Berufskarrieren unserer AbsolventInnen

Die Universität Wien hat in Kooperation mit Statistik Austria ein AbsolventInnen-Tracking über neun Jahre (2003 bis 2011) durchgeführt und am 27. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt. Erstmals liegen auch aussagekräftige Daten zum Berufseinstieg von Bachelor-AbsolventInnen vor.

Die Universität Wien führt gemeinsam mit Statistik Austria ein regelmäßiges Monitoring der Berufskarrieren ihrer AbsolventInnen durch. "Wir erhalten damit wichtige Informationen für die Curricularentwicklung. Denn mit einem gut strukturierten, fächerübergreifenden Studienangebot, das auf neue Entwicklungen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft eingeht, schaffen wir die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Berufslaufbahnen", so Rektor Heinz W. Engl.



Veranstaltungstipp:
"Fit für den Job: Wo AbsolventInnen arbeiten – was Arbeitgeber schätzen": Am Montag, 3. Juni 2013, 19 Uhr, findet eine Podiumsdiskussion zur "Jobwelt" der AbsolventInnen der Universität Wien statt. Was sind die – vielfältigen – Berufsbilder, die durch ein Studium an der Universität Wien möglich werden? Die GesprächsteilnehmerInnen des prominent besetzten Podiums diskutieren auch über Karriereplanung und Jobverläufe sowie über die Erwartungshaltungen potenzieller Arbeitgeber. Die Veranstaltungsreihe "Universität Wien im Gespräch" ist eine Initiative der Universität Wien und der Tageszeitung Kurier.




In der vorliegenden Studie wurden die Berufskarrieren von 30.871 AbsolventInnen erfasst (Erwerbstätige im Ausland, Konsekutivstudierende und über 35-Jährige fanden keine Berücksichtigung). Die Graduierten weisen folgende Abschlüsse auf: 11 Prozent Bachelor, 75 Prozent Diplom, drei Prozent Master und 11 Prozent Dr./PhD. Analysiert wurden vor allem der Berufseinstieg, die Verweildauer im Job, das Einkommen und die Branchen.

Rascher Berufseinstieg trotz angespannter Arbeitsmarktsituation


Drei Jahre nach Berufseinstieg weisen 88 Prozent der AbsolventInnen der Universität Wien ein unselbständiges Beschäftigungsverhältnis auf, etwas mehr als fünf Prozent sind selbständig und gut sechs Prozent befinden sich in "atypischen" Beschäftigungsverhältnissen – dazu zählen geringfügige Anstellungen und freie DienstnehmerInnen.

Die Jobsuche aller AbsolventInnen dauert nach Studienabschluss 2,5 Monate (Median). Der Median wird durch einzelne stark abweichende Werte nicht so stark beeinflusst wie der Durchschnitt. 26 Prozent der AbsolventInnen steigen unmittelbar nach Abschluss in den Beruf ein, 80 Prozent davon üben diese Erwerbstätigkeit jedoch schon während des Studiums aus. 75 Prozent aller AbsolventInnen sind nach einem knappen halben Jahr beschäftigt. Zu Verzögerungen kommt es aufgrund ausbildungsbedingter Berufseinstiege, wie z.B. beim Gerichts- oder Unterrichtsjahr.


"Die Ergebnisse zeigen, dass viele schon während des Studiums Kontakt zu ihren späteren Arbeitgebern unterhalten. Engagement und Interesse, um schon während des Studiums Einblick in mögliche Berufswelten zu erhalten, zahlen sich bei der Jobsuche aus", resümiert Heinz W. Engl.



Die schnellsten BerufseinsteigerInnen


In weniger als einem Monat haben AbsolventInnen der Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie der Meteorologie und Geophysik einen Job. Bis zu zwei Monate suchen Graduierte der Fächer Statistik, Mathematik, Betriebswirtschaft, Bildungswissenschaft, Pflegewissenschaft und Geschichte.

Darüber hinaus zeigt die Studie generell: Bachelor-AbsolventInnen haben innerhalb von zweieinhalb Monaten einen Job. Damit schaffen sie den Berufseinstieg noch etwas schneller als ihre KollegInnen mit einem Diplom, die 2,7 Monate auf Arbeitssuche sind.

