Uni-Rankings: Stärker in Forschung und tertiäre Bildung investieren

Im aktuellen "Times Higher Education World Reputation Ranking" sind die Universität Wien (Platz 110 bis 120) und die TU Wien (160 bis 170) die einzigen österreichischen Hochschulen unter den Top 200. Rektor Engl fordert stärkere Investitionen in Forschung und tertiäre Bildung.

2011 war die Universität Wien noch unter den Top 100, in den letzten Jahren verfehlte sie die Elite-Gruppe knapp. Der Platzverlust sei aber "nicht dramatisch und reflektiert eher den Umstand, wie eng die Universitäten am unteren Ende der Tabelle beieinanderliegen", so Ranking-Herausgeber Phil Baty. "Verschiedene Rankings zeigen je nach Wahl und Gewichtung der Indikatoren unterschiedliche Ergebnisse. Das nicht überragende Gesamtabschneiden in Gesamtrankings wird großteils durch ungünstige quantitative Betreuungsverhältnisse hervorgerufen", so Heinz W. Engl, der Rektor der Universität Wien: "Für die Position in der Forschung aussagekräftiger sind die Fachrankings, in denen einzelne Wissenschaftsdisziplinen der Universität Wien zur Weltspitze zählen."

Die Universität Wien wurde heuer auf Platz 110 bis 120 gereiht; auf Platz eins liegt wie im Vorjahr die US-Eliteuni Harvard. Die zehn angesehensten Hochschulen finden sich laut Ranking ausschließlich im anglo-amerikanischen Raum. Bereits zum dritten Mal in Folge findet sich keine österreichische Hochschule unter den 100 angesehensten Universitäten des "Times Higher Education World Reputation Ranking".

Stärkere Investitionen in Forschung und tertiäre Bildung notwendig

In den internationalen Rankings ist die Universität Wien immer die bestplatzierte Universität Österreichs. Mit den von den WissenschafterInnen erbrachten Leistungen in der Forschung ist die Universität Wien weltweit sichtbar.

Ein gemeinsamer Trend sei jedoch festzustellen, erklärt der Rektor der größten heimischen Hochschule: "In Österreich sind neben einer Verbesserung der quantitativen Betreuungsverhältnisse stärkere Investitionen in die Forschungsinfrastruktur – inklusive Gebäude – dringend notwendig, um den internationalen Anschluss nicht zu verlieren."

Außer der Universität Wien und der Technischen Universität Wien – die heuer erstmals in den Top 200 vertreten ist – rangiert keine andere österreichische Hochschule unter den Top 200 des "Times Higher Education World Reputation Ranking". "Der internationale Wettbewerb um Top-WissenschafterInnen und damit auch um Forschungsförderungsmittel hat gerade in den infrastrukturintensiven Disziplinen weiter zugenommen", erklärt Rektor Engl. "Die Verbesserung der Position in Rankings ist kein Selbstzweck, sondern die Folge ohnehin notwendiger Investitionen in Forschung und tertiäre Bildung."

Ranking-Ergebnisse im Detail

Hinter Harvard liegt das Massachusetts Institut of Technology (MIT) auf Platz zwei, gefolgt von Stanford und den beiden englischen Universitäten Cambridge und Oxford. Die beste Universität außerhalb der USA und Großbritanniens ist die University of Tokyo (Japan) auf Platz elf, die angesehenste zentraleuropäische Universität die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich auf Platz 16. Zweitangesehenste Universität in Zentraleuropa ist die TU Delft (Niederlande, Platz 42), gefolgt von der Ludwig-Maximilians-Universität München (46).

In den Top 100 finden sich 46 US-, zehn britische und sechs deutsche Universitäten. Japan und Australien kommen auf jeweils fünf Vertreter, die Niederlande auf vier. (APA/red)