25 Jahre Vis Moot Court: Uni Wien Team mit Top Ergebnis

Zum mittlerweile 25. Mal fand von 23. bis 29. März 2018 der "Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court" (Vis Moot) am Wiener Juridicum statt. Heuer nahm eine Rekordzahl von 357 Universitäten aus 80 Ländern – von Argentinien bis Venezuela – teil.

Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court – kurz Vis Moot ist der weltweit größte und renommierteste internationale Studierendenwettbewerb auf dem Gebiet des Schieds- und Wirtschaftsrechts.

Im Wettbewerb mit Universitäten wie Cambridge, Harvard und Yale kam das Team der Universität Wien, bestehend aus neun Studierenden, heuer bis in die Runde der besten 32 Teams und platzierte sich somit in den Top neun Prozent. Zudem konnte das Wiener Team eine Honourable Mention sowohl für den Klägerschriftsatz (Pieter Sanders Award) als auch für den Beklagtenschriftsatz (Werner Melis Award) gewinnen, eine Auszeichnung, die ebenfalls nur rund acht bis neun Prozent der teilnehmenden Universitäten erhalten. Mit diesem Ergebnis war die Universität Wien wie stets in den vergangenen zwei Jahrzehnten die erfolgreichste österreichische Universität.

Theorie praktisch umsetzen

Beim von Eric E. Bergsten gegründeten Vis Moot haben Studierende die Möglichkeit, anhand eines fiktiven Streitfalls in die Rolle von Parteienvertreten zu schlüpfen und somit ihr theoretisches Wissen praktisch umzusetzen. Alle Teams arbeiten von Herbst bis Ostern an einem hypothetischen Streitfall, der dem UN-Kaufrecht unterliegt und im Rahmen eines Schiedsverfahrens zu präsentieren ist. Jedes Team hat zunächst je einen Schriftsatz auf Kläger- und Beklagtenseite zu verfassen, bevor in der Karwoche die mündlichen Verhandlungen in Wien stattfinden.

Internationale Kontakte


Durch das Zusammentreffen mit Studierenden aus verschiedensten Rechtskreisen, insbesondere aus dem common law, werden die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Lösungsansätzen und Herangehensweisen konfrontiert und schließen oftmals lebenslang haltende internationale Freundschaften. Die Studierenden beschreiben diese Lehrveranstaltung oft als "life changing experience", viele haben dadurch den Weg in eine einschlägige, internationale Berufslaufbahn gefunden. Da mittlerweile neben über 2200 Studierenden auch rund 900 Coaches sowie fast 1500 SchiedsrichterInnen zum Wettbewerb nach Wien kommen, zählt der Moot Court zu den weltweit wichtigsten Veranstaltungen im Bereich des internationalen Schiedsrechts und ist auch für die Kongressstadt Wien von großer Bedeutung.

Die Universität Wien nimmt nicht nur seit mittlerweile 22 Jahren selbst erfolgreich an diesem Wettbewerb teil, sondern stellt in der Karwoche auch das Juridicum als Ort für die mündlichen Runden zur Verfügung. Seit 2012/13 wird das Team von Dekan Paul Oberhammer geleitet. Als Coaches fungierten heuer Florian Haugeneder, Katharina Plavec, Judith Schacherreiter sowie Alexandra Kutschera.