Ein "oberösterreichischer Abend" an der Universität Wien
| 02. Juli 2015Am Mittwoch, 1. Juli, ab 19 Uhr, fand unter Anwesenheit von Landeshauptmann Josef Pühringer und Rektor Heinz W. Engl der "Oberösterreich-Abend" im Arkadenhof der Universität Wien statt.
Am Programm stand der Austausch zu den historischen und aktuellen Verbindungen zwischen der Universität Wien und dem Land Oberösterreich. Zum Beispiel studieren rund 4.000 OberösterreicherInnen an der Universität Wien, deren Rektor Heinz W. Engl und Vizerektor Karl Schwaha übrigens auch Oberösterreicher sind.
Wie sie als OberösterreicherInnen an die Universität Wien gekommen sind, und wie sie selbst über die Verbindung zwischen Universität und Land denken, darüber unterhielten sich bei der Veranstaltung die Juristin Susanne Reindl-Krauskopf (2.v.re.), der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal (li.), die Alumna der Universität Wien und heutige Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek Johanna Rachinger (2.v.li.) sowie der Ur- und Frühgeschichte-Student Andreas Mayr (re.), der aktuell an einem Forschungsprojekt im Attergau beteiligt ist. Bildmitte: Moderatorin des Abends Sylvia Graf (Ö3), Landeshauptmann Josef Pühringer und Rektor Heinz W. Engl.
"Das Einzugsgebiet der Universität Wien umfasst mittlerweile die ganze Welt. Junge Menschen aus über 130 Staaten studieren hier. Ein Ort der Lehre und Forschung, der eine derartig hohe Anziehungskraft für junge Menschen aus aller Welt ausübt, ist auch ein Vorbild für die Johannes Kepler Universität in Linz", sagt Landeshauptmann Pühringer.
Apropos Johannes Kepler Universität: Unser Rektor Heinz W. Engl war dort Professor für Industriemathematik, bevor ihn der damalige Rektor Georg Winckler zunächst als Vizerektor an die Universität Wien holte. "Wir wirken durch unsere Forschung und insbesondere unsere AbsolventInnen weit über Wien hinaus und damit auch direkt in den Wirtschaftsstandort Oberösterreich hinein", sagt er bei der Veranstaltung.
"Und schon am Beginn der Geschichte der Universität Wien, die heuer ihr 650-Jahr-Jubiläum feiert, im Mittelalter, waren es auch Oberösterreicher wie die Astronomen Johannes von Gmunden und Georg von Peuerbach, die das wissenschaftliche Ansehen der Universität Wien mit prägten", so Engl weiter.
Heute ist zum Beispiel die Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Fakultät für Lebenswissenschaften in Oberösterreich angesiedelt: in Grünau im Almtal. Hier erforschen Kurt Kotrschal und sein Team das Verhalten von Graugänsen, Raben und Waldrappen. Die Möglichkeit, in einem der schönsten und bezauberndsten Gebiete der nördlichen Alpen zu arbeiten, betrachten die ForscherInnen als Privileg: Das Tal ist kaum besiedelt und die Natur in "exzellentem Zustand".
Susanne Reind-Krauskopf wurde in Linz geboren und ist seit 2010 Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. "Die Universität Wien war mein berufliches Ziel und dasselbe gilt für die Stadt sowie die tolle Umgebung." Wien tauscht Reindl-Krauskopf heute höchstens noch gegen Burgen, Schlösser und Stifte ein, wohin es sie in ihrer spärlich bemessenen Freizeit zieht.
Das 650-Jahr-Jubiläum ist für die Generaldirektorin der ÖNB Johanna Rachinger als Absolventin der Alma Mater auch ein persönlicher Anlass mitzufeiern. Die gemeinsam organisierte Ausstellung "Wien 1365. Eine Universität entsteht" im Prunksaal der Nationalbibliothek war übrigens eines der Highlights im Jubiläumsjahr.
Für die musikalische Umrahmung des oberösterreichischen Abends im stimmungsvollen Arkadenhof der Universität Wien sorgte das Vario Brass Quintett. Die oberösterreichischen Gäste hatten tolles Wetter mitgebracht: bei sommerlichen Temperaturen wurde noch lange gefeiert, Erinnerungen ausgetauscht und Kontakte erneuert.
Es folgen einige Impressionen des gemütlichen Beisammenseins unter dem Motto: "Drumm san ma Landsleut": ...
Text: Redaktion; Fotos: Klaus Ranger
