Neue Trends aus der Bindungsforschung

"New Insights Into Current Attachment Research": Das Charlotte-Bühler-Symposium am 29. und 30. April im Alten Rathaus stellt die aktuelle Bindungsforschung auf den Prüfstand. "Meet the Scientist"-Sessions ermöglichen dem wissenschaftlichen Nachwuchs, sich an aktuellen Forschungsfragen zu beteiligen.

Im Jubiläumsjahr der Universität Wien widmet sich das Charlotte-Bühler-Symposium am 29. und 30. April dem Motto "New Insights Into Current Attachment Research". Nach der Begrüßung durch Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, und einem historischen Abriss zur Geschichte der Fakultät für Psychologie durch Lieselotte Ahnert, Entwicklungspsychologin an der Universität Wien, diskutieren zahlreiche renommierte WissenschafterInnen zu Bindungsforschung, frühpädagogischen Problemfeldern, Bindungsstörungen, Bindungsmechanismen von Heim- und Pflegekindern sowie Bindungserfahrungen von einer Generation zur nächsten – thematisiert an einer Studie von Holocaust-Überlebenden und ihren Kindern.

"Ziel des Symposiums ist ein Resümee der aktuellen deutschsprachigen Bindungsforschung, der wissenschaftliche Austausch sowie die Förderung von NachwuchswissenschafterInnen", so Lieselotte Ahnert. Im Rahmen der Tagung stellen auch fünf PhD-StudentInnen ihre entwicklungspsychologischen Forschungsarbeiten dem Fachpublikum vor.

Bindungsforscher Klaus Großmann zu Gast


Das Symposium ist dem internationalen Bindungsforscher Klaus Grossmann gewidmet. Seine SchülerInnen und WeggefährtInnen ehren ihn so zu seinem 80. Geburtstag. "Klaus Grossmann hat mit der Bindungsforschung ein bedeutendes Forschungsfeld nach Europa gebracht, und er hat die ForscherInnen an der Universität Wien beraten sowie wertschätzend in der internationalen Arena kommentiert", sagt Ahnert.

Klaus Grossmann, geb. 1935 in Leipzig, studierte an der Universität Hamburg Psychologie. 1961 ging er mit einem Fulbright Stipendium in die USA, an die New Mexico State University sowie die University of Arkansas und machte dort seinen Ph.D. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wissenschaftlicher Assistent am Institut für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Mit Hilfe eines Habilitationsstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Doppel-Habilitation in Psychologie und Verhaltensbiologie. 1970 Professur für Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, 1978-2003 Professur für Psychologie an der Universität Regensburg. Zahlreiche Auszeichnungen und Publikationen.

"Meet the Scientist"

Für JungwissenschafterInnen und Studierende der Fakultät werden fünf "Meet the Scientist"-Sessions eingerichtet. "Dieses besondere Symposium-Format ermöglicht einen unmittelbaren Dialog zwischen etablierten WissenschafterInnen und Studierenden der Fakultät für Psychologie", erklärt Lieselotte Ahnert das besondere Format. Veranstaltungsort: Hotel De France (Schottenring 3, 1010 Wien).

"Da lachen ja die Hühner"

Zum Abschuss wird eine adaptierte Fassung des Kabaretts "Da lachen ja die Hühner" am 30. April, 17 Uhr, im Cafe Landtmann (Universitätsring 4, 1010 Wien) von Studierenden und MitarbeiterInnen der Fakultät für Psychologie der Universität Wien wiederaufgeführt. Entstanden ist das 1929 uraufgeführte Stück am Wiener Psychologischen Institut unter der damaligen Leiterin Charlotte Bühler. Leitmotiv waren die damaligen Forschungsthemen der Psychologie. Für das Charlotte-Bühler-Symposium wurden fünf Bilder aus dem Original entnommen und im Hinblick auf die Herausforderungen und Probleme der Bindungsforschung adaptiert. (vs)

Charlotte-Bühler-Symposium: New Insights Into Current Attachment Research
Mittwoch, 29. und Donnerstag, 30. April 2015
Altes Rathaus der Stadt Wien
Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien
Programm und weitere Information

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