Von Wien nach … Mumbai
| 11. Februar 2016Zuerst hat es Soziologin Monika Potkanski aufgrund ihrer beruflichen Karriere in das vielfältige und herausfordernde Indien verschlagen. Mittlerweile lebt sie wegen der Liebe in Mumbai und lässt sich gerne von der Leichtigkeit und Unbekümmertheit von Land und Leuten anstecken.
Wohnort: Mumbai, Indien
Geburtsort: Wien
Beruf: Soziologin - Forschung zu Generationen und Migration; Wissenschafterin in indischem Think Tank
AbsolventIn der: Soziologie; Theater-, Film- und Medienwissenschaft; Skandinavistik
Meine neue Heimat in drei Worten: Vielfältig – chaotisch – herausfordernd.
Mein Job in einem Satz erklärt: Soziologin zu sein, ist meine perfekte Mischung aus Passion für Wissenschaft und Theorie sowie der Liebe zu Menschen und praktischer Arbeit.
Warum Mumbai: Anfangs aufgrund meiner beruflichen Karriere, mittlerweile wegen der Liebe.
Monika Potkanski genießt gemeinsam mit indischen ArbeitskollegInnen eine Pause im Grünen bei schönem Wetter. Den kalten, nassen Wind im österreichischen Herbst vermisst sie dabei nicht. (Foto: Monika Potkanski)
Mein Wochenende in Mumbai: Als Ausgleich zum hektischen, lauten und leider auch dreckigen Leben in Mumbai versuche ich so viel wie möglich zu reisen. Indien ist reich an unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Bräuchen und Menschen. Die Zeit in Indien möchte ich nutzen, um so viel wie möglich von Land und Leuten zu sehen.
Das vermisse ich an Österreich: Brot und guten Apfelstrudel, aber auch die kleinen Sachen des Lebens wie etwa vierlagiges Toilettenpapier oder die Möglichkeit, sich in der Mittagspause im Supermarkt eine Wurstsemmel mit Gurkeln zu kaufen.
Das vermisse ich überhaupt nicht: Den kalten, nassen Wind im Herbst, der einem ins Gesicht und in den Kragenmantel bläst.
Das würde ich aus Indien nach Österreich exportieren: Die Leichtigkeit und Unbekümmertheit mancher Menschen.
So viel wie möglich von Indiens unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Bräuchen und Menschen zu sehen, ist ein wichtiges Ziel von Monika Potkanski. Wie zum Beispiel Holi, das Fest der Farben, das sie gemeinsam mit Freunden in Mumbai feierte. (Foto: Monika Potkanski)
Dafür setze ich mich ein: Geschlechtergleichstellung und Gleichberechtigung. Ich möchte Bewusstsein gegen Diskriminierung und für soziale Probleme schaffen. Indien zeigt mir jeden Tag aufs Neue, dass man die Welt nicht von einem auf den anderen Tag ändern kann. Traditionen, Einstellungen und Lebensweisen müssen verstanden werden, um Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen. Veränderung passiert von innen heraus und kann nicht von außen aufgedrängt werden.
Mit der Universität Wien verbinde ich: Eine wunderbare, lehrreiche Zeit, die mir half, meine persönlichen Interessen für Menschen und Kulturen mit meinem Beruf zu verbinden.
Meine schönste Erinnerung an die Studienzeit: Das Lächeln meiner Mutter, als sie mich vor dem Institut nach meiner bestandenen Diplomprüfung abholte.
Mein skurrilster Studentenjob/Ferienjob: Ich habe zwei Sommer hintereinander bei Nordsee gearbeitet. Manches verging mir nach diesem Ferienjob, die Lust auf Fisch jedoch nicht.
Mein Tipp an frischgebackene AbsolventInnen: Lasst euch nicht entmutigen und wagt auch mal etwas Verrücktes. Das Wichtigste ist im Leben, dass man nie aufhört, Neues kennenzulernen und sich zu entwickeln. Für mich wäre es das Schlimmste, wenn ich mit 83 Jahren auf mein Leben blicken und bereuen würde, nicht etwas gewagt oder getan zu haben!
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Wo leben eigentlich die Alumni der Universität Wien? Wir haben uns durch die Alumni Map geklickt und AbsolventInnen von Botswana bis Spitzbergen über ihren Weg von Wien hinaus in die Welt befragt. Zum Dossier "Von Wien nach ..."