar in der Natur zu erleben und Forschung zu verstehen. Bereits jetzt wird dieses kostenpflichtige Angebot jährlich von rund 7.000 BesucherInnen geschätzt und genutzt.
Strategische Partnerschaften und innovative Projekte, um für Forschung zu begeistern
Mit "Botanic Quest" haben das Gregor Mendel Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und die Grüne Schule des Botanischen Gartens rechtzeitig zum 22. Mai eine innovative App entwickelt, die Jugendliche in Form einer "digitalen Schnitzeljagd" spielerisch den Garten erforschen lässt und Einblicke in die Pflanzenforschung gibt.
"Wir wollen damit Schülerinnen und Schülern auf spannende Weise näher bringen, wie faszinierend die Welt der Pflanzen und wie spannend die Pflanzenforschung ist“, so Markus Kiess, Kaufmännischer Leiter des Gregor Mendel Instituts (GMI), eines der weltweit führenden Pflanzenforschungs-Institute. "Daher haben wir gemeinsam mit dem Botanischen Garten dieses mobile Quiz entwickelt. Das GMI will auf unterschiedlichen Weisen Kinder und Jugendliche für Forschung begeistern – unter anderem mit dieser neuen App "Botanic Quest".
Wissenschaftskommunikation mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft
Partner aus der Wirtschaft wie Raiffeisen Niederösterreich-Wien, eine langjährige Förderin des Botanischen Gartens, oder die Wirtschaftsagentur Wien tragen mit ihrer Infrastruktur und ihren Ressourcen dazu bei, Wissenschaft noch mehr in die breite Bevölkerung zu tragen. "Der Botanische Garten blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück: in jüngster Zeit als Erholungsgebiet, schon immer als Ort naturwissenschaftlicher Forschung und Lehre. Mit dem geplanten Life & Science Camp entsteht nun ein einzigartiges Bildungszentrum mitten im Grünen", so Georg Kraft-Kinz, Generaldirektor Stv. der RLB NÖ-Wien.
Auf dem Bild (v.l.n.r.): Gerhard Herndl (Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften), Reinhard Pühringer (Sponsoring Raiffeisen NÖ-Wien), Markus Kiess (Kaufmännischer Direktor GMI), Michael Kiehn (Direktor des Botanischen Gartens) und Christian Bartik (Leitung Förderungen Wirtschaftsagentur Wien).
Christian Bartik, Leitung "Förderungen" der Wirtschaftsagentur Wien ergänzt: "Der Wissenschaftsstandort Wien lebt davon, dass hier Wissenschaft und Forschung auf hohem und höchstem Niveau betrieben wird. Aber auch in der Wissenschaft gilt: tue Gutes, rede darüber und sorge dafür, dass es auch andere weitersagen! Wenn die Menschen erfassen, was Forschung für ihre eigene Lebensqualität bedeutet, wie Forschung Leben retten und Leiden mindern kann, entsteht ein forschungsfreundliches Klima im Land. Das ist wichtig, denn Forschung kostet Geld. Offene und offensive Kommunikation strahlt aber weit über die nationalen Grenzen hinaus hilft dabei, Wien als Forschungs- und Wissenschaftsstandort zu positionieren."