Aktuelle Preise und Auszeichnungen

Die Universität Wien gratuliert den MitarbeiterInnen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über die aktuellen Ehrungen und Preisverleihungen.

"Wolf – Hund – Mensch" von Kurt Kotrschal ist Wissenschaftsbuch des Jahres

Das österreichische Wissenschaftsministerium und das Magazin Buchkultur haben zum sechsten Mal die besten Wissenschaftsbücher des Jahres gekürt. Am 19. Februar 2013 erhielt Kurt Kotrschal für "Wolf – Hund – Mensch. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung" in der Aula der Wissenschaften den Preis für das Wissenschaftsbuch des Jahres.

Kurt Kotrschal ist seit 1990 Leiter der Konrad Lorenz-Forschungsstelle in Grünau im Almtal (OÖ) und Professor für Zoologie mit besonderer Berücksichtigung von Morphologie, Ökologie und Neurobiologie am Department für Verhaltensbiologie der Universität Wien. Mit zwei Kolleginnen leitet der "Wissenschafter des Jahres 2011" das weltweit größte Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn (NÖ). In seinem umfassenden Buch über die ambivalente und facettenreiche Beziehung zwischen Wolf und Mensch rollt Kotrschal die Entwicklungsgeschichte des Hundes neu auf. Wenn wir uns besser verstehen wollen, müssen wir uns mit den Wölfen beschäftigen, denn "Wölfe sind unser tierisches Alter Ego".

Wissenschaftsbuch des Jahres
Department für Verhaltensbiologie der Fakultät für Lebenswissenschaften



Matthias Beck ist neues Mitglied der "Pontificia Academia Pro Vita"

Im Rahmen der Generalversammlung der "Päpstlichen Akademie für das Leben", die von 21. bis 23. Februar 2013 im Vatikan stattfand, wurden acht neue Mitglieder in die Akademie aufgenommen. Einer davon war Matthias Beck vom Institut für Systematische Theologie der Universität Wien. Aufgabe der "Pontificia Academia Pro Vita" ist es, christliche Lebensethik zu fördern und im Bereich der Bioethik und der katholischen Moraltheologie zu forschen.

Der anerkannte Bioethik-Experte Matthias Beck ist Priester der Erzdiözese Wien und außerordentlicher Professor für Moraltheologie am Institut für Systematische Theologie der Universität Wien. Außerdem ist er Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission und des Bioethik-Beraterstabes der Kommission der Bischofskonferenzen des EU-Raumes (ComECE) in Brüssel. Matthias Beck wurde 1956 in Hannover geboren. Er hat Studien in Pharmazie, Medizin, Philosophie und Theologie abgeschlossen.

Die Lebensakademie wurde von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1994 errichtet. Die über 70 Mitglieder aus der ganzen Welt sind ausgewiesene Experten verschiedenster Wissenschaften. Die Akademie befasst sich in interdisziplinärer Weise mit sämtlichen Fragen rund um den Schutz des Lebens vom Beginn bis zu seinem natürlichen Ende, insbesondere hinsichtlich der Reproduktion, In-vitro-Fertilisation, Gentherapie, Sterbehilfe und Abtreibung.

Pontificia Academia Pro Vita – The Pontifical Academy for Life
Website von Matthias Beck
Institut für Systematische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät



Umweltpreis der Stadt Wien an Amitava Kundu


Am 25. Februar 2013 wurde Amitava Kundu und sein Wiener Start-up-Unternehmen ab&cd Innovations GBH für ihr modernes Recyclingverfahren zur Herstellung von Milchsäure mit dem Umweltpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Das junge Unternehmen setzt auf die Verwertung industrieller Reststoffe und entwickelt in Kooperation mit dem Institut für Anorganische Chemie der Universität Wien ein innovatives Verfahren, um Milchsäure – unter anderem ein in der Pharma- und Kosmetikindustrie gefragter Rohstoff – aus Glycerin herzustellen, einem Neben- bzw. Abfallprodukt der Biodiesel-Industrie. Die neue Entwicklung ersetzt die herkömmliche, kostenintensive Erzeugung auf Basis von Getreide und Zucker.

Neben dem Projekt von Amitava Kundu wurden drei weitere Projekte mit dem Umweltpreis der Stadt Wien ausgezeichnet: Ein gemeinnütziger Servicebetrieb, der sich für reparaturfreundliche Elektrogeräte einsetzt, ein umweltschonendes Reinigungssystem für Flugzeugtoiletten und ein cleveres Bauprojekt. Die Umweltpreise werden jedes Jahr im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien vergeben.

