Das war der Dies Academicus 2013
Redaktion (uni:view) | 12. März 2013"Herausleuchtend seit 1365": Unter diesem Motto feierte die Universität Wien am Montag, 11. März 2013, ihren Dies Academicus. Der Tag stand ganz im Zeichen "herausleuchtender" JungwissenschafterInnen: Am Vormittag überreichte der Bundespräsident fünf Doktorate "sub auspiciis"; am Nachmittag wurden Stipendien und Forschungspreise verliehen. Weiters gab es ein Impulsreferat der Germanistin Eva Horn über "Wissenschaft als Passion", und am Abend suchten Alumni nach der Idee, welche "die Universität Wien im Jahr 2015 zum Leuchten bringt."

Festlich beleuchtet: Der Dies Academicus begann wie jedes Jahr um neun Uhr morgens im Stephansdom: mit der Kranzniederlegung am Grabe Herzog Rudolphs IV. des Stifters. (Die Studierenden durften an diesem Tag hingegen ausschlafen: Anlässlich der Feierlichkeiten zum – heuer 648. – Jahrestag der Gründung der Universität Wien ist traditionell vorlesungsfrei.) Um elf Uhr gingen die Feierlichkeiten dann im Großen Festsaal der Universität Wien weiter: ...

... Unter Fanfarenklängen zogen die "sub-auspiciis"-KandidatInnen – im Bild Silvia Bicker mit ihrer "Doktormutter" Renée Schroeder – gefolgt von LaudatorInnen, Senat, DekanInnen, Ehrengästen, ...

... Bundespräsident Heinz Fischer und Rektor Heinz W. Engl in den vollbesetzten Großen Festsaal ein: zur Promotio Sub Auspiciis Praesidentis Rei Publicae.

Heuer erhielten insgesamt fünf AbsolventInnen diese höchste Auszeichnung für ein Studium, die es in Österreich gibt. Nach der feierlichen Begrüßung durch den Rektor der Universität Wien ...

... stellte Sigrid Müller, die Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät, alle KandidatInnen kurz vor: Diese fünf AbsolventInnen können mit Recht stolz auf ihre Leistungen sein. Sie haben alle Oberstufenklassen und die Reifeprüfung mit Auszeichnung bestanden, "Sehr gut" auf alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen und das Rigorosum sowie Bestbeurteilungen für ihre Diplom- bzw. Masterarbeiten und die Dissertation erhalten.

Strahlende Doktorväter und -mütter: Näheres über die JungdoktorInnen erfuhr das Publikum in den anschließenden Laudationes der DissertationsbetreuerInnen: Josef Weismayer (li) von der Katholisch-Theologischen Fakultät sprach für "sub-auspiciis"-Kandidatin Ingrid Fischer (geb. 1961 in Wien): Sie hat ihr Doktoratsstudium mit einer Dissertation über "Die Tagzeitenliturgie an den drei Tagen vor Ostern" abgeschlossen. Bernhard Palme (re) vom Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik hielt die Laudatio für Anna Maria Kaiser (geb. 1986 in Schärding am Inn), die ihr Doktoratsstudium 2012 mit einer Dissertation zu Militärorganisation im spätantiken Ägypten (284-641 n. Chr.) beendet hat und nun im Rahmen eines FWF-Projekts an der Universität Wien forscht.

Sylvia Kritzinger (li) vom Fakultätszentrum für Methoden der Sozialwissenschaften hielt die Laudatio auf Kenneth Horvath (geb. 1979 in Wien), der sich in seiner Dissertation mit den wechselnden Formen der politischen Regulation der Arbeitsmigration in Österreich von der Gastarbeit der 1960er zu aktuellen Formen eines "Migrationsmanagements" beschäftigt hat. "Sub-auspiciis"-Kandidat Hannes Svardal (geb. 1983 in Wien) arbeitete im Zuge seines Doktratsstudiums an spieltheoretischen Modellen zur Evolution von verschiedenen biologischen Entwicklungsstrategien; seine Laudatio hielt Joachim Hermisson (re) vom Institut für Mathematik und vom Department für Strukturbiologie und Computational Biology.

