Buchpräsentation: Wissens- und Universitätsstadt Wien

Am 24. Februar 2015 präsentierten Rektor Heinz W. Engl und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny das Buch "Wissens- und Universitätsstadt Wien. Eine Entwicklungsgeschichte seit 1945" im Festsaal der Universität Wien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Wien keine Wissens-, Wissenschafts- und Universitätsstadt. Die "Vernunft" wurde von den Nationalsozialisten vertrieben, die Universitäten beherbergten Gelehrtenstuben, in denen eine qualitätvolle, in der Wahrnehmung der BürgerInnen aber auch abgehobene elitäre und etwas weltfremde Wissenschaft beheimatet war.


Am 24. Februar luden der Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, Andreas Mailath-Pokorny, und der Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl, zu einer Wiener Vorlesung anlässlich 650 Jahre Universität Wien.



Anhand der Erinnerungen von gestaltenden AkteurInnen aus den Bereichen der Stadt Wien und der Universität(en) zeichnen Hubert Christian Ehalt und Oliver Rathkolb im aktuell präsentierten Buch die Entwicklungsgeschichte der Wissens- und Universitätsstadt Wien seit 1945 nach.


Im Rahmen der "Wiener Vorlesung" wurde das von Hubert Christian Ehalt und Oliver Rathkolb herausgegebene Buch im Großen Festsaal der Universität Wien präsentiert. Es skizziert und analysiert die Entwicklungsgeschichte der Beziehungen zwischen den Universitäten und der Stadtverwaltung mit ihrem einschneidenden und eindrucksvollen Klimawandel. 



Die Wiener Universität(en) und die Wiener Stadtverwaltung standen am Beginn der Zweiten Republik in einer sehr distanzierten, kühlen Beziehung. Das gegenseitige Interesse, aber auch die Kreuzungs- und Begegnungsfelder waren klein. Im selben Maß, in dem die Stadtverwaltung wissens- und wissenschaftsbasiert wurde und die Universität sich im Hinblick auf mögliche Anwendungen erweiterte, wuchs das Interesse aneinander.


Die Buchprsäsentation mit anschließender Podiumsdiskussion lockte viele Interessierte in den Großen Festsaal der Universität Wien.



Seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jh. befanden sich beide Institutionen im Hinblick auf Management, Verwaltung, Organisation in einem dynamischen Strukturwandel, in dem der Betrieb wettbewerbsorientiert wurde – mit dem Ziel auf exzellente Leistungen. Die Annäherung der Zielsetzungen – für beide Einrichtungen wurden Service- und KundInnenorientierung wichtig – schufen wachsendes Verständnis. Die Felder, die vorher Missverständnis und Desinteresse geschaffen hatten, wurden hingegen kleiner.


Nach der Begrüßung durch Heinz W. Engl und Andreas Mailath-Pokorny diskutierten Eva Nowotny, Universitätsratsvorsitzende der Universität Wien, Oliver Rathkolb vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Brigitte Rollett vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien und Brigitta Schmidt-Lauber, Vorständin des Instituts für Europäische Ethnologie der Universität Wien, am Podium.



Das Buch von Hubert Christian Ehalt und Oliver Rathkolb zeigt in den Mikro- und Makroebenen die Entwicklungslinien, die im Ergebnis für die Stadtgemeinde und für die Scientific Community so erfolgreich sind. Was den wissenschaftlichen Ertrag des Buches betrifft, hat es bzw. soll es vor allem eine forschungsanregende Funktion haben. Es zeigt, in welche Richtung gefragt und geforscht werden kann und sollte.


 



"Wissens- und Universitätsstadt Wien. Eine Entwicklungsgeschichte seit 1945" ist das erste Buch, das sich mit der Beziehung zwischen Stadt und Universität auseinandersetzt: Es wirft viele Fragen auf, die die Forschung noch zu klären hat. (Fotos: Joseph Krpelan, Text: Susanne Strobl)