Amitava Kundu studierte an der Fakultät für Chemie der Universität Wien und machte sich anschließend selbstständig. Schon kurz nach der Gründung 2011 wurde ab&cd innovations (der Firmenname steht für Advanced Biocommodities and Chemically Developed Innovations) im Mai 2012 mit dem Sonderpreis "Start Up – Ressourceneffizienz" des österreichischen Staatspreises für Umwelt- und Energietechnologie ausgezeichnet.

Umweltpreis 2013 der Stadt Wien im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien
ab&cd innovations
Fakultät für Chemie der Universität Wien



Preise und Stipendien im Rahmen des Dies Academicus


Im Rahmen des Dies Academicus der Universität Wien am 11. März 2013 wurden neben den fünf Doktoraten "sub auspiciis" auch Stipendien und Forschungspreise verliehen: Der Bank-Austria-Forschungspreis, der Bank-Austria-Preis für innovative Lehre, die Doc.Awards der Stadt Wien sowie die Forschungsstipendien der Universität Wien.

Bank-Austria-Forschungspreis und Bank-Austria-Preis für innovative Lehre:

Der Hauptpreis in der Kategorie Bank Austria Forschungspreis 2013 (dotiert mit 5.000 Euro) ging an Stefan Gerlich für sein Projekt "Interferometry and Metrology with Macromolecules" in der Gruppe Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation der Fakultät für Physik.

Anerkennungspreise im Wert von 2.500 Euro erhielten Julia Schwarz von der Forschungsplattform "Characterisation of Drug Delivery Systems on Skin and Investigation of Involved Mechanisms" (Projekt: "Formulation Design of Dermal Drug Delivery Systems, Characterisation by NMR and Investigation of Skin Interaction by ATR-FTIR") und Angela Stöger vom Department für Kognitionsbiologie (Projekt: "Sound Production in Elephants").

Der Bank Austria Preis für innovative Lehre 2013 (5.000 Euro) ging an Yvonne Franz vom Institut für Geographie und Regionalforschung für die "Aneignung und Anwendung von Methoden-Kenntnissen durch praxisbezogene und forschungsgeleitete Lehre". Markus Rädler übergab stellvertretend für Bank Austria Vorstandsdirektor Helmut Bernkopf die Schecks, Vizerektorin Weigelin-Schweidrzik überreichte die Urkunden dazu.

Bank Austria Forschungspreis 2013
Bank Austria Preis für innovative Lehre 2013
Artikel "Das war der Dies Academicus 2013" (Uni:Blicke)

Doc.Awards der Stadt Wien:

Die Stadt Wien (Kulturabteilung/Wissenschaft) stiftet pro Jahr sieben Preise für herausragende Dissertationen an der Universität Wien. Damit ergreift die Stadt Wien gemeinsam mit der Universität Wien eine neue Initiative zur Förderung des hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchses.

Das Preisgeld von insgesamt 10.500 Euro ging zu gleichen Teilen an Verena Blaschitz (Sprachwissenschaft), Rosemarie Brucher (Theater-, Film und Medienwissenschaft), Christoph Gammer (Physik Nanostrukturierter Materialien), Sandra Mayer (Anglistik und Amerikanistik), Ruth Müller (Wissenschaftsforschung), Joachim Stern (Staats- und Verwaltungsrecht), Jan Jakub Surman (Geschichte) und Ove Sutter (Europäische Ethnologie).

Hubert Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien sprach einleitende Worte und überreichte dann die Urkunden gemeinsam mit Vizerektorin Weigelin-Schwiedrzik.

Dissertationspreise Doc.Awards
Artikel "Das war der Dies Academicus 2013" (Uni:Blicke)

Forschungsstipendien der Universität Wien:

Mit dem Forschungsstipendium der Universität Wien werden Doktoratsstudierende aller Fachdisziplinen an der Universität Wien unterstützt. Es beträgt 1.000 Euro pro Monat und wird für max. ein Jahr gewährt. 2013 wurden insgesamt 40 Forschungsstipendien vergeben; im Rahmen des Dies Academicus überreichte Vizerektorin Weigelin-Schwiedrzik den StipendiatInnen die Urkunden.

Alle PreisträgerInnen und StipendiatInnen (PDF)
Artikel "Das war der Dies Academicus 2013" (Uni:Blicke)



Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik für Daniela Strigl

Daniela Strigl vom Institut für Germanistik der Universität Wien wurde mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2013 ausgezeichnet. "Ihre Besprechungen beeinflussen in maßgeblicher Weise die Agenda des Rezensionsfeuilletons", begründete die Jury am 20. Februar 2013 in Frankfurt am Main ihre Entscheidung. Mit dem Preis zeichnet das Börsenblatt, Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel, seit 1977 literaturkritisches Wirken aus. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde während der Leipziger Buchmesse am 14. März 2013 vergeben. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, lobte bei der Verleihung die "Umsichtigkeit im Umgang mit Literatur, die sich idealerweise in Rückzugsräumen entwickelt, bei Vertiefung in die einzelne Lektüre" der Kritikerin und Literaturwissenschafterin Daniela Strigl. Die Laudatio hielt der österreichische Journalist und Kritiker Paul Jandl.