Verweildauer im Job: Natur- und WirtschaftswissenschafterInnen top

Mehr als 50 Prozent aller AbsolventInnen bleiben mindestens 1,5 Jahre (Median) im ersten Job, knapp 25 Prozent bleiben vier Jahre oder länger. Zu den Spitzenreitern, die mehr als zwei Jahre im Job bleiben, zählen vor allem AbsolventInnen der Natur- und Wirtschaftswissenschaften: Informatik und Wirtschaftsinformatik, Statistik, Mathematik, Chemie, Physik, Meteorologie und Geophysik, Erdwissenschaften Betriebswirtschaft, und Volkswirtschaft.

Einkommen

Aufgrund der Fächervielfalt der Universität Wien sind die Einkommensverhältnisse ihrer AbsolventInnen sehr unterschiedlich. Generell steigen die Gehälter in den ersten fünf Jahren nach dem Jobeinstieg deutlich an. Der Einkommensrückstand von Akademikerinnen beträgt nach drei Jahren 13 Prozent im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, was auch mit den durch die Studienwahl verbundenen Berufsfeldern zusammenhängt.

Das monatliche Brutto-Einkommen nach einem Jahr beträgt 1.814 EUR (Median). Dieser Einkommenswert beinhaltet auch Teilzeitbeschäftigungen mit proportional niedrigerem Verdienst sowie ein geringeres Einkommen aufgrund ausbildungsbedingter Berufseinstiege (Gerichts-, Unterrichts- und AspirantInnenjahr). Nach drei Jahren verdienen die AbsolventInnen 2.396 EUR monatlich (brutto, Median), nach fünf Jahren 2.721 EUR (brutto, Median).


"Die Studie lässt erkennen, dass unsere Bachelor-AbsolventInnen binnen kurzer Zeit Arbeit finden und dass unsere Master-AbsolventInnen mit einem sehr guten Gehalt in die Berufswelt einsteigen", sagt Christa Schnabl, Vizerektorin für Studierende und Lehre der Universität Wien.



Top-VerdienerInnen


Über 2.500 Euro (brutto) monatlich nach einem Jahr Berufspraxis verdienen AbsolventInnen der Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie der Betriebswirtschaft. Auf ein Monatsgehalt von 2.000 und 2.500 EUR (brutto) kommen Graduierte der Mathematik, Erdwissenschaften, Meteorologie und Geophysik, Volkswirtschaft, Ernährungswissenschaften, Physik, Geographie, Pharmazie und Politikwissenschaft.


"Die Top-Verdiener nach drei Jahren Berufspraxis mit 3.000 und 3.500 EUR brutto haben Pharmazie, Informatik- und Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaft studiert. Einzelne Fächer, z.B. Chemie, haben vor allem nach dem Doktorat eine sehr gute Einkommens-Performance", so Bernhard Wundsam, Geschäftsführer des UNIPORT Karriereservice der Universität Wien.



Branchen


Die Berufsfelder für AbsolventInnen der Universität Wien sind aufgrund des vielfältigen Studienangebots breit gefächert. Drei Jahre nach Abschluss sieht die Beschäftigungssituation folgendermaßen aus: 20 Prozent aller AbsolventInnen fassen im öffentlichen Sektor Fuß, dazu zählen Ministerien, die Stadt Wien aber auch der Stadtschulrat als Arbeitgeber für LehrerInnen. 12 Prozent der AbsolventInnen gehen in den Hochschul- und Weiterbildungsbereich.

Darauf folgen Jobs – etwa 28 Prozent – im Management von Unternehmen, Sozialwesen, in Interessensvertretungen, Einzelhandel, Rechtsberatung und Wirtschaftsprüfung sowie Public-Relations und Unternehmensberatung. Rund 40 Prozent der AbsolventInnen verteilen sich auf unterschiedlichste Berufsfelder: von Banken, Rundfunkanstalten, Werbung und Verlagswesen bis zur Kreativwirtschaft.


Veranstaltungstipp:
Am Donnerstag, 20. Juni 2013, findet im Hauptgebäude der Universität Wien die Berufs- und Karrieremesse UNI-SUCCESS mit mehr als 60 Ausstellern und 35 Vorträgen statt.

Weitere Informationen und Programm



Die Studie "AbsolventInnen Tracking. Karrierewege von Graduierten der Universität Wien 2003-2011" wurde von UNIPORT, dem Karriereservice Universität Wien, der Qualitätssicherung der Universität Wien und Statistik Austria durchgeführt.