Preise und Auszeichnungen im Juni 2021

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Leticia González im Beratungsgremium Angewandte Chemie

Leticia González vom Institut für Theoretische Chemie wurde zum Mitglied des neu konstituierten Beratungsgremiums der Fachzeitschrift "Angewandte Chemie" ernannt. Die theoretische Chemikerin fungiert bereits als Mitglied der Advisory Boards von "Chemical Science", "JACS Au" und "J. Phys. Chem. Lett.".

Fachzeitschrift Angewandte Chemie

Institut für Theoretische Chemie

Ayşe Seda Yüksel-Pecen bei Global Scholars Academy 2021

Im August 2021 wird das Institute for Global Law and Policy der Harvard Law School in Zusammenarbeit mit dem Graduate Institute, Genf, die erste jährliche Global Scholars Academy veranstalten. Die Global Scholars Academy zielt darauf ab, die nächste Generation von Wissenschaftlern und Hochschullehrern zu stärken, indem sie sie ins Gespräch mit ihren globalen Kollegen bringt und ihre Fähigkeit stärkt, eine globale Architektur zu überdenken, die schlecht gerüstet ist, um mit den dringendsten Herausforderungen der Welt umzugehen, von globaler Armut, Ungleichheit und Ungerechtigkeit bis hin zu Konflikten, Migration und Umweltveränderungen. Ayşe Seda Yüksel-Pecen wurde für die Global Scholars Academy 2021 ausgewählt.

Global Scholars Academy

Ayşe Seda Yüksel-Pecen

Raya Polishchuk von der ÖAW ausgezeichnet

Die Sozialanthropologin Raya Polishchuk hat gemeinsam mit dem Quantenphysiker Fabien Clivaz den zweiten Platz in der Preisfrage der ÖAW gewonnen. Der Beitrag des interdisziplinären Teams zeigte unter anderem auf, dass nur ein Teil der wissenschaftlichen Expertise in der Coronakrise im öffentlichen Diskurs genutzt wurde: „Die  Medien berichteten ständig darüber, was die Naturwissenschaften über die laufende Pandemie zu sagen hatten“, während die Sozialwissenschaften weit weniger medial aufgegriffen wurden. Das habe auch für die Politik gegolten, in deren Entscheidungen sozialwissenschaftliche Erkenntnisse – beispielsweise über die Auswirkungen spezifischer Corona-Maßnahmen auf die soziale Ungleichheit – kaum eingeflossen seien. Eine Folge davon: Frauen sind weitaus stärker von den Auswirkungen der Krise betroffen als Männer.

Raya Polishchuk

Preisfrage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Katharina Kitzinger erhielt die Otto-Hahn Medaille

Mit dieser Auszeichnung ehrt die Max-Planck Gesellschaft ihre besten Doktorand*innen. Kitzinger untersuchte in ihrer Doktorarbeit wichtige Akteure im Stickstoffkreislauf: die Ammoniak- und Nitrit-Oxidierer. Mit ihrer Arbeit lieferte sie neue Einblicke in deren Ökologie, Aktivität und Physiologie. Kitzingers Ansatz war dabei sehr interdisziplinär und reichte von der Forschung auf See bis hin zu modernsten Einzelzelltechniken. „Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung – eine wirklich schöne Überraschung, die einem viel Rückenwind für zukünftige Forschung gibt!“, sagt Kitzinger.

Katharina Kitzinger

Otto-Hahn Medaille

Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis für Philip Walther

Der Preis ehrt international anerkannte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem Ausland und möchte den Austausch zwischen Deutschland und dem Land des Preisträgers stärken. Philip Walther wird ab dem 22. Juni 2021 als Gastforscher am MPQ eng mit der Theorie-Gruppe von Ignacio Cirac zusammenarbeiten.

