"Bedrohte Intelligenz": Eine Ausstellung an der Universität Wien
| 10. März 2015Die Ausstellung "Bedrohte Intelligenz – Von der Polarisierung und Einschüchterung zur Vertreibung und Vernichtung im NS-Regime" thematisiert den "Anschluss", die Nazifizierung der Hochschule sowie die Leiden der NS-Opfer an der Universität Wien. Eröffnung ist am 17. März um 19 Uhr im Senatssaal.
Die massiven Auswirkungen der NS-Machtergreifung für die Universität Wien sind bekannt: Studierende und Lehrende wurden aus "rassischen" oder sonstigen politischen Gründen von Lehre und Forschung ausgeschlossen, was einen beispiellosen Verlust von universitärer Intelligenz und innovativem Potenzial zur Folge hatte.
Die Ausstellung "Bedrohte Intelligenz" wurde von einem Team um Franz Stefan Meissel und Thomas Olechowski, beide von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, konzipiert und wird von 17. März bis 27. Juni in diversen Räumlichkeiten der Universität Wien zu sehen sein. Die Eröffnung findet am Dienstag, 17. März, 19 Uhr, in Anwesenheit von Rektor Heinz W. Engl im Senatssaal der Universität Wien statt.
Propaganda bereits in den 1920er Jahren
Die systematische Bekämpfung von als "jüdisch" und/oder "links" geltenden Personen auf universitärem Boden reicht aber bis weit vor 1938 zurück. Schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg herrschte an der Universität Wien aufgeheizte Stimmung, die immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führte. Nationalsozialistische Propaganda, paramilitärische Aufmärsche, aber auch antisemitisch inspirierte Intrigen gegen WissenschafterInnen prägten bereits in den 1920er Jahren das Bild einer ganz und gar nicht friedlichen Universität.
Selbstreflexion der eigenen Geschichte
Gegenstand der Ausstellung ist die universitäre Selbstreflexion der jüngeren Vergangenheit der Universität Wien durch die professionelle Wissenschafts- und Zeitgeschichte, an der ForscherInnen der Universität Wien seit einigen Jahrzehnten intensiv arbeiten. Dies hat bereits zu einer Reihe viel beachteter Projekte, wie Symposien mit ZeitzeugInnen, der Auseinandersetzung mit dem "Siegfriedskopf" oder auch das vom "Forum Zeitgeschichte" erarbeitete "Gedenkbuch für die NS-Opfer an der Universität Wien 1938" geführt. (red)
Ausstellungseröffnung "Bedrohte Intelligenz – Von der Polarisierung und Einschüchterung zur Vertreibung und Vernichtung im NS-Regime"
Dienstag, 17. März, 19 Uhr
Senatssaal der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien
Anmeldung: katharina.hoetzenecker@univie.ac.at
Standorte der Wanderausstellung
18. März bis 06. April 2015
Aula im Hauptgebäude, Universitätsring 1, 1010 Wien
Montag bis Freitag: 6 bis 22 Uhr, Samstag: 7 bis 19.30 Uhr
07. April bis 26. April 2015
Aula im Juridicum, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien
Montag bis Freitag: 6 bis 22 Uhr, Samstag: 7 bis 19 Uhr
27. April bis 18. Mai 2015
Universitätszentrum Althanstrasse, Althanstrasse 14, 1090 Wien
Montag bis Freitag: 7.30 bis 21.30 Uhr, Samstag: 7.30 bis 14 Uhr
26. Mai bis 27. Juni 2015
Hörsaalzentrum am Campus, Hof 2.6, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Montag bis Freitag: 7.30 bis 21.30 Uhr, Samstag: 7.30 bis 17.30 Uhr