Kulturwissenschaften zum Anhören
| 05. April 2011Mit welchen Fragen beschäftigen sich GeisteswissenschafterInnen und worüber forschen sie? Das Projekt "SdK – Stimmen der Kulturwissenschaften" bietet NachwuchswissenschafterInnen den Raum und die Zeit, um diese Frage zu beantworten: Im Rahmen der neuen Podcast-Interview-Reihe können sie über ihre Forschung sprechen und der interessierten Öffentlichkeit näherbringen. Sechs junge KulturwissenschafterInnen und HistorikerInnen haben diese Möglichkeit bereits wahrgenommen.
Den Anfang machte Monika Ankele vom Institut für Romanistik: In einem halbstündigen Gespräch mit Anna Masoner und Daniel Meßner spricht die Historikerin und Kulturwissenschafterin über Psychiatriegeschichte – das Thema ihrer Dissertation. Interessierte können sich das Gespräch online anhören und erhalten dabei spannende Einblicke in die Alltagspraktiken von PsychiatriepatientInnen um 1900 sowie in den Forschungsalltag der jungen Wissenschafterin.
Alle zwei Wochen eine neue Stimme
Das Interview mit Monika Ankele ist seit 13. Oktober 2010 online abrufbar. Nach der ersten Probephase mit unregelmäßigen Veröffentlichungen soll in Zukunft alle zwei Wochen eine neue Ausgabe "SdK – Stimmen der Kulturwissenschaften" erscheinen: "Wir verfolgen das Ziel, die Ausgaben sehr regelmäßig zu veröffentlichen und damit möglichst viele interessierte Menschen zu erreichen", so der Urheber des Projekts, Daniel Meßner, der bereits vor einigen Jahren zum "Bloggen" angefangen hat: "Podcasting hat mich dabei besonders gereizt: Die Idee, Audiobeiträge – ohne großen finanziellen Aufwand – gestalten und verbreiten zu können, hat mich fasziniert".
Zusammen mit Martin Gasteiner vom Dekanat der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät hat er die Podcast-Reihe vor einigen Monaten ins Leben gerufen – nicht zuletzt aufgrund der fehlenden medialen Präsenz der Geistes- und Kulturwissenschaften.
Abseits des Mainstreams
KulturwissenschafterInnen leisten einen wichtigen Diskussionsbeitrag in der Gesellschaft: Sie liefern die nötigen Erklärungszusammenhänge für häufig verwendete Argumente in öffentlichen Diskussionen. Dennoch erhalten sie in der Öffentlichkeit und in den Mainstream-Medien meist wenig Aufmerksamkeit. Der Grund dafür liegt in der Komplexität kulturwissenschaftlicher Erklärungszusammenhänge – das lässt die Themen für die Medien meist unattraktiv erscheinen. Die Podcast-Reihe will dazu beitragen, dieses mediale Vakuum zu füllen.
Plattform für junge ForscherInnen
Als Plattform für NachwuchswissenschafterInnen bietet das Projekt die Möglichkeit, kulturwissenschaftliche Forschungsthemen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Auf diese Weise erhalten Interessierte einen Einblick in die Vielfältigkeit der geisteswissenschaftlichen Forschung."Die Stimmen der Kulturwissenschaften sollen auf Dauer ein Portal werden, auf dem sich Studierende, ForscherInnen und alle an historischen und kulturwissenschaftlichen Themen Interessierte über innovative Forschungsprojekte informieren können", betont Meßner.
Facebook oder Itunes?
Viele Wege führen zum Ziel: So können Wissbegierige die Interviews entweder direkt im Browser auf der Website oder mit Hilfe eines Podcatchers anhören oder herunterladen. Über Itunes besteht ebenfalls die Möglichkeit, in kulturwissenschaftliche Felder zu schnuppern; und auf Facebook kann Podcast unter Stimmen der Kulturwissenschaften angehört und weiterempfohlen werden. (ps)
Mag. Daniel Meßner, Projektmitarbeiter am Institut für Geschichte, und Mag. Martin Gasteiner, Koordinator der E-Learning und D-Medienagenden an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, sind für das Projekt "SdK – Stimmen der Kulturwissenschaften" verantwortlich.
WissenschafterInnen, die in einem Podcast-Interview über Ihre Forschungsarbeit sprechen möchten, können sich jederzeit bei Daniel Meßner oder Martin Gasteiner melden.