Noch Platz im Stundenplan? Spannende Ringvorlesungen im Wintersemester

Im aktuellen Wintersemester hat das Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien mit rund 10.000 Lehrveranstaltungen wieder viel zu bieten! Wer noch etwas Platz im Stundenplan und Freude an Perspektivenvielfalt hat, der kann noch die eine oder andere Ringvorlesungen besuchen.

Ringvorlesungen sind besondere Vorlesungsreihen, die Themenkomplexe fächerübergreifend und aus den unterschiedlichen Perspektiven der Lehrenden vermitteln. Wie jedes Semester hat uni:view im Vorlesungsverzeichnis gestöbert und einige empfehlenswerte Ringvorlesungen zusammengestellt:

Zugänge zur Ukraine
Studienprogrammleitung Geschichte

Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine – Proteste auf dem Maidan, Sturz des Präsidenten Wiktor Janukowytsch, Annexion der Krim durch Russland – haben zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für die ukrainische Geschichte und vielen kontroversen Diskussionen geführt. Die symbolische Bedeutung des mittelalterlichen Staates, des Fürstentums Halytsch-Wolhynien, des Kosakenstaates sowie die Geschichte Galiziens, der Ukrainischen und der Westukrainischen Volksrepublik, der Ukraine in dem 2. Weltkrieg, des sowjetischen Erbes und letztlich Unabhängigkeit und Transformation wurden von verschiedenen politischen Akteuren unterschiedlich interpretiert. Die Ringvorlesung betrachtet die Ukraine als ein historisches Phänomen und bietet eine multiperspektivische Orientierung in der ukrainischen Geschichte im größeren Rahmen Ostmittel- und Osteuropas.

Erster Termin: 6. Oktober 2014
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Lateinamerika – Interdisziplinäre Perspektiven
Studienprogrammleitung Kultur- und Sozialanthropologie

Die Ringvorlesung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem MA-Lehrgang für Interdisziplinäre Lateinamerika-Studien und umfasst mehrere inhaltliche Schwerpunkte: Der erste Abschnitt widmet sich historischen Prozessen von den altamerikanischen Kulturen bis zur Gegenwart. Diese werden u.a. in Zusammenhang mit Kolonialismus und Postkolonialismus, aber auch in Hinblick auf Implikationen der Geschichte Lateinamerikas für ein Verständnis von Gesellschaft, Kultur und Ökonomie in der Gegenwart dargelegt und diskutiert.
Der zweite Abschnitt gibt Einblick in zentrale theoretische und methodologische Ansätze der Lateinamerika-Studien. Diese werden aus der Perspektive der Sozial- und Kulturwissenschaften, der politischen Ökonomie sowie der poststrukturalistischen / postkolonialen Theorienbildung erörtert. Der dritte Abschnitt konzentriert sich auf das Fallbeispiel Brasilien, das aus geographischer und kulturwissenschaftlicher Sicht betrachtet wird.

Erster Termin: 6. Oktober 2014
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Aspekte der Mathematik
Studienprogrammleitung Mathematik

In der Ringvorlesung "Aspekte der Mathematik" wird die Mathematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, beispielsweise aus Philosophie, Geschichte und als Unterrichtsfach. Auch auf ihre Anwendungen, wie Mathematik und Quantenphysik, Halbleitermodelle, Spieltheorie und Populationsgenetik, wird näher eingegangen. Die Ringvorlesung soll den Studierenden eine Basis vermitteln, auf der im Verlauf des Studiums individuell aufgebaut werden kann.

Erster Termin: 6. Oktober 2014
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Gender Studies: Bildpolitiken – Repräsentation ist niemals unschuldig

Bildpolitik benennt das Verhältnis von Macht und Bildern, in dessen Zentrum Fragen danach stehen, wer bzw. was in welchem Kontext und auf welche Weise sichtbar wird. Aus queer-feministischer und postkolonialer Perspektive wird die Ringvorlesung hegemoniale Repräsentationsregime hinterfragen und deren Wirkmächtigkeit kritisch analysieren. Wie werden Bilder zur Legitimation und Festigung von Machtverhältnissen eingesetzt? Wer verfügt über die Definitionsmacht von Bildern, die Mittel zur Produktion und Zirkulation?

