Preise und Auszeichnungen

Auch im September 2011 konnten sich wieder mehrere Angehörige der Universität Wien über Auszeichnungen für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen freuen. Im Folgenden gibt "uni:view" einen Überblick über die Ehrungen und Preisverleihungen des vergangenen Monats.

Engler Medaille in Gold für Tod Stuessy

Tod Stuessy, Leiter des Departments für Botanische Systematik und Evolutionsforschung, wurde kürzlich von der International Association for Plant Taxonomy (IAPT) die Engler Medaille in Gold verliehen. Die nach dem herausragenden Botaniker Heinrich Gustav Adolf Engler (24. März 1844 bis 10. Oktober 1930) benannte Auszeichnung wird nur alle sechs Jahre verliehen und ist die höchste Ehrung, die von der IAPT vergeben wird. Die feierliche Übergabe fand beim Internationalen Botanischen Kongress (IBC) in Melbourne (Australien) statt.

Stuessy erhielt die Medaille für sein außergewöhnliches (Lebens)Werk im Zusammenhang mit Pflanzen-Taxonomie. "Es ist eine große Ehre, dass mir die IAPT diese Auszeichnung verliehen hat", freut sich der Botaniker. Mit der Zuerkennung der Medaille werde auch die Wichtigkeit der Pflanzensystematik und Evolutionsforschung an der Universität Wien betont, die eine sehr lange und berühmte Tradition in diesem Bereich hat. "Solche Auszeichnungen konzentrieren sich zumeist auf einzelne Personen, aber in diesem Fall begründet sich meine Produktivität mit den hervorragenden Kooperationen von DoktorandInnen, Post-Docs und KollegInnen in Wien und auch aus anderen Ländern", so der Preisträger.

Department für Botanische Systematik und Evolutionsforschung der Fakultät für Lebenswissenschaften
Interuniversitäre Initiative evolVienna
Internationalen Vereinigung für Pflanzentaxonomie (IAPT)

Blaise Pascal Medaille für Mathematik für Karl Sigmund

Karl Sigmund, Professor für Mathematik an der Fakultät für Mathematik, wurde Anfang September von der European Academy of Sciences (Eurasc) die Blaise Pascal Medaille für Mathematik zugesprochen. Die seit 2003 verliehene Auszeichnung dient der Würdigung von herausragenden persönlichen Leistungen und Engagements in den Bereichen Wissenschaft und Bildung. Die feierliche Übergabezeremonie wird am 11. November in Mailand stattfinden. Eine weitere Blaise Pascal Medaille – diesmal im Bereich Physik – ging an Peter Zoller von der Universität Innsbruck.

"Pascal hat immer zu meinen Lieblingsmathematikern gehört", freut sich Sigmund über die renommierte Auszeichnung. "Dass ich jetzt die Blaise Pascal Medaille bekomme, macht ihn mir noch sympathischer. Pascal hat schon mit sechzehn Jahren einen wunderbaren Satz bewiesen, der den alten Griechen entgangen war: Wenn die Eckpunkte von irgendeinem Sechseck auf irgendeinem Kegelschnitt liegen, dann liegen die Schnittpunkte der gegenüberliegenden Seiten auf einer Geraden", so der Mathematiker.

Website von Karl Sigmund
Institut für Mathematik der Fakultät für Mathematik
European Academy of Sciences (Eurasc)
Kurzinfo zur Blaise Pascal Medaille

Deutscher Studienpreis für Katrin Kinzelbach

Katrin Kinzelbach, ehemals Dissertantin am Institut für Politikwissenschaft und Research Fellow am Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM), wurde von der Körber-Stiftung für ihre Doktorarbeit mit dem Deutschen Studienpreis 2011 in der Kategorie Sozialwissenschaften ausgezeichnet. Die Ehrung wird alljährlich an junge WissenschafterInnen für exzellente Doktorarbeiten vergeben, die gesellschaftlich besonders relevant sind. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird am 8. November vom Präsidenten des Deutschen Bundestags Norbert Lammert verliehen.