Die promovierte Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl lehrt seit 2007 an der Universität Wien Neuere deutsche Literatur, publiziert Essays sowie Literatur- und Theaterkritiken. 2001 wurde sie mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik ausgezeichnet, 2007 mit dem Max Kade Essay-Preis. Von 2003 bis 2008 sowie seit 2011 ist sie Jurorin beim Ingeborg-Bachmann-Preis, im Jahr 2009 war sie Jurorin beim Deutschen Buchpreis und ist aktuell Mitglied der Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse.

"Laudatio auf Daniela Strigl" im Börsenblatt – Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel
Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2013 an Daniela Strigl
Institut für Germanistik der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät



Stefan Michael Newerkla in den Wissenschaftlichen Rat der Tschechischen Akademie der Wissenschaften gewählt


Am 19. März 2013 wurde Stefan Michael Newerkla, Professor für Westslawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien, im Rahmen der 42. Sitzung der Akademischen Versammlung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in den Wissenschaftlichen Rat (Council for Sciences) gewählt (Funktionsperiode 2013-2017). Das permanente Beratungsgremium besteht aus  Repräsentanten der unterschiedlichen Akademieinstitute sowie neun externen WissenschafterInnen und hat die Ausformulierung und Implementierung der Forschungspolitik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften zur Aufgabe.

Stefan Michael Newerkla konnte die notwendige Stimmenanzahl von mehr als der Hälfte der 238 Mitglieder der Akademischen Versammlung gleich im ersten von zwei Wahlgängen erreichen. Er ist damit der erste Österreicher in dieser Funktion. "Für mich bedeutet die Wahl in dieses Gremium nicht nur die Möglichkeit, die zukünftige Ausrichtung der Forschungspolitik dieser wichtigsten Forschungsinstitution unseres nördlichen Nachbarlandes aktiv mitzugestalten", so Stefan Michael Newerkla, "sondern das wunderbare Gefühl, ein derartiges Vertrauen von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aller Fachrichtungen jenes Landes geschenkt zu bekommen, dessen Sprache, Literatur und Kultur mich seit meiner Kindheit an der Waldviertler Grenze zu Südböhmen fasziniert und bis heute nicht mehr losgelassen hat."

Website von Stefan Michael Newerkla
Tschechische Akademie der Wissenschaften
Artikel in der Zeitschrift der Tschechischen Akademie der Wissenschaften "Akademický bulletin" (Akademisches Bulletin)



Goldenes Doktordiplom der Universität Wien


Der Wirtschaftsmathematiker Gustav Feichtinger hat vor 50 Jahren an der Universität Wien promoviert. Im Rahmen einer akademischen Feier an der Technischen Universität Wien übereichte ihm Harald Rindler, Dekan der Fakultät für Mathematik der Universität Wien, am 21. März 2013 das Goldene Doktordiplom. Dem feierlichen Festakt wohnten die Familie des Jubilars, seine KollegInnen – angeführt von TU-Rektorin Sabine Seidler –, viele seiner ehemaligen akademischen Schützlinge sowie Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft bei. Mit dem Goldenden Doktordiplom betont die Universität Wien ihre Verbundenheit und Wertschätzung gegenüber ihren AbsolventInnen.

Gustav Feichtinger studierte Mathematik und Physik an der Universität Wien, wo er 1963 in Mathematik promovierte. Nach seiner Habilitation an der Universität Bonn wurde er 1972 an die Technische Universität Wien als Professor für Operations Research berufen. Seine Forschungsinteressen galten und gelten vor allem der Demographie, der Nichtlinearen Modellierung sozio-ökonomischer Prozesse, Anwendungen der Kontrolltheorie auf ökonomische Probleme, Operations Research, insbesondere Dynamische Optimierung und Spiele, Ökonomie "abweichenden Verhaltens" (economics of crime), insbesondere Sucht, Dynamik und Kontrolle des Drogenkonsums, Korruption, sowie soziale Interaktion und epidemische Prozesse (HIV/AIDS). (red)

Website von Gustav Feichtinger
Goldenes Doktordiplom für Prof.em Gustav Feichtinger
Fakultät für Mathematik der Universität Wien



"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an bernadette.ralser(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".