Hosta Superstar – eine sternförmige Installation

Im Botanischen Garten ist derzeit die Installation "Hosta Superstar" zu sehen. Die in der Gartengestaltung aufgrund ihrer Vielfalt, Ästhetik und Pflegeleichtigkeit beliebte Pflanzengattung Hosta wurde nach dem Botaniker Nikolaus Thomas Host benannt, dessen Geburtstag sich heuer zum 250. Mal jährt. Im Rahmen einer "horticultural installation" wird die wachsende Hosta-Sammlung des Botanischen Gartens sehr innovativ präsentiert.

Die Gattung Hosta, eine ursprünglich aus den wärmeren Regionen Japans, Chinas und Koreas stammende schattenverträgliche Blattschmuckstaude, zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt in Größe, Wuchsform, Farbe, Blattform und Blattoberfläche aus. Ihre ästhetischen Qualitäten und der geringe Pflegeaufwand machen Hosta sehr beliebt.

Anlass der permanenten Installation "Hosta Superstar" ist der 250. Geburtstag des österreichischen Botanikers Nikolaus Thomas Host (1761-1834). Dieser war Namenspatron der Pflanzengattung Hosta und hat wichtige Beiträge zur Erforschung der Flora austriaca geleistet. Es war der damalige k. k. Hof-Kurator Leopold Trattinick, der mit der Benennung der Gattung als "Hosta" seinem Freund N.T. Host ein Denkmal setzte. Der Einfluss von Host als Leibarzt von Kaiser Franz I. war so groß, dass ihn dieser mit der Anlage eines "Gartens der Kronländer" nächst dem Belvedere betraute. Dieser so genannte "Host’sche Garten" ist heute Teil des Botanischen Gartens.

Universität für angewandte Kunst und "Avantgardener" Heywood & Condie

Die Installation im Botanischen Garten entstand im Rahmen eines Workshops mit StudentInnen der Universität für angewandte Kunst Wien unter der Leitung des Landschaftsdesigners Mario Terzic zusammen mit den britischen "Avantgardenern" Tony Heywood und Alison Condie. Dabei setzte sich das Team mit dem Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft, Kunst sowie gärtnerischer Praxis auseinander und erprobte das Wechselspiel von Forschung und Anwendung.

Gewächshaus symbolisiert Hosts Forschungsleistung

Die neue Installation spielt mit Kontrasten wie auch Symbolik und leistet einen unkonventionellen Beitrag zur Wissensvermittlung. Mit Hilfe des Gewächshauses wird das wissenschaftliche Oeuvre von Host thematisiert: Drinnen sind speziell haltbar gemachte schwarze Hostablätter drapiert – eine Anspielung darauf, dass Leopold Trattinick und Nikolaus Thomas Host die Pflanzen seinerzeit sehr wahrscheinlich nur als braune bzw. schwarze Herbar-Belege kennenlernten.

Auf den Glaswänden des Gewächshauses sind über 600 Pflanzennamen, die auf Host zurückgehen und heute noch als Synonyme existieren, abgedruckt. In regelmäßigen Abständen wird nun Nebel ins Gewächshaus geblasen. Dies ist nicht nur gestalterisches Element, sondern verhüllt die drapierten schwarzen Hosta-Blätter und macht die Pflanzennamen auf dem Glas lesbar – die Objekte treten also zurück und das wissenschaftliche Erbe von Host wird sichtbar. Die Vergänglichkeit eines solchen Vermächtnisses wird klar, wenn man weiß, dass die etwa 30 fett gedruckten botanischen Namen (von den 600) jene sind, die heute noch Gültigkeit haben. Unter diesen befinden sich Pflanzen wie z.B. die Kärntner Minze – bekannt durch die Kärntner Kasnudeln.

Stern steht für die Vielfalt der Pflanzengattung Hosta

Der Stern vor dem Gewächshaus symbolisiert die Formenvielfalt der Hosta – es gibt viele tausend Sorten seit Ihrer Entdeckung – sowie das Wachsen der Hostasammlung im Botanischen Garten. Es ist geplant, die Sammlung in den kommenden Jahren laufend zu ergänzen. Der Stern ist mit einer Umrahmung aus Kunstrasen in kräftigem Petrolblau eingefasst. Kunstrasen deshalb, weil natürlicher Rasen einerseits feucht ist und sich nicht optimal zum Hinsetzen eignet, andererseits war ein starker farblicher Kontrast gewünscht. (ad)


Installation "Hosta Superstar"
Botanischer Garten der Universität Wien
(Hortus Botanicus Vindobonensis - HBV)
Rennweg 14, 1030 Wien (Eingang Mechelgasse/Prätoriusgasse)
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