"Times"-Uni-Ranking 2019

Ein Auf und Ab für die österreichischen Universitäten bringt die neue Ausgabe des "Times Higher Education World University Ranking". Die Universität Wien verbesserte sich als beste österreichische Hochschule von Platz 143 auf 134.

Die Rangliste basiert auf 13 Indikatoren aus den fünf Bereichen Forschung, Lehre, Zitierungen, Internationalisierung und Einwerbung von Drittmitteln aus der Wirtschaft. Das größte Einzelgewicht haben dabei die Zitierungen wissenschaftlicher Veröffentlichungen der ForscherInnen einer Uni (30 Prozent), gefolgt von Befragungen ("Reputation Surveys") von mehr als 20.000 ForscherInnen zu den Faktoren Forschung (18 Prozent) und Lehre (15 Prozent).

Universität Wien von Platz 143 auf 134


"Sehr erfreulich" ist die Entwicklung von Platz 165 auf 143 des letzten Jahres und heuer auf Platz 134 der Uni Wien beim Ranking, so Rektor Heinz W. Engl – vor allem wegen der wachsenden Konkurrenz aufgrund immer mehr gerankter Hochschulen. "Insgesamt bleiben wir bei der Einschätzung, dass gesamtuniversitäre Rankings nicht überwertet werden dürfen."

Das bessere Abschneiden der Uni Wien führt er auf die Bewertungen bei den Zitationen und der Forschung aufgrund der "konsequenten Berufungspolitik" zurück. "Bei den Zitationen ist es gelungen, das hohe Niveau von vergangenem Jahr zu halten. Im Bereich Forschung konnten wir auf Grund der hohen Publikationsleistung unser Wissenschafterinnen und Wissenschafter, ihrer internationalen Reputation und ihrer Drittmitteleinwerbungen deutliche Zugewinne im Ranking verbuchen."

Uni Wien in "Arts and Humanities" auf Rang 30

Im Detail erreichte die Universität Wien in den im Ranking gelisteten Fachbereichen folgende Platzierungen: Die "Arts and Humanities" halten auch heuer wieder mit Rang 30 ihre Stellung in den Top 50; in den Top 100 rangieren weiters "Law" mit Platz 68, dicht gefolgt von "Psychology" auf Rang 70, "Business and Economics" mit Platz 76 und "Life Sciences" auf 84. "Social Science" ist auf Rang 86, "Physical Science" auf 101-125, "Education" auf 176-200 sowie "Computer Science" auf 251-300 gelistet.


Auf und Ab für die österreichischen Universitäten

Die Medizin-Unis Wien und Graz klassierten sich wie im Vorjahr im Platzbereich 201 bis 250 (ab Platz 200 wird nur mehr in 50-er-Schritten gerankt, ab Platz 400 in 100-ern und ab Platz 601 in 200-ern, Anm.). Neu dabei sind die Medizin-Uni Innsbruck auf Platz 251 bis 300 sowie die Uni Klagenfurt auf 301 bis 350. Jeweils abwärts ging es dagegen für die Technische Universität (TU) Wien auf Platz 351 bis 400 (Vorjahr: 251 bis 300) sowie die Uni Innsbruck auf Platz 401 bis 500 (Vorjahr: 351-400). Die Uni Innsbruck hat damit zwei Jahre in Folge zahlreiche Plätze verloren.

Unverändert im Platzbereich zwischen 501 und 600 blieb die Universität Graz, wo auch die TU der steirischen Landeshauptstadt liegt – für letztere ging es allerdings bergab (Vorjahr: 401-500). Ebenfalls Plätze verlor die Uni Linz, die auf den Rängen 601-800 geführt wird (Vorjahr: 501-600), unverändert auf 601 bis 800 blieb die Montanuni Leoben. "Schlicht sensationell" bewertet der Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, den Neueinstieg seiner Uni ins Ranking gleich im Bereich der Plätze 301 bis 350.

Gemischte Bilanz


Ranking-Herausgeberin Ellie Bothwell zog eine gemischte Bilanz für die österreichischen Unis: "Die gute Nachricht ist, dass Österreich im heurigen Jahr mit elf statt wie bisher mit neun Universitäten vertreten ist. Vielversprechend ist auch, dass mit der Uni Wien das Flaggschiff der österreichischen Hochschulen mit Platz 134 seine beste Platzierung mit der seit 2011 bestehenden Ranking-Methode erreicht hat." Dies sei vor allem auf bessere Werte für das Forschungsumfeld und Drittmittel aus der Wirtschaft zurückzuführen. "Andererseits ist der Abfall einiger weiter hinten gerankter Hochschulen enttäuschend."

Europäischer Vergleich

Zum Vergleich: Während Österreich eine einzige Uni unter die besten 200 bringt, sind die Niederlande gleich zehn Mal vertreten (beste Platzierung: Wageningen University & Research auf Platz 59). Die Schweiz kommt auf sechs Top 200-Unis (ETH Zürich auf Platz 13), Schweden auf fünf (Karolinska Institut auf Platz 41), Belgien (Katholische Universität Leuven auf Platz 45) auf vier und Dänemark (Universität Kopenhagen auf Platz 101) auf drei sowie Finnland (University of Helsinki auf Platz 96) und Norwegen (University of Oslo auf Platz 131) auf je eine.

Nur wenige Änderungen gab es an der Spitze des Rankings: Die Universität Oxford (Großbritannien) blieb an der Spitze, gefolgt vom California Institute of Technology (USA; Vorjahr: 5) und der University of Cambridge (Großbritannien; Vorjahr: 2). Es folgen die Stanford University, das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Princeton, Harvard, Yale, die University of Chicago (alle USA) und das Imperial College London (Großbritannien). Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich ist auf Platz 13 die beste kontinentaleuropäische Universität, die Universität München als beste deutsche Hochschule kommt auf Platz 32. Dominiert wird die Rangliste wie jedes Jahr von US-Unis: 14 der Top 20- sowie 60 der Top 200-Unis sind in den USA beheimatet. (APA/red)