Strahlenmessungen in der Porzellangasse 33a

Ende September 2012 wurde in von der Universität Wien genutzten Büroräumlichkeiten in der Porzellangasse 33a eine erhöhte radioaktive Belastung gemessen. Daraufhin wurde die Seibersdorf Labor GmbH beauftragt, umfassende Detailmessungen durchzuführen. Lesen Sie hier die Information der Universität Wien über Ergebnisse und Maßnahmen.

Ende September wurde extern durch Alexander Stolar (Sachverständiger für Strahlenschutz) festgestellt, dass in von der Universität Wien genutzten Büroräumlichkeiten eine erhöhte radioaktive Belastung gemessen werden kann. Die Recherchen von Alexander Stolar nahmen durch das Buch "Der strahlende Doppeladler" ihren Ausgang. Der Grund für die erhöhten Werte liegt in der Vornutzung durch das k.k. Montanverkaufsamt im Jahr 1913.

Der Universitätsleitung war bis zu diesem Zeitpunkt die Vornutzung der Räumlichkeiten nicht bekannt; nach Kenntnis darüber wurde umgehend die Seibersdorf Labor GmbH damit beauftragt, den Sachverhalt zu prüfen.

Messungen und Ergebnisse

Beginnend mit 25. September 2012 wurden im Auftrag der Universität am Standort Porzellangasse 33a durch Seibersdorf-Laboratories verschiedenste, umfassende Detailmessungen (Langzeitmessungen) durchgeführt. Die Messungen ergaben, dass die Belastung auf zwei Räume lokal begrenzt ist.

In zwei Arbeitsräumen (Büros) lagen die Messwerte über dem Grenzwert für die Allgemeinbevölkerung von 1mSv/Jahr, konkret am unteren Rand des zulässigen Bereiches der Strahlendosis von 6 bis 20 mSv/Jahr, der für beruflich strahlenexponierte Personen an ihren Arbeitsplätzen gilt (z.B. MitarbeiterInnen in Röntgenlabors; MitarbeiterInnen, die in ihren Forschungen radioaktive Substanzen verwenden).

Die Hauptbelastungen befanden sich in Bereichen von denen angenommen werden kann, dass Personen sich dort nicht dauerhaft aufhalten, insbesondere in den Ecken und bei den Türstöcken. Im Bereich der Arbeitsplätze (Schreibtische) wurden Werte zwischen 0,2 µSv/h und 2 µSv/h (Ortsdosisleistung) gemessen.

Bei den gemessen Werten (Dosisleistungen) lag der Großteil der Werte innerhalb des Grenzwertes für die Allgemeinbevölkerung (1 mSv/Jahr). Teilweise (Hauptbelastungsbereiche) lagen die gemessenen Werte (Dosisleistung) im unteren Bereich der zulässigen Strahlendosis (6 bis 20 mSv/Jahr) der für beruflich strahlenexponierte Personen an ihren Arbeitsplätzen gilt (z.B. MitarbeiterInnen in Röntgenlabors). Bei den Ergebnissen wurde zudem ein Sicherheitsfaktor berücksichtigt. Alle MitarbeiterInnen hatten die Möglichkeit, eine individuelle Belastungsrechnung (Dosisleistung) durchführen zu lassen.

Die Seibersdorf Labor GmbH hält fest, dass bei entsprechenden ärztlichen Untersuchungen keinerlei strahleninduzierte Schäden feststellbar sind.

Seminar- oder Lehrräume waren und sind nicht betroffen.

Kommunikationsmaßnahmen der Universität Wien


Die Universität Wien hat mit Beginn der Messungen auch umgehend alle behördlichen Schritte in die Wege geleitetet und die entsprechenden Meldungen durchgeführt. Zum Schutz der MitarbeiterInnen wurden folgende Informations- und Vorsorgemaßnahmen getroffen:

Es hat seit Ende September 2012 mehrere Aussendungen und auch Informationstermine und -veranstaltungen wie auch individuelle Gesprächstermine gegeben. Die betroffenen MitarbeiterInnen wurden aufgefordert, in der Universitätsklinik für Arbeitsmedizin des AKH Wien eine ärztliche Untersuchung durchführen zu lassen.

Alle betroffenen MitarbeiterInnen wurden entsprechend informiert und begleitet. Die Informationstermine umfassten eine breite Themenpalette von medizinischen bis zu (arbeits)rechtlichen Themen, um die Fragen der MitarbeiterInnen zu beantworten.

Weiters wurden die MitarbeiterInnen umgehend an anderen Standorten der Universität Wien untergebracht. Die Universität Wien wird die betroffenen Räumlichkeiten nicht mehr nutzen und hat diese gekündigt. Die Sanierung, das Entfernen der Verunreinigungen in den betroffenen Räumlichkeiten, wird unter Aufsicht der MA 64 durchgeführt.

Mit dem Betriebsrat laufen noch Gespräche, um zu klären, in welchem Rahmen die betroffenen MitarbeiterInnen zusätzlich noch unterstützt werden können. Über die Beauftragung der Messungen, wie auch über die Ergebnisse, wurden sämtliche Behörden laufend und umfassend informiert. Die Ergebnisse der Messungen wurden selbstverständlich auch den Versicherungen, insbesondere die AUVA, übermittelt.

Eine Information der Universität Wien