Drittmittelerfolge der Universität Wien im Jahr 2018

Im Labor

Ein erfolgreiches "Drittmitteljahr" für die Uni Wien: Insgesamt wurden 2018 vom FWF 63 Einzelprojekte sowie zwei Spezialforschungsbereiche bewilligt; 22 Wissenschafterinnen wurden im Elise Richter- bzw. Hertha Firnberg-Programm gefördert. Außerdem gingen fünf WWTF-Projekte und zwei Doppler-Labore an den Start.

Elise-Richter- und Hertha-Firnberg-Programm

2018 waren 22 Einreichungen der Universität Wien in den Karriereentwicklungsprogrammen für Wissenschafterinnen des FWF erfolgreich: 16 Projekte werden im Senior Postdoc-Programm Elise Richter gefördert, sechs im Postdoc-Programm Hertha Firnberg.

Elise-Richter-Stelleninhaberinnen 2018 und ihre Projekte

Hertha-Firnberg-Stelleninhaberinnen 2018 und ihre Projekte

Besonders erfolgreich waren heuer die Wissenschafterinnen des Instituts für Musikwissenschaft mit vier und das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie mit drei neu bewilligten Elise-Richter-Projekten. (Foto: Gruppenfoto der Elise-Richter- und Hertha-Firnberg-Jahrgänge 2018 bei der feierlichen Vergabe am 8. März 2019, © FWF / Michèle Pauty)

Doktoratskollegs (DK)

Zwei erfolgreiche Doktoratsprogramme gehen in die Verlängerung: Gerhard Ecker von der Fakultät für Lebenswissenschaften übernimmt das Doktoratskolleg "MolTag" von Steffen Hering und Joachim Hermisson von den Max F. Perutz Laboratories bleibt mit dem DK "Population Genetics – PopGen" Teil eines Spezialforschungsbereichs im Bereich der Populationsgenetik an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Doktoratskollegs (DK) sind Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community. (© Universität Wien/Barbara Mair)

Mit der Verlängerung bis 2023 kann die etablierte MolTag-Plattform weiter ausgebaut werden – mit einem noch stärkeren Fokus auf Innovation und Nutzung modernster Methoden. Durch die Erweiterung des Konsortiums werden insbesondere die Bereiche Optogenetik/Photopharmakologie sowie die Entwicklung von stammzellbasierten Krankheitsmodellen verstärkt. "Mit MolTag schaffen wir ein Umfeld, das hochmotivierten JungwissenschafterInnen ermöglicht, gemeinsam mit SpitzenforscherInnen aus vier Wiener Institutionen neue Ideen zu verfolgen und spannende Fragestellungen im Bereich der pharmazeutischen Forschung zu bearbeiten", so DK Leiter Gerhard Ecker.

Das aktuell erfolgreich verlängerte Doktoratskolleg "Molekulare Arzneistoff-Targets" (MolTag) schreibt ab sofort neue Stellen aus.
Im Fokus stehen u.a. die Entwicklung neuer Arzneistoffe, die Interaktion von Arznei- und Naturstoffen mit Proteinen oder die Ausschaltung von Nebenwirkungen. DoktorandInnen profitieren von mehr als 50 verschiedenen experimentellen Techniken aus den Lebens- und Naturwissenschaften sowie der Medizin. (© Danzl Lab)

WWFT – Life Science und Cognitive Sciences 2018

Im Rahmen des "Life Sciences Call 2018 - Linking Research and Patients' Needs" starten an der Universität Wien zwei Projekte – beide an der Fakultät für Chemie: Veronika Somoza vom Institut für Physiologische Chemie leitet das Projekt "Improvement of taste perception by homoeriodictyol in cancer patients after chemotherapy" und Markus Muttenthaler vom Institut für Biologische Chemie leitet das Projekt "Targeting mucosal biofilms in patients with gastrointestinal disorders". 

