Acht Forscher der Uni Wien unter den meistzitierten WissenschafterInnen

Auf der Liste der weltweit meistzitierten WissenschafterInnen sind acht von der Uni Wien. Drei davon vom Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung. Neben der Fakultät für Lebenswissenschaften sind außerdem die Fakultäten für Physik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften vertreten.

Unter den weltweit rund 6.000 am häufigsten zitierten WissenschafterInnen 2018 finden sich 40 in Österreich tätige ForscherInnen; acht davon von der Universität Wien. Das geht aus der vom Datenkonzern Clarivate Analytics veröffentlichten Liste der "Highly Cited Researchers" hervor.
Für die Analyse wurden wissenschaftliche Arbeiten herangezogen, die zwischen 2006 und 2016 veröffentlicht und zitiert wurden.

Markus Aspelmeyer ist seit 2009 Professor an der Fakultät für Physik. Dort beschäftigt er sich mit optischen Präzisionsmessungen sowie der quantenoptischen Kontrolle von mikro- und nanomechanischen Systemen und deren Anwendung auf fundamentale und angewandte Fragen der Quantenphysik. 2014 erhielt er für seine Forschung den ERC Consolidator Grant. Gemeinsam mit Garrett Cole gründetet er Crystalline Mirror Solutions (CMS) – ein Pionierunternehmen auf dem Gebiet der laserbasierten Präzisionsmessung und weltweit führender Hersteller von Hochpräzisionsoptik für Lasersysteme, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. 

Adrian Constantin ist seit 2008 Professor an der Fakultät für Mathematik der Universität Wien. Zu seinen erhaltenen Auszeichnungen zählen der Göran-Gustafsson-Preis der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der Friedrich-Wilhelm-Bessel-Preis der deutschen Humboldt-Stiftung. Seit 2010 rangiert er unter den "ISI Highly Cited Researchers" der 250 meistzitierten WissenschafterInnen im Bereich Mathematik. Im Rahmen eines ERC-Projekts von 2010 sowie im Rahmen eines WWTF-Projekts untersuchte Constantin Wasserwellen mit Wirbelverteilung, die für die Vorhersage von Tsunamis relevant sind.

Adamantios Diamantopoulos hat seit 2004 eine Professur für Internationales Marketing am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien inne. Er lehrt, forscht und publiziert in diesem Bereich, seine Artikel sind unter anderem im Journal of the Academy of Marketing Science und Journal of Business Research erschienen. In einem aktuellen FWF-Projekt untersucht er den Einfluss stereotyper Zuschreibungen auf unser Kaufverhalten.

Franz Essl forscht und lehrt seit 2013 am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung an der Fakultät für Lebenswissenschaften. In seiner letzten Publikation hat er gezeigt, dass jede vierte neu beobachtete Spezies erstmals außerhalb ihres Heimatgebietes registriert wurde. Bis zu 16 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten haben das Potenzial, vom Menschen in andere Gebiete verschleppt zu werden, wo sie erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt bergen. Dazu publizieren die AutorInnen im renommierten Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Georg Kresse, 1967 in Wien geboren, studierte Technische Physik an der Technischen Universität in Wien. Er habilitierte sich 2001 an der Universität Wien, war seit 2001 außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Materialphysik der Universität Wien und hat seit 2007 eine ordentliche Professur für Computational Quantum Mechanics an der Universität Wien inne. Seit 2010 ist er Sprecher des Sonderforschungsbereiches ViCoM.

Thomas Rattei ist seit 2010 am Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Fakultät für Lebenswissenschaften und leitet die Abteilung Computational Systems Biology. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Analyse von Genomen und Metagenomen sowie Databases und Infrastruktur für Bioinformatik. Bei der DNA-Analyse eines 5.300 Jahre alten Bakteriums aus dem Magen der Gletschermumie Ötzi hat er gemeinsam mit seinem Team eine überraschende Entdeckung gemacht. Und eines der Rätsel um die Besiedlungsgeschichte Europas gelöst.

Andreas Richter studierte Biologie mit Schwerpunkt auf Botanik an der Universität Wien. Seit 2011 ist er Professor für Physiologie und Ökologie der Pflanzen an der Uni Wien und leitet die Abteilung Terrestrial Ecosystem Research (Terrestrische Ökosystemforschung) des Departments für Mikrobiologie und Ökosystemforschung. Er untersucht die Rolle von Mikroorganismen in Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufen – u.a. in arktischen Böden als bedeutendste Speicher für organischen Kohlenstoff auf der Erde. Das 'Big Picture' des Klimawandels ist dabei ständig präsent, wie er im Podcast der Uni Wien erzählt.

Michael Wagner ist seit 2003 Professor an der Universität Wien, wo er das Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung und den Forschungsverbund "Chemistry Meets Microbiology" leitet. Der ERC-Preisträger gehört seit vielen Jahren zu den meist zitierten MikrobiologInnen weltweit. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung von molekularen Methoden für die Funktionsanalyse von Mikroben und die Erforschung der Bakterien und Archaea, die beim Stickstoffkreislauf der Erde eine wesentliche Rolle spielen. Zum Interview in uni:view und zum Video "Zehn Fragen an: Mikrobiologe Michael Wagner"