Ein Eislaufplatz für alle

Eine Ausstellung der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte am Campus der Uni Wien zeigt im Sommersemester 2019 die wechselvolle 150-jährige Geschichte des Wiener Eislauf-Vereins von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart. Die Ausstellung wird am 27. März um 18.30 Uhr eröffnet.

Seit seiner Gründung im Jahr 1867 hat sich der Wiener Eislaufverein (WEV) als feste Größe im Sport-, Freizeit- und Gesellschaftsleben der Stadt etabliert. Die Ausstellung "Ein Platz für alle. 150 Jahre Wiener Eislauf-Verein", die von 27. März bis 31. Mai 2019 in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte am Campus der Uni Wien zu sehen ist, dokumentiert anhand zahlreicher historischer Bilder und Fotografien die wechselvolle Geschichte des Traditionsvereins von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart.

Am Höhepunkt seiner Vereinsentwicklung zählte der WEV in der Saison 1929/30 knapp 10.000 Mitglieder aus allen Bevölkerungsschichten, und die SportlerInnen des Vereins galten als die weltbesten ihrer Zeit. Im Bild: Die berühmteste "Gehschule" Wiens, 1930 (© WEV)

"Von einem Treffpunkt des adeligen und großbürgerlichen Publikums im 19. Jahrhundert entwickelte sich der WEV zu einem demokratisch organisierten Verein, der schon früh den Frauensport förderte und sich bis zur NS-Zeit durch politische und gesellschaftliche Heterogenität auszeichnete", erklärt Agnes Meisinger vom Institut für Zeitgeschichte, die die Ausstellung gemeinsam mit Elisabeth Rehse-Holzer vom Wiener Eislauf-Verein und Irene Wernicke vom Bezirksmuseum Landstraße gestaltet hat.

Der in vorauseilendem Gehorsam erfolgte Ausschluss hunderter jüdischer Mitglieder 1938 brachte den WEV an den Rand seiner Existenz; der Wiederaufbau der Vereinsstrukturen nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich als zwei Jahrzehnte andauernder Überlebenskampf und konnte nur durch Innovationen im Bereich der Unterhaltungskunst, wie etwa durch die Schaffung der Wiener Eisrevue oder das "Heumarkt-Catchen", gelingen.


In der Ausstellung begegnen den BesucherInnen u.a. auch Biografien verdienter AthletInnen und Exkurse in die Sektionen Eishockey, Eisschnelllauf und Eistanz. (Im Bild: Die drei Europameisterinnen vereint in der Wiener Eisrevue, v.l.n.r.: Ingrid Wendl, Hanna Eigel und Eva Pawlik. © Roman Seeliger)

Veranstaltungseröffnung am 27. März

Bei der Vernissage am Mittwoch, 27. März 2019 um 18.30 Uhr, wird die Eiskunstlauf-Europameisterin und Sportlerin des Jahres 1982 Claudia Kristofics-Binder, heute Lehrbeauftragte am Institut für Sportwissenschaft, im Gespräch mit Kuratorin Agnes Meisinger von ihrer Karriere als Athletin des WEV und Ensemblemitglied von "Holiday on Ice" erzählen. Gruß- und einführende Worte kommen von Markus Stumpf, Leiter der FB Zeitgeschichte, Institutsvorstand Oliver Rathkolb, Peter Menasse, Pressesprecher des WEV, und Agnes Meisinger. Danach laden die VeranstalterInnen zu Brot und Wein und natürlich zum Rundgang durch 150 Jahre Wiener Eislauf-Verein. (red)

"Ein Platz für alle. 150 Jahre Wiener Eislauf-Verein"
Ausstellung von Mittwoch, 27. März bis Freitag, 31. Mai 2019, jeweils 9-18 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 27. März 2019, 18:30 Uhr
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Spitalgasse 2-4, Hof 1.12
1090 Wien
Weitere Informationen

Der Campus der Universität Wien bietet spannende Veranstaltungen für Studierende, WissenschafterInnen und Interessierte – von Führungen über Symposien und Buchpräsentationen bis hin zu Open Days. Zum Veranstaltungsprogramm Sommersemester 2019 (PDF)