Der Medizinchemiker Markus Muttenthaler erhielt 2017 bereits einen ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrates. Er erforscht am Institut für Biologische Chemie der Universität Wien neue therapeutische Ansätze gegen gastrointestinale Erkrankungen und überprüft unter anderem das therapeutische Potenzial des Oxytocin-Rezeptors. Zum uni:view-Artikel (© Anjanette Webb, Capture Studio)

Im Bereich Cognitive Sciences leiten Claus Lamm von der Fakultät für Psychologie das Projekt "Convergent evolution of the social brain? A comparative dog-human fMRI approach (EVOSOCBRAIN)", Leonida Fusani, Department für Kognitionsbiologie, das Projekt "Comparative aesthetics: A novel approach to investigate multi-modal attractiveness in humans and animals" sowie Sabine Tebbich, Department für Verhaltensbiologie, das Projekt "Coping with change: The influence of early experience, nutrition and stress on behavioral flexibility".

Spezialforschungsbereiche (SFB)

Trotz schwierigster finanzieller Rahmenbedingungen konnten 2018 wieder einige FWF-Großprojekte eingeworben werden: Philip Walther von der Fakultät für Physik betreut einen neuen Spezialforschungsbereich (SFB) zu Quanteninformationssystemen "Quantum Information Systems Beyond Classical Capabilities" und Markus Hartl von den Max F. Perutz Laboratories ist Teil eines des Spezialforschungsbereiches in der Immunologie "Regulation der T-Zell-vermittelten Immunität durch Histondeazetylasen", der an der Medizinischen Universität Wien angesiedelt sein wird.

"Unser SFB 'BeyondC' erlaubt Österreichs Stärke im Bereich der Quantenforschung auf einzigartige Weise zu bündeln, um neue Methoden und Anwendungen für die Quanteninformationsverarbeitung zu entwickeln. Durch das Zusammenbringen von SpitzenforscherInnen aus mehreren Institutionen und deren Expertise mit verschiedenen Quantensystemen – Photonen, Ionen und supraleitende Schaltkreise – schaffen wir neue Synergien. Damit haben wir eine echte Chance im internationalen Wettbewerb ganz vorne dabei zu sein, wenn es darum geht Quantencomputer zu verwirklichen, deren Rechenleistung jenen von klassischen Computern überlegen ist", so Philip Walther. (© Jonathan Heras/Equinox Graphics)

Christian Doppler-Labor 

2018 eröffnet an der Fakultät für Chemie das Christian Doppler-Labor (CD-Labor) zu Geschmacksforschung unter der Leitung von Barbara Lieder (zur Pressemeldung) und ein zweites CD-Labor für Entropieorientiertes Drug Design an der Fakultät für Chemie wird Nuno Maulide gemeinsam mit Boehringer Ingelheim betreiben.

Die Universität Wien ist auch im Einwerben internationaler Drittmittel – u.a. der hochdotierten ERC Grants – sehr erfolgreich. Im Jahr 2018 kamen insgesamt zehn ERC-Grants an die Universität Wien: Ökologin Christina Kaiser, Wissenschaftsphilosophin Tarja Knuuttila, Neurobiologin Kristin Teßmar-Raible, Assyriologin Nicla De Zorzi, Mikrobiologin Jillian Petersen, Biochemikerin Filipa Sousa, Politikwissenschafterin Alice Vadrot, Physiker Thomas Juffmann, Chemiker Nuno Maulide und Molekularbiologe Bojan Zagrovic. ERC-Grants an der Uni Wien im Überblick

Neu: Zukunftskollegs des FWF

Das Kuratorium des Wissenschaftsfonds FWF hat 2018 erstmals sieben Zukunftskollegs (ZK) an österreichischen Forschungsstätten bewilligt. In diesem Programm arbeiten Nachwuchstalente (Postdocs) in kreativen Teams fachübergreifend zusammen. Die Zukunftskollegs werden für eine Periode von maximal vier Jahren mit durchschnittlich 1,9 Millionen Euro pro Team aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung (NFTE) und Mitteln des FWF gefördert.

Bei drei der bewilligten Projekte ist die Universität Wien als Partner beteiligt: "(Epi)transkriptomische RNA Modifikationen in Entzündungsreaktionen & Darm-Mikrobiom-Kommunikation" (Koordination: Florian Ebner, Medizinische Universität Wien), "Bioorthogonales Targeting von RNA" (Koordination: Hannes Josef Mikula, Technische Universität Wien) und "Standortwettbewerb und Wirtschaftspolitik: Diskurse, Institutionen und Alltags-Praktiken" (Koordination: Stephan Pühringer, Universität Linz).

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