Kinzelbach untersucht in ihrer Dissertation "The EU's Human Rights Dialogue with China – Constructive Engagement or Failure?" den streng vertraulichen Menschenrechtsdialog zwischen der EU und China. Hierfür führte sie weltweit Interviews mit DiplomatInnen und wertete vertrauliche Protokolle aus. In ihrer Analyse zeigt sie, dass der Weg der "stillen Diplomatie" gescheitert ist und macht Vorschläge, wie die EU ihrer Menschenrechtspolitik gegenüber China Nachdruck und Wirkung verleihen könnte. "Besonders freut mich, dass der Preis die gesellschaftliche Relevanz meiner Arbeit auszeichnet. Mein Dank gilt vor allem meinem Betreuer Manfred Nowak sowie den KollegInnen am BIM und der VolkswagenStiftung, ohne deren Forschungsgelder die vielen Interviewreisen nicht möglich gewesen wären", so die Preisträgerin.

Institut für Politikwissenschaft der Fakultät für Sozialwissenschaften
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM)
Körber-Stiftung
Informationen zum Deutschen Studienpreis

Dr. Hans Riegel-Preise für die besten Fachbereichsarbeiten in den MINT-Fächern

Am 21. September wurden die von der gemeinnützigen Privatstiftung Kaiserstift gesponserten Dr. Hans Riegel-Preise verliehen. In feierlichem Rahmen wurden dabei die jeweils drei besten Fachbereichsarbeiten des Schuljahres 2010/2011 aus den MINT-Fächern der Wiener Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) prämiert. Die eingereichten Arbeiten aus den Fächern Biologie, Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik und Physik wurden von einer Fachjury aus WissenschafterInnen der Universität Wien bewertet, die Koordination übernahm die DLE Forschungsservice und Internationale Beziehungen. Neben Geldpreisen zwischen 200 und 600 Euro, die den PreisträgerInnen zustehen, wurden auch die Schulen der Erstplatzierten mit Sachpreisen für den Unterricht ausgestattet. Darüber hinaus werden die SchülerInnen an die Universität Wien eingeladen, wo sie in den Forschungsalltag in dem Fach, in dem sie ausgezeichnet wurden, hineinschnuppern können.

Dass wesentlich mehr Studierende in den MINT-Fächern gewünscht sind, belegen die Zahlen der StudienanfängerInnen der Universität Wien, wie auch Vizerektorin Schnabl in ihrem Impulsreferat bei der Preisverleihung deutlich machte. Rund 60 Prozent der Studienanfänger entscheiden sich für nur zehn Prozent der möglichen Fächer. "Dabei werden in den MINT-Fächern hervorragende Studienbedingungen und ausgezeichnete Betreuungsverhältnisse geboten", so Schnabl.

DLE Forschungsservice und Internationale Beziehungen der Universität Wien
Informationen zur MINT-Initiative

Förderpreis für Ina Heumann

Ina Heumann, ehemalige Assistentin in Ausbildung am Institut für Zeitgeschichte, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik e.V. für ihre Dissertation mit dem Förderpreis 2011 ausgezeichnet. Mit der Ehrung werden Forschungsarbeiten von NachwuchswissenschafterInnen aus dem Gebiet der Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik anerkannt und gefördert. Die feierliche Übergabe fand am 24. September im Rahmen der Jahrestagung der Heumann erhielt den Preis für ihre Doktorarbeit mit dem Titel "Stile der Wissenskommunikation im deutsch-amerikanischen Vergleich (1945-1984)".

Website von Ina Heumann
Institut für Zeitgeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik e.V.

Michael Moser wird Dekan an der Ukrainischen Freien Universität in München

Michael Moser, Außerordentlicher Professor am Institut für Slawistik, wurde zum Dekan der Philosophischen Fakultät der Ukrainischen Freien Universität (UFU) in München gewählt. Die UFU ist eine private Exil-Universität, die am 17. Januar 1921 in Wien gegründet wurde und seit 1945 ihren Sitz in München-Bogenhausen hat. Seit 1978 ist die UFU eine Volluniversität mit Promotions- und Habilitationsrecht.
Nachdem die Universität Wien die Übernahme dieses ehrenvollen Amtes in Anerkennung der bisherigen Verdienste von Michael Moser genehmigt hat, wird er diese verantwortungsreiche Funktion zunächst von 1. Oktober 2011 bis 30. September 2013 ausüben. Gleichzeitig wird er seine Kompetenzen auch weiterhin am Institut für Slawistik einbringen.

Website von Michael Moser
CV von Michael Moser
Institut für Slawistik der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Ukrainische Freie Universität (UFU) in München

"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an markus.steiner(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".