Ein Stück Brasilien in Wien
| 19. November 2012
Einen Blick auf Brasilien bietet die vom Institut für Romanistik veranstaltete Brasilianische Literaturwoche vom 22. bis zum 28. November 2012 in Wien. (Foto: tokamuwi/Pixelio)
Brasilien bildet den Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse 2013. Einen ersten Eindruck kann das Wiener Publikum bereits jetzt gewinnen. Die RomanistInnen Friedrich Frosch und Marina Corrêa von der Universität Wien haben vier namhafte brasilianische SchriftstellerInnen für Lesungen in Wien gewonnen.
Die Brasilianische Literaturwoche findet von Donnerstag, 22. bis Mittwoch, 28. November 2012, statt und wird von der Universität Wien in Kooperation mit der brasilianischen Botschaft und den Büchereien Wien veranstaltet. Die Lesungen der vier aktuell bedeutendsten zeitgenössischen AutorInnen Brasiliens – Luiz Ruffato, Ana Paula Maia, Rubens Figueiredo und Beatriz Bracher – finden zweisprachig statt. Der Eintritt ist jeweils frei.
São Paulo
Den Anfang macht am Donnerstag, 22. November, Luiz Ruffato, der aus seinem jüngst in deutscher Übersetzung erschienenen Großstadt-Roman "Eles Eram muitos cavalos" ("Es waren viele Pferde") vorlesen wird. "Das aus Fragmenten und prägnanten Szenen bestehende Werk liest sich wie ein mit dem visuellen und stilistischen Seziermesser durchgeführter Schnitt durch die brasilianische Gesellschaft. Bei der Lektüre entstehen Träume, Tode und Verluste, Verbrechen in großem und kleinem Stil, fixe Ideen – und oft steht am Ende ein Überraschungsmoment, der Einbruch des Absurden in einen immer gleichen und doch immer anderen schillernden Alltag der Megacity São Paulo", beschreibt Friedrich Frosch vom Institut für Romanistik das Werk des brasilianischen Autors und Literaturwissenschafters.
Internet-Bloggerin
Am Montag, 26. November, folgt die Lesung von Ana Paula Maia. 1977 in einem Vorort Rio de Janeiros geboren, veröffentlichte sie ihre ersten Texte online. 2003 erschien ihr Erstlingswerk "O habitante das falhas subterrâneas" ("Der Bewohner der unterirdischen Hohlräume"), dem weitere Bücher folgten. In Wien liest sie u.a. aus ihrem neuesten Werk "De gados e homens" ("Von Tier und Mensch") vor.
Literaturpreise
Rubens Figueiredo ist zweifacher Preisträger des höchsten Literaturpreises Brasiliens, dem Prêmio Jabuti de Literatura (Jabuti-Literaturpreis), und einer der profiliertesten Autoren seines Landes. Am Dienstag, 27. November, stellt er seinen mehrfach ausgezeichneten psychologischen Anti-Künstler-Roman "Barco a seco" ("Boot an Land") vor.
Den Abschluss bildet am Mittwoch, 28. November, eine von der Autorin Beatriz Bracher selbst konzipierte Textmontage aus ihrem Werk. Die in Brasilien hoch geschätzte und mit Preisen bedachte Romanautorin behandelt in "Não falei" ("Ich sagte nichts") und "Antônio" ("Antonio") Fragen der kollektiven Erinnerung und individuellen Selbstermächtigung in einem von Gegensätzen und Widersprüchen geprägten Land.
Zweisprachige Abende
Moderiert werden die Lesungen von Marina Corrêa und Friedrich Frosch vom Institut für Romanistik, der zugleich auch die deutsche Übersetzung der Texte Rubens Figueiredos und Ana Paula Maia übernimmt. Die beiden anderen Lesungen werden von Uli Jürgens ins Deutsche übertragen. (red)
Brasilianische Literaturwoche
Donnerstag, 22. bis Mittwoch, 28. November 2012
Lesung Luiz Ruffato
Donnerstag, 22. November 2012, Beginn 19 Uhr
Brasilianische Botschaft
Prinz-Eugen-Straße 26, 1040 Wien
Lesung Ana Paula Maia
Montag, 26. November 2012, Beginn 19 Uhr
Hauptbücherei am Gürtel
Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Lesung Rubens Figueiredo
Dienstag, 27. November 2012, Beginn 19 Uhr
Hauptbücherei am Gürtel
Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Lesung Beatriz Bracher
Mittwoch, 28. November 2012, Beginn 19 Uhr
Hauptbücherei am Gürtel
Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Programm der Brasilianischen Literaturwoche (PDF)