Internationale Universitäten für Europas Innovationsfähigkeit

Auf der Konferenz "Global Universities and their Regional Impact" (UVIECON) am 13. März 2015 wurden die entscheidenden Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit einer Universität und ihrer Region diskutiert. Die Universität Wien veröffentlichte eine Zusammenfassung der Ergebnisse als "Vienna Communiqué".

Die Jubiläumskonferenz UVIECON vom Freitag, 13. März 2015, widmete sich der Frage, welche Rolle globale Universitäten in der Regionalentwicklung spielen. Ihre Ergebnisse hielten die KonferenzteilnehmerInnen, VertreterInnen namhafter internationaler Universitäten, im sogenannten "Vienna Communiqué 2015" fest, das am Montag, 16. März 2015, von der Universität Wien veröffentlicht wurde.


Vienna Communiqué 2015
Die VerfasserInnen des "Vienna Communiqué 2015" (PDF) sind neben Rektor Heinz W. Engl Sir Leszek Borysiewicz, Rektor der Cambridge University (UK), Tony Chan, Präsident der Hong Kong University of Science and Technology, Andrew J. Deeks, Präsident des University College Dublin, Maria Helena Nazaré, Präsidentin der European University Association, Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, Joseph J.Y. Sung, Präsident der Chinese University of Hong Kong, Tomáš Zima, Rektor der Karls-Universität Prag, sowie Robert J. Zimmer, Präsident der University of Chicago.



Global ausgerichtete Universitäten machen Region zukunftsfähig

Das Communiqué hält fest, dass Universitäten mit globalem Aktionsradius einen starken positiven Effekt auf die Region in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur haben. Sie tragen zu einer offenen und Veränderungen gegenüber aufgeschlossenen Gesellschaft bei, indem sie internationale Perspektiven und Lösungsansätze in die Region einbringen. Dies sei, so die KonferenzteilnehmerInnen, ein wesentlicher Garant dafür, dass eine Region eine zukunftsfähige Entwicklung einschlagen könne.

Autonomie – Finanzierung – Exzellenz – Diversität

Anhand von Beispielen aus den verschiedensten Regionen in Asien, Amerika und Europa wurde auf der Jubiläumskonferenz aufgezeigt, dass der wissenschaftliche Erfolg einer Universität mit dem Grad ihrer Autonomie korreliere. Die Universität Wien nennt Spitzenforschung und die hohe Qualifikation von UniversitätsmitarbeiterInnen und Alumni, zusammen mit einer anspruchsvollen Berufungspolitik – Stichwort "brain circulation" – als Faktoren, die letztlich der regionalen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung zu Gute kommen.

Antworten auf große gesellschaftliche Fragen

Herausgestrichen wurden zwei zentrale Aufgaben von Universitäten: die Bildung und Ausbildung der nächsten Generation sowie durch Forschung zur Weiterentwicklung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Innovationen beizutragen. Daher sei die Investition in Forschung und forschungsgeleitete Lehre die entscheidende Zukunftsinvestition für den Standort. Betont wurde, dass WissenschafterInnen und Alumni der Universität das notwendige Know-how mitbringen, um die Antworten auf die großen gesellschaftlichen Fragen zu finden.

Europa braucht starke Universitäten

Die richtigen Fragen zu stellen, sei gerade in Krisenzeiten entscheidend, um so die Entwicklung der Gesellschaft zukunftsorientiert gestalten zu können. Europa brauche starke Universitäten, die wirtschaftlich und politisch unabhängig agieren können: Nur so können diese einen nachhaltigen Beitrag leisten, um Europa stark und wettbewerbsfähig zu halten. Um dies zu erreichen, müssen die Universitäten, wie die Universität Wien, internationale Reichweite haben und attraktiv für Studierende und WissenschafterInnen aus aller Welt sein.

Universitätsentwicklung im offenen Dialog mit der Gesellschaft

Weiters sei auch und gerade in der Grundlagenforschung Offenheit gegenüber Anwendungen und Strukturen zum Transfer von Wissen in Gesellschaft und Wirtschaft nötig, so die VerfasserInnen des Vienna Communiqué: Fragestellungen aus Wirtschaft und Gesellschaft geben immer wieder auch Anstöße zu interessanten Entwicklungen in der Grundlagenforschung. Diese ist nicht nur im aktuell veröffentlichten Communiqué der Universität Wien, sondern auch in ihrem Entwicklungsplan, in dem die Universität ihre strategische Ausrichtung festhält, ein zentraler Aspekt.

Die UVIECON-TeilnehmerInnen prognostizieren, dass sich die Universitäten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im Detail weiter verändern werden; dies betreffe insbesondere die Lehre durch die neuen Möglichkeiten der Informationstechnologie, die zu einer breiten Verfügbarkeit von Bildung führen wird. Das Entscheidende und Prägende an einer universitären Ausbildung werde aber weiterhin der persönliche Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden, das gemeinsame Arbeiten an wissenschaftlichen Themen sein, so die internationalen RektorInnen. (cb)

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