Preise und Auszeichnungen im Jänner 2015

Die Universität Wien gratuliert den MitarbeiterInnen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über die aktuellen Ehrungen und Preisverleihungen.

Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold 2014 für Manfred Nowak

Menschenrechtsexperte Manfred Nowak wurde am 17. Dezember in Berlin mit der Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold für besondere Verdienste um Frieden und Völkerverständigung geehrt. Die Verleihung durch die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen wird mit dem "beispielhaften Engagement um die Durchsetzung der Menschenrechte" des international anerkannten Menschenrechtsexperten begründet.

Manfred Nowak ist am Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung an der Universität Wien tätig. Er leitet zudem die Forschungsplattform Human Rights in the European Context und ist wissenschaftlicher Leiter des postgradualen Universitätslehrgangs "Human Rights" an der Universität Wien. Über seine bevorstehende Verleihung sagt Nowak: "Diese Auszeichnung für meine Arbeit ist eine große Ehre und kam für mich völlig überraschend, weshalb ich mich umso mehr darüber freue."

Nowak hatte in seiner Tätigkeit als Sonderberichterstatter über Folter der Vereinten Nationen zwischen 2004 und 2010 unter anderem über die im US-Gefangenenlager Guantanamo angewandten völkerrechtswidrigen Verhörpraktiken berichtet und maßgeblich dazu beigetragen, schwere Menschenrechtsverletzungen durch die USA infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 publik zu machen. Geehrt wird Nowak laut der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen aber auch für den Versuch, einen Weltgerichtshof für Menschenrechte zu etablieren.

Die Otto-Hahn-Friedensmedaille wird seit 1988 in Berlin verliehen und traditionell vom regierenden Bürgermeister übergeben. Sie wurde von Dietrich Hahn zum Gedenken an das humanitäre und friedenspolitische Wirken seines Großvaters Otto Hahn gestiftet.

Website von Manfred Nowak
Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Forschungszentrum Menschenrechte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät


Ursula Kriebaum und August Reinisch neue Mitglieder des Haager Schiedshofs


Mit der Nominierung von Ursula Kriebaum und August Reinisch, beide haben eine Professur für Völkerrecht an der Universität Wien inne, sind nun drei der vier von Österreich entsendeten Mitglieder des Gerichtshofs des Ständigen Schiedshofs in Den Haag durch Lehrende der Abteilung für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien besetzt.

Der Ständige Haager Schiedshof, bekannt als Permanent Court of Arbitration, ist eine im Jahre 1899 zur internationalen Streitbeilegung geschaffene zwischenstaatliche Einrichtung. Der Haager Schiedshof bietet ein Forum für die Beilegung von Streitigkeiten zwischen Staaten, zwischenstaatlichen Organisationen und Privatparteien. Diese Schiedsverfahren reichen von territorialen sowie seerechtlichen bis hin zu Investitionsstreitigkeiten und führen oft zu richtungsweisenden internationalen Entscheidungen.

Bis zu vier Personen pro Mitgliedsstaat werden als Mitglieder des Gerichthofs auf sechs Jahre bestellt. Voraussetzung für eine Nominierung sind dabei anerkannte fachliche Qualifikation in völkerrechtlichen Fragen sowie höchste persönliche Integrität. Neben der Möglichkeit zur Ernennung als Schiedsrichter, gehen mit der Funktion bedeutende Aufgaben einher wie die Nominierung der KandidatInnen für das Richteramt am Internationalen Gerichtshof oder den Friedensnobelpreis.

Institut für Europarecht, Internationales Recht und Rechtsvergleichung  der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Website von Ursula Kriebaum

Website von August Reinisch


Physik-Preis 2014 für Neue Theoretische Physik an Vicent Mateu


Teilchenphysiker Vicent Mateu erhielt den Physik-Preis 2014 für Neue Theoretische Physik der Spanisch-Königlichen Physik-Gesellschaft und BBVA Stiftung für seine herausragenden theoretischen Arbeiten zu präzisen Messungen in der Quantenchromodynamik, der Theorie der Kernkraft, die zwischen den Quarks wirkt. Mateu lieferte wesentliche Beiträge zur präzisen Messung der Massen von Charm- und Bottom-Quarks sowie der Kopplungskonstante der starken Wechselwirkung durch erfolgreiche Vergleiche der komplexen theoretischen Berechnungen mit vorhandenen experimentellen Daten.

Vicent Mateu setzte nach Abschluss seines PhD-Studiums an der Universität Valencia (Spanien) im Jahr 2008 seine Forschung als Postdoc-Fellow am Max-Planck-Institut in München (Deutschland) fort. Die Verleihung eines Marie Curie Fellowships ermöglichte ihm einen zweijährigen Forschungsaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology (Cambridge, USA) sowie ein weiteres Jahr am Instituto de Física Corpuscular (IFIC) des Obersten Rats für wissenschaftliche Forschung (CSIC). Seit Dezember 2013 ist er Universitätsassistent an der Universität Wien in der Teilchenphysik-Gruppe von André Hoang.

Teilchenphysik der Fakultät für Physik
Königlich-Spanische Physik-Gesellschaft