Philip Walther

Max Planck Institut für Quantenoptik

Andreas Stohl erhielt den Weiss-Preis

Die über den Wissenschaftsfonds FWF vergebene Auszeichnung der Weiss-Wissenschaftsstiftung in Höhe von rund 300.000 Euro ermöglicht es dem Meteorologen, den Transport von Wärme und Wasserdampf in der Atmosphäre zu erforschen. Dies wird neue Einsichten in die weltweiten Auswirkungen (sog. Teleconnections) von Klimaanomalien wie dem El-Niño-Phänomen erlauben und zu einem besseren Verständnis der Prozesse beitragen, die zu Extremereignissen wie Starkniederschlag oder Hitzewellen führen.

Andreas Stohl

Weiss Preis

Irina Kisielowa mit ZAiKS-Übersetzerpreis ausgezeichnet


Der ZAiKS-Übersetzerpreis ist einer der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der Übersetzung in Polen. Stowarzyszenie Autorów ZAiKS (ZAiKS = Związek Autorów i Kompozytorów Scenicznych – Vereinigung der Bühnenautoren und -komponisten) ist eine renommierte Vereinigung von polnischen Künstlern zum Schutz ihrer Urheberrechte. Die Organisation verwaltet und vermarktet diese Urheberrechte. Kisielowa wurde für ihre "herausragenden Übersetzungen der polnischen Literatur ins Russische geehrt".

Irina Kisielowa

Institut für Slawistik

Adamantios Diamantopoulos erhielt den Significant Contributions Award

Der diesjährige Significant Global Marketing Award zeichnet Adamantios Diamantopoulos, Lehrstuhl für Internationales Marketing, für seine bereits über vier Jahrzehnte lange Forschungsarbeit aus. Eine aktuelle Analyse im Journal of International Marketing weist Adamantios Diamantopoulos zudem als Top-Autor des Journals zwischen 1993 und 2019 aus. Er belegt Platz eins in den Kategorien „Most Prolific Authors“ und „Most Cited Authors“ des renommierten Journals.

Adamantios Diamantopoulos

Significant Global Marketing Award

Marija Wakounig erhält Ehrenmitgliedschaft des ZRC SAZU

Die Universitätsprofessorin für Ost- und Südosteuropäische Geschichte am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien, wurde die Ehrenmitgliedschaft des ZRC SAZU (Znanstveni raziskovalni inštitut, Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste) in Ljubljana verliehen. Die höchste Auszeichnung des ZRC SAZU wird jenen hervorragenden auswärtigen Forscher*innen verliehen, die sich für die nationale und internationale Sichtbarkeit des slowenischen Forschungszentrums verdient gemacht haben. Wakounig, die seit 2011 auch korrespondierendes Mitglied der SAZU in Ljubljana ist, arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der slowenischen Wissenschaftsgesellschaft zusammen und hat sich für die Anknüpfung und Vertiefung von Kooperationen mit (ost-)mitteleuropäischen Forscher*innen sowie für die nachhaltige Förderung und Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Forschungseinheit ”Zgodovinski inštitut Milko Kos” verdient gemacht.

Marija Wakounig

Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste

Erster Wolfgang-Schollnberger-Masterarbeitspreis für Geologie vergeben

Der erste Platz ging an Luzia Clara Thaler für ihre Arbeit über pulverisierte Karbonatstörungsgesteine entlang der Mur-Mürz-Verwerfung, betreut von Kurt Decker. Der zweite Platz ging an Eva-Florina Kaminsky für ihre Arbeit über das Wasserströmungsregime in der oberen vadosen Zone der Furtowischacht, betreut von Bernhard Grasemann. Der dritte Platz ging an Clemens Schmalfuß für seine Synthese über Karstquellen in Niederösterreich, betreut von Lukas Plan.
Der neu eingeführte Wolfgang-Schollnberger-Masterarbeitspreis wurde an die drei besten Masterarbeiten vergeben, die im Jahr 2020 am Institut für Geologie erfolgreich verteidigt werden. Der Preis basiert auf einer finanziellen Zuwendung von Wolfgang Schollnberger, Alumnus der Universität Wien. Eine externe Jury begutachtete und bewertete die nominierten Masterarbeiten, die alle mit Auszeichnung abgeschlossen wurden.

