Wissenschaftsminister Töchterle besuchte die Max F. Perutz Laboratories

Am Donnerstag, 24. Jänner 2013, besuchte Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle die Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien und erhielt Einblick in das Doktoratskolleg "RNA-Biologie".

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist zentral für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Österreich", so Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle bei seinem Besuch der Max F. Perutz Laboratories. Das Wissenschafts- und Forschungsministerium arbeitet daher gemeinsam mit den Hochschulen, dem Wissenschaftsfonds FWF und den Forschungseinrichtungen an entsprechenden Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige wissenschaftliche Ausbildung.



Renée Schroeder, Leiterin des Departments für Biochemie und Zellbiologie, bildet an den Max F. Perutz Laboratories DoktorandInnen aus:
"Das allererste Kolleg Mitte der 90er Jahre war ein starker Reformschritt für die Doktoratsausbildung. Die internationalen Ausschreibungen brachten Studierende aus der ganzen Welt zu uns. Die MFPL haben mittlerweile vier vom FWF finanzierte Doktoratskollegs, welche einen starken Kollateralnutzen für alle Studierende der MFPL haben. Denn jede Doktorandin und jeder Doktorand kann die Angebote nutzen, was das Niveau der wissenschaftlichen Ausbildung beträchtlich erhöht hat." Einen Wunsch hätte Schroeder zum Schluss trotzdem noch: "Die Dauer der Finanzierung sollte auf die tatsächliche Dauer von 3,5 bis 4 Jahren für Doktorarbeiten im Gebiet der Molekularbiologie und Biomedizin erhöht werden."




Ein wesentliches Element dabei ist die Ausbildung der DoktorandInnen, etwa im Rahmen von maßgeschneiderten Doktoratskollegs. Diese werden nun schrittweise ausgebaut, dafür stehen 18 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, wie der Minister bei seinem gemeinsamen Besuch mit FWF-Präsident Christoph Kratky an den Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien unterstrich.Ausbau der Doktoratsausbildung

Dabei informierte Minister Töchterle auch über Schwerpunkte im Bereich der Nachwuchsförderung in den mit den Universitäten Ende Dezember abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen. Der im August 2012 angekündigte Ausbau der Doktoratsausbildung mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 18 Millionen Euro ist die nächste Stufe einer Forcierung der strukturierten Doktoratsausbildung und eine wichtige Perspektive für angehende WissenschafterInnen in Österreich. Mit den zusätzlichen Mitteln kann der FWF bis zu hundert neue Stellen für DoktorandInnen im Rahmen von Doktoratskollegs und damit rund hundert neue Arbeitsplätze für den wissenschaftlichen Nachwuchs schaffen.



Ihre Kollegin Andrea Leodolter-Barta vom Department für Biochemie und Zellbiologie erklärt:
"Momentan bilden wir im Doktoratskolleg 'RNA Biologie' 40 DoktorandInnen aus, davon 14 vollfinanziert mit Geldern des FWF und der beiden Unis. Von den damit einhergehenden Ausbildungsstrukturen, wie einem internationalen Seminarprogramm, Workshops und PhD Symposia oder der Vortragsserie 'RNA Lecture' profitieren aber weit mehr StudentInnen, sowohl auf Doktorats- als auch auf Master-Level. Die Doktoratskollegs haben somit einen strukturellen als auch einen multiplikativen Effekt in der wissenschaftlichen hochqualitativen Ausbildung von DoktorandInnen."




15 Doktoratskollegs an der Universität Wien


Doktoratskollegs sind Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs und verbinden Forschung mit Ausbildung durch Forschung. Es werden Talente gefördert, in dem sich Doktoratsstudierende als "Early stage researchers" durch die FWF-Finanzierung ganz auf ihre Forschung zur Erlangung ihres Doktorgrades konzentrieren können.



Nadezda Tukhtubaeva, Doktorandin im Doktoratskolleg "RNA Biologie" erzählt von ihren Erfahrungen im Doktoratskolleg:
"Ich konnte durch meinen vom Doktoratskolleg finanzierten sechswöchigen Aufenthalt im Labor von Professor Evgeny Nudler an der New York University neue Methoden lernen und die praktische Erfahrung in mein Labor hier in Wien zurückbringen. Das Doktoratskolleg hat es mir ermöglicht, die vorrübergehenden Ergebnisse meiner Arbeit bei der großen 'Cell' Konferenz zu funktionalen RNAs im Dezember 2012 in Spanien zu präsentieren. Ich wurde seitdem ich das Angebot aus Wien erhielt administrativ unterstützt und konnte mich so voll auf meine Forschung konzentrieren."




Gegenwärtig existieren 32 FWF-Doktoratskollegs – allein 15 davon an der Universität Wien – mit 379 Doktorats-Stellen, die vom Wissenschaftsfonds direkt finanziert werden. Darüber hinaus hat der FWF im Dezember 2012 zwei weitere Doktoratskollegs bewilligt, die im Jahr 2013 starten werden. (apa/ps/mw)

Die Max F. Perutz Laboratories (MFPL) sind ein gemeinsames Forschungs- und Ausbildungszentrum der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien am Campus Vienna Biocenter. An den MFPL sind rund 530 WissenschafterInnen in über 60 Forschungsgruppen mit Grundlagenforschung im Bereich der Molekularbiologie beschäftigt.