Unter dem Meer (Teil 3)
Redaktion (uni:view) | 19. September 2014Es gibt wieder Neuigkeiten von den Malediven! Die Studierenden Isadora Skudelny und Julia Türtscher, die an der Korallenriff-Exkursion der Universität Wien teilnehmen, haben die jüngsten Ereignisse auf der kleinen Insel im Lhaviyani-Atoll in Wort und Bild zusammengefasst.
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Vorweg eine kleine Auswahl an gesichteten Highlights (bis jetzt leider noch ohne "Hai-lights"), die während unserer Arbeit am Riff oder bei einem Tagesausflug zu einer der anderen Inseln des Lhaviyani-Atolls entstanden sind. Von links oben nach rechts unten: Fischschwärme an der Riffkante – dahinter geht es hunderte Meter in die Tiefe, Oktopus, marine Nacktschnecke, Barrakuda, Pferdemakrele, Haarstern, Schildkröte, Stachelrochen und Clownfische in ihrer Heim-Anemone.
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Auch die zweite Woche war sehr arbeitsintensiv für die Arbeitsgruppen (jeweils ein studentisches Team arbeitet zu den Themen Korallen, Mollusken, Echinodermen und Fischen). Die AG Fische konnte ihre erlernte Artenkenntnis beim Tauchen auf die Probe stellen, indem sie sämtliche Fischarten in unmittelbarer Nähe einer ausgelegten Transektleine bestimmten. Zuvor hatte die Korallen-Gruppe am selben Transekt die vorhandenen Korallen fotografiert und die Fotos in Bezug auf die Artenzusammensetzung ausgewertet.
Das Echinodermaten-Team wiederum ging der Quantifizierung und Vermessung von Seeigeln und Seesternen nach, während die Mollusken-Gruppe mit Sedimentprobennahme und Bestimmen sowie dem Einordnen der gefundenen Weichtierschalen beschäftigt war. Besondere Erfolge haben die Mollusken- und die Fisch-Gruppe erzielt: 51 neu auf Vavvaru gesichtete Fischarten konnten dem Artenkatalog des Korallionlabs hinzugefügt werden, ebenso mehr als 250 Weichtierarten.
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Im Bild die Korallen-Gruppe, nach erfolgreichem Tauchgang, kurz bevor der nächste Monsunregen die Insel einhüllt.
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Hier sitzt die Fisch-Gruppe beim Erstellen von wasserfesten Artentabellen, die sie bei der Datenaufnahme im Riff später brauchen werden.
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Es gibt nicht nur Sonnenschein auf den Malediven, doch BiologInnen lassen sich von schlechtem Wetter nicht behelligen.
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Trotz des straffen Zeitplans bleibt immer noch Zeit für ein wenig Unterwasser-Meditation – und ein Blick ins Blaue lohnt sich allemal, da Walhaie, Mantas, Haifische und andere Großfische durchaus unseren Weg kreuzen könnten.
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Unsere Gastgeber sind nicht nur um unser leibliches Wohl, im Sinne von leckerem Essen, bemüht, sondern kümmern sich auch um anfallende Krankentransporte zur nächsten Insel mit Arztpraxis, sei es wegen Ohrenschmerzen oder entzündeten Schnittwunden an den Füßen … selbst bei miserablem Wetter.
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Aber auch erfreulichere Trips werden durch die Einheimischen ermöglicht, wie zum Beispiel ein Halbtagesausflug mit dem Dhoni, einer typischen maledivischen Bootsart, das uns zu einer der Nachbarinseln im Atoll sowie zu einem Schiffswrack gebracht hat. Das Schnorcheln inmitten von riesigen Fischschwärmen und jagenden Makrelen war ein eindrucksvolles Erlebnis und wurde mit einer Schule von ostpazifischen Delfinen, die auf dem Heimweg neben uns her schwammen, gekrönt.
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Im Bild unser Kapitän und sein Sohn mit einem der Kursteilnehmer.
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Unser Aufenthalt auf den Malediven neigt sich schon dem Ende zu, aber umso mehr versuchen wir die verbleibende Zeit zu nutzen und zu genießen: sei es in Form von "Synchronschnorcheln", Sterneschauen (wann hat man schon so eine geringe Lichtverschmutzung wie mitten im Indischen Ozean?) oder geselligen, allabendlichen Diskussionsrunden. (Text und Fotos: Isadora Skudelny und Julia Türtscher)
Im uni:view-Dossier "Unter dem Meer" berichten die TeilnehmerInnen des zweiwöchigen Riffkurses der Universität Wien "live" von ihrer Forschung auf einer kleinen maledivischen Insel.