ERC-PreisträgerInnen fordern Drittmittel-Verdoppelung

"Die von den Universitäten eingeworbenen Drittmittel für Grundlagenforschung sollten – ebenso wie beim IST Austria – verdoppelt werden", fordern zahlreiche an Universitäten beschäftigte ERC-PreisträgerInnen in einem Offenen Brief an Wissenschaftsminister Töchterle und Finanzministerin Fekter.

Die ERC-PreisträgerInnen zeigen sich in dem an Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Finanzministerin Maria Fekter gerichteten Schreiben erfreut "über das klare Bekenntnis der Bundesregierung und des Landes Niederösterreich zur Förderung exzellenter Grundlagenforschung". Sie bescheinigen dem Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) durchaus "Leuchtturmcharakter", das Institut sei jedoch "nicht unbedingt substanzbildend für einen Wissenschaftsstandort". Vielmehr sei es entscheidend, ob es gelinge, "exzellente Forschung auch an den Universitäten dauerhaft zu verankern", so die Top-ForscherInnen, die dafür eine Änderung der Rahmenbedingungen notwendig sehen.

Exzellente Forschung zu wenig berücksichtigt

Bisher werde exzellente Forschung zu wenig bei den Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten berücksichtigt, kritisieren die ERC-PreisträgerInnen und schlagen deshalb die Verdoppelung der von den Universitäten eingeworbenen Drittmittel für Grundlagenforschung vor. Konkret sollte der Wissenschaftsfonds FWF entsprechend finanziell ausgestattet werden, der "ein exzellentes Instrument zur Verteilung der Forschungsmittel" nach dem höchsten Standard darstelle.


ERC-Grants: Die Förderung von grundlagenorientierter Pionierforschung ist einer der Schwerpunkte der Europäischen Union. Dafür wurde der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) geschaffen. Die wichtigste europäische Forschungsförderung ist der ERC Advanced Grant, der Projekte mit hohem Potenzial für Innovationen unterstützt; er wird durch ein internationales Gutachtergremium mit renommierten ExpertInnen vergeben. An der Universität Wien haben bisher insgesamt neun ForscherInnen einen ERC Advanced Grant erhalten; weitere acht ERC Starting Grants gingen an NachwuchswissenschafterInnen der Universität Wien.
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Eine solche Verdopplung würde den Universitäten den finanziellen Spielraum geben, sich international sichtbarer und attraktiver zu positionieren. Die SpitzenforscherInnen erwarten sich davon mittelfristig auch höhere Plätze in den internationalen Universitätsrankings. "Nur eine nachhaltige und substanzbildende Förderung kann Österreich langfristig einen Spitzenplatz in der Forschung sichern", heißt es in dem von bisher 26 ERC-PreisträgerInnen – dazu zählen u.a. Tecumseh Fitch und Anton Zeilinger von der Universität Wien – unterzeichneten Brief. (APA/red)