Alumni Talk: Zukunft und Innovation im Fokus
Gastbeitrag Alumniverband | 14. März 2014Universität Wien und Alumniverband luden im Rahmen des Dies Academicus am 12. März zum "Alumni Future Talk: Innovation!". Am "Innovationsstandort Universität" wurde diskutiert, welche Rahmenbedingungen nötig sind, damit nachhaltige Innovationen und erfolgreiche Start-ups entstehen können.

Am Abend des Dies Academicus, dem 649. Jahrestag der Gründung der Universität Wien, eröffneten Ingeborg Sickinger, Geschäftsführerin des Alumniverbands, …

… Hausherr Rektor Heinz W. Engl …

… und Alumniverbands-Präsidentin Brigitte Ederer den "Alumni Future Talk: Innovation!" vor über 240 Gästen im Großen Festsaal der Universität Wien.

Ein herausragender Gestalter und Alumnus der Universität Wien hielt die Keynote des Abends: Hermann Hauser. Hauser studierte Physik an der Universität Wien und schloss seine Ausbildung in Cambridge ab. 1978 gründete er gemeinsam mit Chris Curry "Acorn" und entwickelte den ARM-Prozessor, der heute in beinahe jedem Mobilgerät weltweit verbaut ist. In der Folge war Hermann Hauser an über 20 Technologie-Start-ups als Gründer oder Financier beteiligt, bis er 1997 seine Investorentätigkeit in der Gründung von "Amadeus Capital Partners" endgültig in den Vordergrund rückte.

In seiner Keynote zum Thema "Eine innovative Wirtschaft und die Rolle von Universitäten und Alumni. Erfahrungen und Empfehlungen" verglich der Risikokapitalgeber, Innovator, High-Tech-Unternehmer und Alumni der Universität Wien die Situation für Science Start-ups in England und Österreich. Hat Österreich hier noch Aufholbedarf?

Diese Frage diskutierte im Anschluss an die Keynote ein hochkarätiges Podium …

… unter der Moderation von STANDARD-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid.

Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, war zum ersten Mal seit der Übernahme des Wissenschafts-Ressorts an der Universität Wien zu Gast. "Wissenschaft hat, neben der Forschung und der Lehre, einen dritten Auftrag, nämlich die öffentliche Vermittlung. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Wissenschaft muss verbessert werden", betonte der Politker.

"Wir haben exzellente AbsolventInnen ... wir haben eine gute Ausbildung – wir sollten nicht immer alles schlechtreden", so Quantenphysiker Anton Zeilinger.

"Das Wichtigste ist der Transfer des Wissens durch AbsolventInnen. Der Wissenstransfer durch konkrete Forschungskooperationen mit der Industrie ist in Österreich jedenfalls ausbaufähig", meinte Rektor Heinz W. Engl.

Michael Fassnauer, Geschäftsführer UBIMET, wünschte sich für 2020, dass "mindestens zwei- oder dreimal so viele kluge Köpfe unternehmerisch umsetzen, was sie an der Universität mitbekommen haben, als das heute der Fall ist."

"Der Standort Österreich definiert sich durch starke Forschungspartner und -akteure wie Universitäten und Fachhochschulen. Strategische Partnerschaften sind deshalb genauso wichtig wie Venture Capital", so Sabine Herlitschka von der Firma Infineon.

Hermann Hauser (Bildmitte), Amadeus Capital Partners, erzählte: "Als ich mein erstes Start-up gegründet habe, gab es weder dieses Wort noch die Idee dahinter. Heute ist das viel selbstverständlicher, da hat eine kulturelle Veränderung stattgefunden."

Aber der größte Erfolgsfaktor sei Hauser zufolge nach wie vor der Zufall. "Für 2020 habe ich die Hoffnung, dass Österreich in der europäischen Spitzenliga mitspielen wird, was die Forschung betrifft. Das wichtigste Produkt der Universitäten sind die Alumni", so der Start-up-Gründer.

Im Anschluss an die hochkarätige Diskussion am Podium nutzten zahlreiche TeilnehmerInnen die Gelegenheit, um sich in entspannter Atmosphäre weiter zu dem Gehörten auszutauschen. In bester Stimmung traf man auch Vizerektorin Christa Schnabl (Bildmitte), verantwortlich für die Bereiche Studierende und Lehre an der Universität Wien. An ihrer Seite Christoph Gnant (links) vom Büro des Universitätsrats und Eva Nowotny, Vorsitzende des Universitätsrats.

Auch für Speis und Trank war gesorgt. Im Bild: Die Molekularbiologin Sonja Hammerschmid (links), Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, im Gespräch mit Bildungsexpertin Christiane Spiel, Vorständin des Instituts für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft.

Gabriele Kucsko-Stadlmayer (links), Vorsitzende des Senats der Universität Wien und stellvertretende Vorständin des Instituts für Staats- und Verwaltungsrecht, mit der Vizepräsidentin des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes, Brigitte Bierlein. (Text: Judith Jennewein/red, Fotos: Suchart Wannaset/Alumniverband)