Renée Schroeder vom Department für Biochemie und Zellbiologie schließlich ehrte in ihrer Rede die Leistungen von "Sub-auspiciis"-Kandidatin Silvia Bicker (geb. 1982 in Waidhofen/Thaya): Sie dissertierte zum Thema "Targeting of microRNA precursors to dendrites of hippocampal neurons".

Nach den Laudationes trugen Dekanin Sigrid Müller und Harald Rindler, Dekan der Fakultät für Mathematik, den Gelöbnisteil für alle Doktorate vor. Nach der Ablegung der Gelöbnisse durch die KandidatInnen führten Dekan Harald Rindler, Dekanin Claudia Theune-Vogt (Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät), Dekan Rudolf Richter (Fakultät für Sozialwissenschaften) sowie Renée Schroeder die Ernennungen durch.

Leuchtende Gesichter: Unter den Klängen von "Gaudeamus igitur" wurden anschließend die Urkunden überreicht (im Bild: Dekanin Müller mit "sub auspiciis"-Kandidatin Ingrid Fischer).

Rektor Engl gratulierte den erfolgreichen KandidatInnen herzlich.

Im Bild: Heinz W. Engl inmitten der "sub-auspiciis"-PromovendInnen (v.l.n.r.): Theologin Ingrid Fischer, Althistorikerin Anna Maria Kaiser, Soziologe und Philosoph Kenneth Horvath, Mathematiker Hannes Svardal und Molekularbiologin Silvia Bicker.

Glänzende Ringe: Dann betrat der Bundespräsident die Kanzel, um die "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae" durchzuführen und jedem Kandidaten persönlich die Ehrenringe der Republik Österreich anzustecken – im Bild Mathematiker Hannes Svardal.

Anna Maria Kaiser hielt die Dankesrede im Namen der JungdoktorInnen.

Vor dem offiziellen Ende der Veranstaltung mit Bundeshymne, Europahymne und festlichem Auszug verewigte sich Bundespräsident Heinz Fischer nicht nur im Ehrenbuch der Universität Wien, ...

... sondern auch auf einem T-Shirt des "sub-auspiciis"-Promovenden Hannes Svardal.

Herausleuchtend: Auch der Nachmittag des Dies Academicus stand ganz im Zeichen erfolgreicher JungwissenschafterInnen. Verliehen wurden der Bank-Austria-Forschungspreis sowie der Bank-Austria-Preis für innovative Lehre, die Doc.Awards der Stadt Wien sowie die Forschungsstipendien der Universität Wien.

Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Vizerektorin für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Wien, begrüßte ...

... die zahlreich erschienenden Gäste, die PreisträgerInnen und StipendiatInnen mit ihren Familien sowie die Impulsreferentin Eva Horn und bedankte sich bei den Sponsoren und den Stiftern der Preise, Bank Austria und Stadt Wien sowie bei den Mitgliedern der Auswahlkommission für Nachwuchsförderprogramme der Universität Wien. Zu den Förderschienen der Universität Wien für junge WissenschafterInnen zählen u.a. die Forschungsstipendien, die neue Individualförderinitiative "uni:docs", Mobilitätsförderung, Druckkostenzuschüsse sowie die Initiativkollegs.

Danach kündigte die Vizerektorin das Impulsreferat von Eva Horn (im Bild) zum Thema "Wissenschaft als Passion" an. Eva Horn ist seit 2009 Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 2008 hat sie den Preis der Fritz Thyssen-Stiftung "Geisteswissenschaften International" für ihr Werk "Der geheime Krieg" erhalten. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Militärgeschichte, Theorien der Feindschaft, Literatur und politische Theorie sowie Politisches Geheimnis und Verschwörungen.

Nach dem spannenden Referat führte Lucas Zinner, Leiter der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung sowie Leiter des DoktorandInnenzentrums, durch die Preis- und Stipendienverleihungen.

