Viennale 2011: "Weltkino im Überblick"
| 14. Oktober 2011Wieder ist ein Jahr vergangen, und Viennale-Plakate prägen das Stadtbild. Das Kinoevent, auf das Wiener CineastInnen jedes Jahr hinfiebern, startet am 20. Oktober und läuft bis 2. November. Der Ticketverkauf beginnt am Samstag, 15. Oktober – dabei gibt es auch heuer wieder ermäßigte Tickets für Erstsemestrige. Und wie jedes Jahr verlost uni:view 5x2 Karten plus Festival-Packages!
Die rund 130 aktuellen Langfilme des größten Filmfestivals Österreich reichen von klassischer Erzählweise hin zu experimentellen Formen, von bekannten filmischen Genres zu manchmal hybriden Mischungen zwischen Fiktion und Dokumentation. Die Viennale 2011 präsentiert dabei einige große Festival-Highlights des abgelaufenen Kinojahres, darunter "A Dangerous Method" (David Cronenberg), "Drive" (Nicolas Winding Refn), "Le gamin au vélo" (Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne), "Habemus Papam" (Nanni Moretti) oder "Melancholia" (Lars von Trier). Zugleich bietet die Viennale aber auch Entdeckungen und Überraschungen mit zahlreichen Arbeiten, die bisher nicht Teil des allgemeinen Festival-Reigens und des medialen Interesses waren. Dazu zählen etwa "Ang damgo ni eleuteria" (Remton Siega Zuasola), "Color perro que huye" (Andrés Duque) oder "Kaitanshi jokei" (Kumakiri Kazuyoshi).
Schwerpunkt Österreichischer Dokumentarfilm
Mit rund 20 Filmen, von denen der Großteil auf der Viennale seine Weltpremiere erlebt, ist das österreichische Kino heuer ungewöhnlich stark vertreten. Neben einer Reihe von neuen Kurz- und Avantgardefilmen wird dem heimischen Dokumentarfilmschaffen ein eigener Schwerpunkt gewidmet. Von Amerika über Mexiko bis Palermo erstreckt sich die filmische Recherche einerseits, andererseits sind es Fragen der unmittelbaren Identität, um die einzelne Filme kreisen.
Von Kaurismäki bis Clooney
Zur Eröffnung am Donnerstag, 20. Oktober, zeigt die Viennale den neuen Film von Aki Kaurismäki "Le Havre", eine märchenhaft politische Parabel über einen afrikanischen Flüchtlings-Jungen, der in einer französischen Hafenstadt untergetaucht ist. Den Abschluss der diesjährigen Viennale – am Mittwoch, 2. November – bildet die neue, soeben in Venedig präsentierte Regiearbeit von George Clooney "The Ides of March". Mit Ryan Gosling in der Hauptrolle erzählt der Film von den zweifelhaften Machenschaften und Intrigen im politischen Machtgefüge der amerikanischen Gesellschaft.
"The 3 Rs" von David Lynch
Auch 2011 ist es der Viennale gelungen, einen großen Regisseur für die Erstellung des Festival-Trailers zu gewinnen: David Lynch hat eine rund einminütige kinematografische Miniatur realisiert, in dem der Lynch'sche Kosmos in einer kurzen Abfolge von Bildern und Tönen verdichtet auftritt. "Diese Idee der Viennale-Trailer ist eine absolute Besonderheit, die es in dieser Form bei keinem anderen Festival der Welt gibt. Die Trailer sind inzwischen zu einem internationalen Markenzeichen unseres Filmfestivals geworden", so Viennale-Direktor Hans Hurch.
A Tribute to …
… Harry Belafonte: der 1927 in New York geborene Harry Belafonte ist eine der großen Persönlichkeiten der amerikanischen Zeitgeschichte. Seine Karriere startete Ende der 1940er Jahre als Schauspieler am Broadway und als Jazzsänger in New Yorker Clubs. Bereits in den 1950er Jahren hatte Belafonte ebenso große Aufmerksamkeit als Kinodarsteller errungen, unter anderem in "Carmen Jones" (1954) und in dem Gangsterfilm "Odds Against Tomorrow" von Robert Wise. "Odds Against Tomorrow" war der erste Film Noir in der Geschichte des Kinos mit einem schwarzen Protagonisten in der Hauptrolle, der noch dazu offen das Thema Rassismus ansprach.
… und Jeremy Thomas
Unter den großen Produzenten-Persönlichkeiten der letzten Jahre nimmt der Engländer Jeremy Thomas eine besondere Stellung ein. Er hat sich als unabhängiger und eigensinniger Produzent etabliert und dabei das britische Kino von Stephen Frears über Karel Reisz zu Terry Gilliam mitgeprägt.
Retrospektive – Chantal Akerman
Von 6. Oktober bis 3. November widmet die Viennale in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum ihre Retrospektive der Filmregisseurin Chantal Akerman. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist es noch immer nicht selbstverständlich, dass eine Frau seit inzwischen über 40 Jahren an einem völlig eigenständigen filmischen Werk arbeitet, das sie als Autorin allein verantwortet. Neben einer Filmauswahl, die den Bogen von ihren ganz frühen bis hin zu aktuellen Arbeiten spannt, wird ihr jüngster Film "La folie Almayer" (2011), eine Adaption des ersten Romans von Joseph Conrad, zu sehen sein. Aus Anlass der Retrospektive erscheint eine Publikation zu Chantal Akerman, die Interviews, Essays und Kritiken zu ihrem Werk versammelt. (red)
Viennale 2011: 20. Oktober bis 2. November 2011
Kinos: Gartenbau, Künstlerhaus, Urania, Metrokino, Stadtkino, Österreichisches Filmmuseum
Nähere Informationen
Programm (PDF)
Aktion für erstsemestrige Studierende
Alle Erstsemestrigen erhalten mit ihrem Studentenausweis an den Vorverkaufsstellen ermäßigte Tickets zur Viennale (Einzel: 6,90 Euro statt 7,50 Euro; ab 10 Tickets: 6,30 Euro pro Ticket statt 6,90 Euro; ab 20 Tickets 5,30 Euro pro Ticket statt 5,90 Euro).
uni:view-Gewinnspiel:
5 x 2 Kinotickets plus jeweils eines der heiß begehrten Viennale-Packages werden verlost!