Der Kongresstourismus boomt – besonders beliebt ist die Stadt Wien. Dazu tragen die Universität Wien und ihr Veranstaltungsmanagement wesentlich bei, so Tourismusdirektor Norbert Kettner, Vienna Convention Bureau-Leiter Christian Mutschlechner und Rektor Heinz W. Engl bei einer Pressekonferenz.
Die Universität Wien, WienTourismus und das Vienna Convention Bureau nahmen das 650. Gründungsjubiläum der Universität Wien zum Anlass, die Rolle der Universität Wien im Kongresswesen der Stadt näher zu beleuchten. Bei der Pressekonferenz am 15. April am Standort Oskar-Morgenstern-Platz der Universität Wien (v.l.n.r.): Norbert Kettner, Direktor von WienTourismus, Rektor Heinz W. Engl und Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau).
"Wien nimmt einen Spitzenplatz im internationalen Tagungs- und Kongressgeschäft ein", betont Norbert Kettner, Direktor von WienTourismus. Dass die Kongressstadt Wien 2014 im Vergleich zum Jahr davor in allen Kennzahlen deutlich zugelegt hat und damit international eine Top-Position einnimmt, habe sie unter anderem starken Partnern wie der Universität Wien und der vorhandenen Infrastruktur zu verdanken: "Wien bietet die idealen Rahmenbedingungen: Als größter Universitätsstandort Mitteleuropas ist sie eine attraktive Location", betont Kettner. Und das nicht nur für Kongresse: "Das Hauptgebäude der Universität Wien ist ja auch ein gefragter Drehort für Filme, vor allem im laufenden Jubiläumsjahr".
Den Zusammenhang zwischen universitären Aktivitäten und Kongressgeschehen erläutert der Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl: "Auch wenn die Universität Wien durch die vielen Kongresse Geld erwirtschaftet, so ist die Wirtschaftlichkeit nicht der Hauptzweck dieser Veranstaltungen. Sie sind Teil der wissenschaftlichen Aktivitäten." Internationale wissenschaftliche Kongresse und Tagungen sind mit Universitäten seit jeher eng verbunden – an der Universität Wien gab es sie bereits im 14. Jahrhundert. "Die Wissenschaft lebt vom internationalen Austausch: Im Vorjahr fanden hier – zusätzlich zum regulären Lehr- und Forschungsbetrieb – über 1.500 Veranstaltungen statt", so Engl.
Das derzeit sehr rege Kongressgeschäft an der Universität Wien wurde erst mit der Autonomie im Jahre 2002 möglich: Das Veranstaltungsmanagement wurde eingerichtet – heute plant das Team des Veranstaltungsmanagements zahlreiche Veranstaltungen inhaltlich und finanziell. Laut Rektor Engl haben ExpertInnen aus Deutschland und den USA dem Veranstaltungs- und Kongressservice der Universität Wien im Jahr 2014 ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt: Ein solch professionelles Niveau sei an deutschsprachigen Universitäten selten zu finden, und das Veranstaltungsmanagement der Universität Wien nehme "auf diesem Sektor in Österreich und Deutschland eine führende Rolle" ein, so der Wortlaut der ExpertInnen.
Die Universität Wien und die Stadt Wien ergänzen sich optimal. "Die Universität unterstützt die Positionierung der Stadt als führende Kongressstadt wesentlich", betont der Rektor vor den anwesenden PressevertreterInnen: "Im Jahr 2014 sind insgesamt rund 32.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt zu den an der Universität Wien abgehaltenen nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen angereist."
Auch für das Vienna Convention Bureau sei die Universität Wien in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall. "Wir sind mit dem Veranstaltungsmanagement, das Kongressveranstaltern ein 'Full Service' bietet, eng vernetzt und hoffen, dass sich andere Universitäten ein Beispiel nehmen und ähnliche interne Strukturen aufbauen", betont Christian Mutschlechner. Denn niemand kenne die diversen Räumlichkeiten besser und habe mehr Erfahrung mit deren spezifischen Einsatzmöglichkeiten als ein solches "In-House-Veranstaltungsmanagement".
Während im Jahr 2005 noch 25 Prozent aller internationalen Kongresse in Wien auf universitären Boden stattfanden, sind es nun bereits 34 Prozent. "Entscheidend für den Erfolg der Stadt Wien als Kongressstandort sind die Infrastruktur und die Verlässlichkeit der Partner in der Planung", so Mutschlechner abschließend. Im Bild v.l.n.r.: Vera Schweder, Unternehmenssprecherin WienTourismus, Norbert Kettner, Heinz W. Engl und Christian Mutschlechner.
Die Universitäts- und Wissensstadt Wien ist für internationale KongressteilnehmerInnen demnach sehr attraktiv – überdies sei der wissenschaftliche Austausch die Lebensader für Universitäten, so Rektor Engl. "Deshalb muss die Kooperation zwischen Universität Wien und Stadt Wien weitergeführt bzw. verstärkt werden." Seit kurzem tritt das Vienna Convention Bureau des WienTourismus (VCB) bei speziellen Anlässen mit Werbe-Sujets auf, die die Rolle Wiens als Wissenschaftsstandort unterstreichen, indem sie berühmte, mit der Stadt verbundene Forscherinnen und Forscher aus verschiedensten Disziplinen zeigen: Im Bild Anna Freud und Erwin Schrödinger. (Text: Petra Schiefer/ Fotos: Marion Wittfeld)