Die zweisemestrige Ringvorlesung stellt inter-, multi- und transdisziplinäre Ansätze zur Analyse von wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und künstlerischen Repräsentationsformen zur Diskussion. Ziel ist dabei das Aufdecken von Macht- und Herrschaftsverhältnissen sowie von bildkritischen Interventionen und Handlungsoptionen im Feld der Sichtbarkeit.

Erster Termin: 7. Oktober 2014
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Von der Universität ins Berufsleben

Studienprogrammleitung Orientalistik, Afrikanistik, Indologie und Tibetologie

Im Rahmen der Ringvorlesung "Berufsfelder" werden AbsolventInnen des Studiums der Internationalen Entwicklung eingeladen. Diese berichten über die Institutionen, bei denen sie beschäftigt sind, ihre Arbeitsschwerpunkte, ihre spezifischen Aufgaben und Tätigkeiten im Berufsalltag. Bei der Auswahl der Vortragenden wird darauf geachtet, die ausgeübten Berufsfelder möglichst breit gestreut darzustellen – es werden Personen aus der Privatwirtschaft, aus dem NGO-Bereich, aus der Wissenschaft, aus der Kulturszene, aus der Politik etc. vortragen. Dieser Einblick in mögliche Berufsfelder soll den Studierenden als Orientierung und Anregung dienen, ihr weiteres Studium entsprechend planen und konzeptionieren zu können.

Erster Termin: 8. Oktober 2014
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Die Wiener Universität 1365-2015. Tradition als Innovation und Ort der Begegnung.
Studienprogrammleitung Geschichte

Die Universität Wien feiert im Jahr 2015 ihr 650 Jahr-Jubiläum. Anlass genug für eine Längsschnitt-Ringvorlesung, die nahezu jedem Jahrhundert eine eigene Einheit widmet, aber den interdisziplinären Zugang nicht zu kurz kommen lässt. Dabei soll die spezifische Entwicklung der Universität Wien im jeweiligen Zeitkontext deutlich zum Ausdruck kommen und aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt werden. So wird u.a. Christian Lackner von der Universität Wien über "Die Gründung der Universität als Begegnung von Hof, Stadt und Kirche" sprechen, Marian Füssel von der Universität Göttingen über "Der Typus Student und der Typus Universitätslehrer durch die Jahrhunderte" und Klara Löffler, wiederum von der Universität Wien, wird einen Rück- und Vorblick auf das "Biotop Universität" geben.

Erster Termin: 10. Oktober 2014
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The Foraging Spectrum – Forschungen zu Jäger- und Sammlergesellschaften
Studienprogrammleitung Kultur- und Sozialanthropologie

Die Menschheit hat vermutlich über 95 Prozent ihrer Geschichte als Jäger und Sammler zugebracht. Dementsprechend steht nach Auffassung vieler insbesondere die Erforschung von Jäger- und Sammlergesellschaften am Schnittpunkt sämtlicher Sozial- und Humanwissenschaften. Den Studierenden soll durch die Einbeziehung unterschiedlicher Forschungsansätze und Schwerpunktsetzungen innerhalb der hunter-gatherer studies ein Einblick in die Bandbreite und Vielfältigkeit der modernen Forschung, aber auch in die Diversität vergangener und rezenter Jäger-Sammlergesellschaften, gegeben werden. Insbesondere die Verbindungen und auch Auseinandersetzungen von Paradigmen aus der Linguistik, Archäologie, Biologie, Ethnologie, etc., die vor allem in der Sammler-Jäger-Forschung eine wichtige Grundlage des Erkenntnisprozesses darstellen, sollen hier diskutiert werden.

Konferenzvorschau zum Thema: "11th Conference on Hunting and Gathering Societies (CHAGS 11)"

Erster Termin:
15. Oktober 2014
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Eine Übersicht über alle aktuellen Ringvorlesungen und Lehrveranstaltungen bietet das Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien.