Eine spannende Zeitreise durch 650 Jahre Universität Wien

Ab dem 12. März, dem Jahrestag der Gründung der Universität Wien, startet auf dem Blog der Universität Wien eine besondere Serie: Monatlich erscheint eine Kurzgeschichte aus 650 Jahren Universitätsgeschichte.

2015 feiert die Universität Wien ihr 650-jähriges Bestehen. Zu diesem besonderen Jubiläum verwirklicht die "Fakultätsgruppe Öffentlichkeitsarbeit" der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät – unter der Koordination von Marianne Klemun, Martina Fuchs, Fritz Blakolmer und Hubert Szemethy – etwas Originelles: eine literarische Reise durch die Universitätsgeschichte in fiktionalen Kurzgeschichten, geschrieben aus der Sicht von (damaligen) Studierenden. Diese führen uns vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Ab dem 12. März werden unter dem Titel "uni-fiction: 650 Jahre Studieren in Wien. Etwas andere Geschichten" insgesamt 13 Geschichten monatlich auf dem Blog der Universität Wien erscheinen, denn am 12. März 1365 wurde die Alma Mater Rudolphina Vindobonensis von Herzog Rudolf IV. gegründet.

Wissen auf unkonventionelle Weise weitergeben

Die Zahl "13" ist dabei kein Zufall, denn die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät umfasst genau 13 Institute. Deren ExpertInnen sind die VerfasserInnen der Beiträge – und geben damit ihr Fachwissen auf eine unkonventionelle Art weiter. Wie die Idee dazu entstanden ist, erzählt Historikerin und Mitglied der "Fakultätsgruppe Öffentlichkeitsarbeit" Marianne Klemun: "Unsere Überlegung war: Wie kann die komplexe Geschichte der Universität Wien, bestehend aus vielen unterschiedlichen Epochen und Wissenskulturen, jenseits einer traditionellen Institutionengeschichte kurz erzählt werden? Durch die Blogbeiträge können wir ein anderes Publikum erreichen als beispielsweise durch einen streng wissenschaftlichen Text. Für uns ist dabei sowohl die Form als auch die Narration ein Experiment."

Vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert


Zwölf der 13 Geschichten haben fiktionale ProtagonistInnen. Beginnend im 14. bis zum 19. Jahrhundert ist jedem Jahrhundert ein Text gewidmet. Im 20. Jahrhundert sind dann sechs Geschichten angesiedelt. Der letzte Beitrag, der dreizehnte, unterscheidet sich in Form und Inhalt von den anderen. Er ist ein Interview mit einer realen Studentin aus der Jetzt-Zeit. "Durch diesen Bruch möchten wir die Unterschiede zwischen dem Verlauf der Geschichte und der Gegenwart hervorheben", erklärt Martina Fuchs, Historikerin und Gruppenmitglied der "Fakultätsgruppe Öffentlichkeitsarbeit". Erscheinen wird der 13. Beiträg pünktlich zum 650. Geburtstag der Universität Wien am 12. März 2015.


Die spannende Zeitreise durch 650 Jahre der Universität Wien beginnt am Dies Academicus, dem 12. März 2014, auf dem Blog der Universität Wien.



Johann, Ulrich, Ursula

Von Johann aus Halberstadt, der 1388 sein Studium an der Universität Wien aufnimmt, über den "Bummelstudenten" Ulrich, den ungarischen Kunstgeschichtestudenten József bis hin zu Ursula, die 1982 ihr Studium der Klassischen Archäologie beginnt und sich aktiv in inner- und außeruniversitären Belangen engagiert – die fiktiven Charaktere der Kurzgeschichten sind vielfältig. Im Mittelpunkt der Beiträge steht die Frage, wie die Studierenden zu ihrer Zeit ihr Studium, ihren Alltag und natürlich die Universität Wien erlebten. "Uns war es wichtig, den jeweiligen Zeitgeist herauszustellen. Zwar sind die ProtagonistInnen fiktiv, aber das Umfeld, in dem sie sich bewegen, ist historisch abgesichert. Zudem werden manche der Charaktere auch historisch belegten Persönlichkeiten begegnen", betont Gruppenmitglied und Archäologe Fritz Blakolmer.

Vorteile der Fiktion


Der fiktive Charakter der Geschichten ist bewusst gewählt. Die Vorteile erklärt Hubert Szemethy: "Uns ging es dabei um die Wiedergabe der Atmosphäre. Diese ist in wissenschaftlichen Texten nicht möglich. Der Student sitzt in seiner Kammer, friert, das Lager ist hart. Hier bieten die fiktiven Geschichten das ideale Medium."

Durch diese ungewöhnliche Zugangsweise möchte die "Fakultätsgruppe Öffentlichkeitsarbeit" eine Brücke zu dem vorhandenen Wissen über die Geschichte der Universität Wien schlagen – und diese speziell aus Sicht der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät in erzählerischer Weise aufarbeiten. Ab dem 12. März 2014 beginnt die spannende Zeitreise auf dem Blog der Universität Wien. (mw)