Institut für Geologie

Förderpreis der Österreichischen Chemisch-Physikalischen Gesellschaft - für Constantin Eisen und Andreas Gradwohl

Constantin Eisen aus der Gruppe von Assoc.-Prof. Michael Reithofer (Bioanorganische Chemie) und Andreas Gradwohl aus der Gruppe von Privdoz. Franz Jirsa (Umweltchemie) wurden beide mit dem "Förderpreis 2021" der Österreichischen Chemisch-Physikalischen Gesellschaft für ihre Masterarbeiten ausgezeichnet, die während der COVID-19 Lockdowns durchgeführt wurden. MSc. Eisen erhielt die Auszeichnung für das Projekt mit dem Titel "Synthesis of Amino Acid-Derived NHC Stabilized Gold Nanoparticles", in dem er neuartige Nanomaterialien entwickelte, die in der Katalyse und Medizin Anwendung finden können. Msc Gradwohl erhielt die Auszeichnung für sein Masterprojekt mit dem Titel "Silver, gold, uranium and other trace elements in water & sediment in the Crocodile River System, South Africa".

Institut für anorgansiche Chemie

Nuno Maulide mit Guthikonda Lectureship 2021 geehrt

Der organische Chemiker Nuno Maulide wird im Juni eine renommierte Guthikonda Lectureship 2021 der Stanford University halten. Die Vorlesung in organischer Chemie findet jährlich in Andenken an alle Mitglieder der Guthikonda Familie statt. Die Familie Guthikonda engagiert sich für die Förderung von Bildung und Forschung auf verschiedenen Ebenen und hat Stiftungen in Stanford und Columbia eingerichtet.

Nuno Maulide Research Group

Guthikonda Lectureship

European Civic Prize on Chronic Pain für Markus Muttenthaler

Für seine Forschungsarbeiten zu Tiergiften und innovativen Schmerztherapien erhält der Medizinchemiker Markus Muttenthaler vom Institut für Biologische Chemie einen European Civic Prize on Chronic Pain in der Kategorie Innovation.

Markus Muttenthaler

Institut für Biologische Chemie

Brigitte Gedek-Wissenschaftspreis für Benedikt Warth

Benedikt Warth vom Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie erhielt den Brigitte Gedek-Wissenschaftspreis 2020/2021 von der Gesellschaft für Mykotoxinforschung e.V. und der Wolfram und Brigitte Gedek-Stiftung.
Der Chemiker wurde für seine wissenschaftliche Arbeit über den Transfer und Metabolismus von Fremdöstrogenen in der perfundierten Plazenta ausgezeichnet. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung, die für hervorragende Forschungsleistungen im Bereich der Mycotoxine vergeben wird, erging zu gleichen Teilen an Benedikt Warth (Fakultät für Chemie) sowie an Annika Jagels (Whitney Laboratory, USA). Sie ist die weltweit am höchsten dotierte Anerkennung für bahnbrechende Forschungsarbeiten im Bereich der natürlichen Toxine.

Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie

EFNIL Master's Thesis Award für Agnes Kim

Agnes Kim hat für ihre Diplomarbeit "Sprache und Gesellschaft im Wandel. Eine historisch-soziolinguistische Untersuchung am Beispiel des Marchfelds (Niederösterreich) im frühen 20. Jahrhundert" einen von drei EFNIL Master's Thesis Awards gewonnen. Sie ist Mitarbeiterin des an der Slawistik angesiedelten Teilprojekts "Deutsch und slawische Sprachen in Österreich: Aspekte des Sprachkontakts" des Spezialforschungsbereichs "Deutsch in Österreich. Variation – Kontakt – Perzeption"

EFNIL Master Thesis Award

Forschungsprojekt Task-Cluster C: Kontakt

Wittgenstein-Preis 2021 für Monika Henzinger


Monika Henzinger, Leiterin der Forschungsgruppe Theory and Applications of Algorithms an der Uni Wien, ist Österreichs neue Wittgenstein-Preisträgerin. Mit der hohen Auszeichnung will die Algorithmen-Forscherin ihre Forschungsgruppe erweitern und den internationalen Austausch ausbauen.

