Superinvasive Pflanzen sind in drei Disziplinen besser als andere

Blühende Robinie

Pflanzen, die in Europa die heimische Flora verdrängen, haben fast den ganzen Kontinent gerne, sind bei den Lebensräumen nicht wählerisch und absolut keine Einzelgänger, so ein Forscher*innenteam mit Beteiligung von Franz Essl der Universität Wien.

Die auch in Österreich sehr häufig vorkommende Robinie ist ein Beispiel einer superinvasiven Pflanze, sagte Franz Essl vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien: "Der Baum ist großräumig in Europa verbreitet und wo er vorkommt besiedelt er eine breite Palette von Lebensräumen, wie Wälder, Brachen und aufgelassene Wiesen". Wo immer er wächst, wird er der vorherrschende Baum, weil er sich durch Wurzelausläufer recht flott vermehrt. Er erfüllt also alle drei Disziplinen mit Bravour.

Art lokal zurückdrängen

Gegen einen solchen Superinvasor kann man praktisch nichts mehr machen, erklärte Essl. Anders ist es bei Eindringlingen, die vorerst nur eine Disziplin gut beherrschen. "Wenn eine nichtheimische Art beginnt, eine lokale Pflanzengemeinschaft zu dominieren, dabei aber nur ein geringes Potenzial zur geographischen Ausdehnung hat und auf einen bestimmten Typus von Lebensraum spezialisiert ist, könnten sich die Gegenmaßnahmen darauf konzentrieren, die Art lokal zurückzudrängen", so die Forscher*innen um Mark van Kleunen von der Universität Konstanz.

Vorsicht sei trotzdem angebracht: Findet man eine invasive Pflanze, die nur in einer der Dimensionen erfolgreich, aber auch neu ist, sollte dies Anlass zur Sorge geben. Denn sie könnte später auch in den anderen Disziplinen erfolgreich werden, erklärt sein Mitarbeiter Trevor Fristoe. (APA)

Semesterfrage: Diskussion & Live-Ticker
Bei der abschließenden Online-Diskussion zur Semesterfrage am 14. Juni 2021, 18 Uhr, die live übertragen wird, spricht Achim SteinerLeiter des United Nations Development Programme (UNDP), zum Zustand unseres Planeten.
Am Podium mit UNDP-Chef Achim Steiner: Umweltökonomin Alexandra Brausmann, Meteorologe Andreas Stohl (beide Universität Wien) und Katharina Rogenhofer, Bundessprecherin des Klimavolksbegehrens sowie Uni Wien-Alumna. Es moderiert Martin Kotynek, Chefredakteur der Tageszeitung "Der Standard". Die Diskussion findet in englischer Sprache statt und wird redaktionell begleitet.