Bestes theologisches Buch
| 25. August 2011Am 25. August 2011 wurde erstmals der Preis für das beste theologische Buch in Europa der Jahre 2009-2010 vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Eröffnung des internationalen Jahreskongresses der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie "An den Grenzen der Leiblichkeit" statt. Die Themen der beiden ausgezeichneten Bücher sind Agnostizismus und die moderne Sonntagskultur.
"Die Würdigung gesellschaftsrelevanter Theologie steht im Vordergrund der Auszeichnung“, sagt Sigrid Müller, Vizedekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät und Vorständin des Instituts für Moraltheologie. Als neue Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie hat sie diesen Buchpreis initiiert, und ein internationales Komitee hat zwei Preisträger, aus Prag und aus Straßburg, ausgewählt. Das Preisgeld wurde von der Versicherungsgesellschaft UNIQA zur Verfügung gestellt.
Tomaš Halik: Geduld mit Gott
Der Agnostizismus und die Lage der ChristInnen in der postkommunistischen Gesellschaft stehen im Zentrum von Tomaš Haliks Buch "Geduld mit Gott" (auf Deutsch erschienen bei Herder 2010, zuvor auf Tschechisch, Polnisch und Englisch). Haliks preisgekrönte Analyse ist wie eine Folie, die die Situation in Österreich und anderen westlichen Ländern nachschärft, wenn man sie fiktiv darüberlegt.
François Wernert: Das Sonntagsdebakel
François Wernerts Studie "Das Sonntagsdebakel" widmet sich der Sonntagsgestaltung im säkularen Frankreich und den Gemeindegottesdiensten in priesterarmen Zeiten (auf Französisch erschienen bei Médiaspaul 2010). Das Buch analysiert die Bedeutung des Sonntags in der modernen Gesellschaft und entwickelt über die Landesgrenzen hinaus Anregungen.
Zwischen Ost und West
Die Preisverleihung erfolgte bei der Eröffnung des zweijährig stattfindenden Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie in Wien. Diese fördert seit ihrer Gründung 1989 den Austausch zwischen Ost und West. "Theologen blicken zwar zum 'Himmel', müssen aber mit beiden Beinen auf der Erde stehen", ist Kongressorganisatorin Sigrid Müller überzeugt. Der Kongress widmet sich dem Thema "Leiblichkeit".
Körper, Geist und Seele
Im Gespräch mit PsychologInnen, PhilosophInnen, SoziologInnen, KunstwissenschafterInnen und MedizinerInnen diskutieren die TheologInnen sowohl die christlichen Einstellungen und Traditionen im Umgang mit dem Körper als auch die modernen Herausforderungen der Gesellschaft. "Dabei geht es darum, Körper, Geist und Seele in ihren wechselseitigen Beziehungen in den Blick zu nehmen. Das Spektrum der Vorträge reicht von Schönheitsoperationen bis zum Zölibat", erklärt Moraltheologin Müller. (vs)
Die Veranstaltung, gemeinsam ausgerichtet von der Katholisch-Theologischen Fakultät und der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie, wird von Raiffeisen und UNIQA gesponsert.
An den Grenzen der Leiblichkeit: Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie
Donnerstag, 25. August, 18 Uhr, bis Sonntag, 28. August 2011, 12 Uhr
Hörsaalzentrum am Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2, Hof 2, 1090 Wien
Information und Anmeldung