CV Monika Henzinger

Research Group Theory and Applications of Algorithms

START-Preise für Katharina Paul und Yash Lodha

Zwei der sechs START-Preise des FWF gingen an die Politikwissenschafterin Katharina Paul und der Mathematiker Yash Lodha. Sie analysiert Kriterien, nach denen Politik, Industrie, Wissenschaft und die Bevölkerung ihre Impfentscheidungen bewerten. Er untersucht in diesem Bereich mathematische Symmetrien. Er möchte neue Grundlagen über die in Gruppen abgebildeten geometrischen und algebraischen Symmetrie-Strukturen erarbeiten.

CV Katharina Paul

Forschungsprojekt Katharina Paul

Yash Lodha

Gewinner*innen des Fotowettbewerbs für Doktorand*innen

Die Vermittlung der eigenen Forschung an die breite, oftmals fachfremde Öffentlichkeit wird international immer wichtiger. Mit dem Fotowettbewerb für Doktorand*innen hatten Jungwissenschafter*innen die Möglichkeit, ihre Forschung bekannter zu machen und breitenwirksamer zu präsentieren.

1. Platz Manuel Pristner vom Institut für Lebensmittelchemie & Toxikologie an der Fakultät für Chemie

"Over a life time humans are exposed to up to hundred thousand different chemical compounds depending on their lifestyle and environment. This includes chemicals like pesticides, environmental pollutants, food additives and plasticizers. The entirety of these personal exposures is called the exposome and is nowadays considered as a complementary part to the genome in regard of disease and health risk factors. At the Department of Food Chemistry and Toxicology at the Faculty of Chemistry we investigate this chemical exposure, for instance chemical exposure in infants through breast milk of the mother. A new research focus is on interactions between environmental derived chemicals and drug therapy, like in the case of the plasticizer bisphenol A and chemotherapeutics. Depending on the individual exposure to chemicals, this can reduce drug efficacy and increase side effects of drug treatment."

Mehr Infos

2. Platz Raffaela Pagogna vom Institut für Geographie und Regionalforschung

"This photo, titled "Windows of opportunities", was taken 2019 during fieldwork for my PhD project in Harar, Ethiopia. In my research I am particularly interested in the factors shaping migration aspirations. These factors include translocal networks and the use of social media conveying imaginaries about faraway places, as well as migration policies impacting the capabilities to realize migration projects. Therefore, I examined how migration management projects are implemented on a local scale through migration information campaigns and awareness raising programs and how they shape the local perceptions and discourses on migration in the region. This photo shows town dwellers studying work and/or training offers on the local bulletin board. This bulletin board is also used to disseminate information about the risks of human trafficking and migrant smuggling in Harar."

3. Platz Lisa Lenz-Ayoubvom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie

"Gegenstand meiner Doktorarbeit ist der Grenzkonflikt zwischen der Republik Jemen und dem Königreich Saudi-Arabien. In dieser Untersuchung wird die Grenze vordergründig aus Sicht der lokalen Grenzbevölkerung, die überwiegend anhand von Abstammungs- und Territoriumbasierten Merkmalen in Stammesgruppen organisiert ist, betrachtet. Die Unzugänglichkeit des Forschungsgebiets aufgrund der instabilen politischen Lage im Jemen bildet eine zentrale Herausforderung des Gesamtprojektes, zusätzlich erschwert durch die allgegenwärtige Pandemie seit März 2020, die die Grenzen zwischen Beruf und Familienleben, zwischen Home-Office und Betreuungspflichten oft verschwimmen lässt. Das Bild „Grenzwertig“ reflektiert somit sowohl den Fokus meiner Doktorarbeit und die damit verbundenen oft problematischen Aspekte von Grenzen als auch die extrem herausfordernden Umstände, die die Durchführung der Forschungsarbeit begleiten und beeinflussen."

Fotowettbewerb



"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an bernadette.ralser(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".