Strahlende PreisträgerInnen und StipendiatInnen: Zunächst wurden die Bank Austria Preise 2013 vergeben: Markus Rädler (re. im Bild) übergab stellvertretend für Bank Austria Vorstandsdirektor Helmut Bernkopf die Schecks, Vizerektorin Weigelin-Schweidrzik überreichte die Urkunden dazu.
Der Hauptpreis in der Kategorie Bank Austria Forschungspreis 2013 (dotiert mit 5.000 Euro) ging an Stefan Gerlich für sein Projekt "Interferometry and Metrology with Macromolecules" in der Gruppe Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation der Fakultät für Physik.
Anerkennungspreise im Wert von 2.500 Euro erhielten Julia Schwarz von der Forschungsplattform "Characterisation of Drug Delivery Systems on Skin and Investigation of Involved Mechanisms" (Projekt: "Formulation Design of Dermal Drug Delivery Systems, Characterisation by NMR and Investigation of Skin Interaction by ATR-FTIR") und Angela Stöger vom Department für Kognitionsbiologie (Projekt: "Sound Production in Elephants").
Der Bank Austria Preis für innovative Lehre 2013 (5.000 Euro) ging an Yvonne Franz vom Institut für Geographie und Regionalforschung für die "Aneignung und Anwendung von Methoden-Kenntnissen durch praxisbezogene und forschungsgeleitete Lehre".

Danach wurden die Doc.Awards 2012 der Stadt Wien vergeben. Hubert Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien (re. im Bild), sprach einleitende Worte, und überreichte dann die Urkunden gemeinsam mit Vizerektorin Weigelin-Schwiedrzik. Das Preisgeld von insgesamt 10.500 Euro ging zu gleichen Teilen an Verena Blaschitz (Sprachwissenschaft, nicht auf dem Foto), Rosemarie Brucher (Theater-, Film und Medienwissenschaft), Christoph Gammer (Physik Nanostrukturierter Materialien, nicht auf dem Foto), Sandra Mayer (Anglistik und Amerikanistik, nicht auf dem Foto), Ruth Müller (Wissenschaftsforschung), Joachim Stern (Staats- und Verwaltungsrecht, nicht auf dem Foto), Jan Jakub Surman (Geschichte) und Ove Sutter (Europäische Ethnologie).

Abgelichtet: Mit dem Forschungsstipendium der Universität Wien werden Doktoratsstudierende aller Fachdisziplinen an der Universität Wien unterstützt. Es beträgt 1.000 Euro pro Monat und wird für max. ein Jahr gewährt. 2013 wurden insgesamt 40 Forschungsstipendien vergeben; Vizerektorin Weigelin-Schwiedrzik überreichte den StipendiatInnen die Urkunden. Anschließend wurden die PreisträgerInnen und StipendiatInnen noch gemeinsam fotografiert und mit einem Buffet im Kleinen Festsaal belohnt.

Glühbirnen: Der Abend des Dies Academicus war zugleich Abschluss und Ausblick: Im Senatssaal fand die Ideenwerkstatt "Alumni denken Zukunft" statt. Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, und Brigitte Ederer, Präsidentin des Alumniverbandes der Universität Wien und Vorstandsmitglied der Siemens AG diskutierten mit AbsolventInnen gesellschaftspolitisch relevante Projektideen.

Ziel war es, zur Lösung der großen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft beizutragen (im Bild: Vizerektorin Christa Schnabl neben univie-Chefredakteurin Siegrun Herzog vom Alumniverband).

Mit welcher Idee können wir die Universität Wien im Jahr 2015 "zum Leuchten" bringen? Erste Ergebnisse dieses Think Tanks wird die Universität Wien im Rahmen ihrer 650-Jahr-Feier im Jahr 2015 präsentieren. (Fotos 1-24: Foto Weinwurm, 25-27: Suchart Wannaset/Alumniverband)
Weitere Fotos von der Ideenwerkstatt "Alumni denken Zukunft" finden Sie hier.
Downloads:
Stipendienverleihung_Dies_Academicus_2013.pdf
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