James T. Kloppenberg hält 5. Gerald Stourzh-Vorlesung

Die 5. Gerald Stourzh-Vorlesung zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie hält der Historiker James T. Kloppenberg von der Universität Harvard: Er spricht am 15. Mai 2013 um 18.15 Uhr im Hörsaal 41 zum Thema "American Democracy in European Perspective".

Die Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie ist ein wichtiges Anliegen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Gerald Stourzh, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet und emeritierter Ordinarius der Fakultät, hat die Thematik in Forschung und Lehre hier fest verankert und international wichtige Impulse gesetzt. In den jährlichen Gerald Stourzh-Vorlesungen zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie stellen prominente ForscherInnen neue Ansätze und Ergebnisse zur Diskussion. Die schriftlichen Fassungen erscheinen online auf der Website der Gerald Stourzh-Vorlesungen.

Bisherige Vortragende waren Martin van Gelderen, Professor für europäische Geistesgeschichte am European University Institute in Florenz, Pierre Rosanvallon, Professor für neuere und neueste Politikgeschichte am Collège de France in Paris, der Menschenrechtsexperte und Zeithistoriker Michael Geyer von der University of Chicago sowie die Frühneuzeit-Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Experte für amerikanische Politik- und Ideengeschichte

Heuer spricht James T. Kloppenberg, Charles Warren Professor of American History an der Harvard University. Er hat sich u.a. mit der Geschichte der Sozialdemokratie in Europa und Nordamerika, amerikanischer Politik- und Ideengeschichte sowie theoretischen Fragen der Geschichtswissenschaft beschäftigt und Gastprofessuren an der University of Cambridge und an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris bekleidet. In seinen Werken argumentiert er für einen politikgeschichtlichen Ansatz, der nicht nur das abstrakte theoretische Denken über Politik im Blick hat, sondern gleichermaßen seine wechselseitigen Beziehungen mit der Gesellschaft, den Institutionen und der politischen Praxis.

Zu seinen wichtigsten Werken gehören "Uncertain Victory: Social Democracy and Progressivism in European and American Thought, 1870–1920" (1986), "A Companion to American Thought" (1995, gemeinsam mit R. W. Fox), "The Virtues of Liberalism" (1998) sowie zuletzt "Reading Obama: Dreams, Hope, and the American Political Tradition" (2010).

Über Idee und Praxis der Volkssouveränität in den USA

Am 15. Mai spricht der Historiker um 18.15 Uhr im Hörsaal 41 über "American Democracy in European Perspective: Transatlantic Impacts in the History of U.S. Political Culture". Dabei fragt James T. Kloppenberg, wie und warum sich die Idee und die Praxis der Volkssouveränität in den Vereinigten Staaten entwickeln konnte, wenn doch die Demokratie fast überall in Europa bis ins 20. Jahrhundert hinein auf Ablehnung stieß.

In einem Überblick über die Entwicklungen ab der Kolonialzeit setzt Kloppenberg die frühen Experimente der Selbstverwaltung, die Revolution und die Verfassungsbildung sowie die Ausweitung der Demokratie im 19. Jahrhundert in einen transatlantischen Kontext und stellt Bezüge zu Europa her. Seine Ausführungen stützen sich auf Überlegungen, die demnächst in Buchform bei Oxford University Press unter dem Titel "Tragic Irony: Democracy in Early European and American Thought" erscheinen sollen. (red)

5. Gerald Stourzh-Vorlesung:
James T. Kloppenberg: "American Democracy in European Perspective: Transatlantic Impacts in the History of U.S. Political Culture"
Mittwoch, 15. Mai 2012, 18 Uhr c.t.
Universität Wien, Hörsaal 41 im Hauptgebäude
Universitätsring 1, 1010 Wien
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