Karriere mit … Wirtschaftsinformatik

Ralph Vigne hat Wirtschaftsinformatik und Politikwissenschaft an der Universität Wien studiert. Heute ist er als Doktorand am CERN. Diesen "Traumjob" verdankt er unter anderem seinen Betreuern an der Universität Wien, die ihn für die Wissenschaft begeistert haben.

uni:view: Sie haben Wirtschaftsinformatik 2011 mit dem Master und Politikwissenschaft 2010 mit dem Bachelor abgeschlossen. Wie ist es zu dieser Studienwahl gekommen?
Vigne:
Wirtschaftsinformatik war für mich naheliegend, da ich eine HTL für Informatik besucht habe und anschließend zwei Jahre lang als Programmierer tätig war. Informatik war immer schon eine meiner großen Leidenschaften. Als "Ausgleich" zur Technik habe ich Politikwissenschaft studiert.

uni:view:
Sie sind Doktorand am CERN. Würden Sie Ihre derzeitige Arbeit als "Traumjob" bezeichnen?

Vigne:
Meine derzeitige Tätigkeit ist nicht wirtschaftlich ausgerichtet. Als Doktoratsstudent am CERN zu sein ist wirklich toll. Traumjob würde es wohl gut beschreiben – wenn ich denn gewusst hätte, dass man davon träumen kann.


Gründe für ein Informatik-/Wirtschaftsinformatikstudium gibt es viele. Die Arbeit am Internet – der größten erdachten und gebauten Maschine der Welt – zählt ebenso dazu wie die Arbeit mit Software – dem flexibelsten Werkstoff, den es je gab. Alle Infos zum Studium



uni:view:
Welche Fähigkeiten und Kompetenzen aus Ihrem Studium können Sie dabei besonders gut gebrauchen?

Vigne:
Eigentlich (fast) alles aus dem Bereich Betriebssysteme und Programmier(techniken). Zum Teil sind auch Inhalte aus Datenbank-LVs sehr hilfreich. Am besten kann ich aber jene Dinge in meiner Arbeit anwenden, die ich während der Implementierung meiner Master-Thesis gelernt habe (Web-/REST Applications, Meta-Programming usw.).

uni:view:
Haben die Kontakte aus Ihrem Studium zum beruflichen Erfolg beigetragen?

Vigne:
Für mich war die Anstellung als Campus-Tutor in der Gruppe "Workflow Systems and Technologies" (damals hieß es noch "Knowledge and Business Engineering") das prägendste Erlebnis während meines Studiums. Das großartige Umfeld und Einblicke in den wissenschaftlichen Betrieb haben mich dazu motiviert, ein Doktoratsstudium zu beginnen und bereits während meiner Master-Thesis erste Publikationen für Konferenzen zu schreiben. Mein Betreuer hat mich bei der Bewerbung für das "Austrian Doctoral Students Program" am CERN unterstützt – das hat schließlich die Weichen für die nächsten drei Jahre gestellt.

uni:view:
Wie haben Sie die Betreuung am Institut erlebt?

Vigne:
Die Betreuung durch Erich Schikuta und auch Jürgen Mangler war und ist wohl die beste Erfahrung meines gesamten Studiums. Fordernd, motivierend, kritisch und offen für eigene Ideen – einfach wunderbar. Ich bin mir sicher, dass ich ohne das ausgezeichnete Verhältnis zu diesen beiden nach Abschluss meines Masterstudiums in die Wirtschaft gewechselt wäre. Sie haben mir jedoch die Möglichkeit geboten, bereits als Diplomand bzw. Tutor Teil einer Forschungsgruppe zu sein und dadurch mein Interesse an wissenschaftlicher Arbeit geweckt. Ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass die Bekanntschaft zu diesen beiden Menschen meine berufliche Laufbahn nachhaltig verändert hat und noch weiter beeinflussen wird.

uni:view:
Was raten Sie einem Studienanfänger?

Vigne:
Versuch für deine Masterarbeit ein Thema zu finden, das dich wirklich begeistert und behandle es gewissenhaft. Deine Master-Thesis ist eine gute Möglichkeit, sich zu spezialisieren und sich von späteren MitbewerberInnen zu differenzieren. 


Ralph Vigne (geboren 1980) hat von 2003 bis 2011 Wirtschaftsinformatik (Bachelor und Master) und von 2005 bis 2010 Politikwissenschaft (Bachelor) an der Universität Wien studiert. Arbeitserfahrung hat er nach der technischen Ausbildung an der HTL in der Wirtschaft als Programmierer und während des Studiums als Tutor und externer Lektor an der Universität Wien gesammelt.