"Was der Religionspädagogik zu denken gibt"
| 07. November 2013Anlässlich der Pensionierung von Martin Jäggle, ehemaliger Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, fand am 25. Oktober 2013 im Großen Festsaal der Universität Wien das Symposium "Was der Religionspädagogik zu denken gibt" mit anschließendem Festakt statt. Rund 300 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.
Ein Fest und ein Symposium für Martin Jäggle: Der Professor für Religionspädagogik und Katechetik und ehemalige Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, tritt seinen Ruhestand an, und wurde aus diesem Anlass von KollegInnen und FreundInnen für sein Werk geehrt.
Im gefüllten Festsaal der Universität Wien gingen die Vortragenden des Festsymposiums der Frage nach, mit welchen Herausforderungen und Entwicklungen sich die Religionspädagogik auseinanderzusetzen hat und welcher Überlegungen und Weichenstellungen eine Religionspädagogik in der heutigen Zeit bedarf.
Ilse Kögler, Professorin für Katechetik, Religionspädagogik und Pädagogik an der Privatuniversität Linz, stellte in Ihrem Vortrag "'Nun sag, wie hast du's mit der Religion' am Beispiel jugendlicher Religiosität" aktuelle empirische Studien über die Religiosität Jugendlicher vor. In diesen erkennt sie eine wachsende Privatisierung und Individualisierung sowie subjektive Theologien.
Rudolf Englert, Professor für Religionspädagogik an der Universität Duisburg-Essen, hinterfragte den gegenwärtigen Religionsunterricht und präsentierte anhand empirischer Unterrichtsforschung Aufgaben und Herausforderungen des konfessionellen Religionsunterrichts.
Martin Jäggle zeigte anhand wichtiger Stationen in seiner Biographie auf, wieso "Gerechtigkeit lernen" eine zentrale Bedeutung in seinem Denken und Wirken als Religionspädagoge einnahm. Anschließend führte er aus, wie sich diese Dimension der Gerechtigkeit in seinen Forschungsprojekten niederschlug. Er betonte die biblische Vision des Reiches Gottes und führte Implikationen für pädagogisches Handeln wie die Bedeutung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen an. Zuletzt stellte er die Frage, inwiefern Gerechtigkeit angesichts der Shoa gedacht werden kann.
Den an das Symposium anschließenden Festakt eröffnete die Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät, Sigrid Müller (3.v.l.).
Die anwesenden VertreterInnen verschiedenster Institutionen würdigten Martin Jäggles wissenschaftliche Arbeit in einer mehrteiligen Laudatio, darunter Manfred Nowak, Andrea Lehner-Hartmann, Reinhold Boschki, Martin Rothgangel, Ednan Aslan (v.l.n.r.), ebenso …
… wie Markus Himmelbauer, Christine Mann, Wolfgang Wagerer, Edda Strutzenberger-Reiter, Tomáš C. Havel (v.l.n.r.) und …
… Vizerektorin Christa Schnabl, Fabian Boungard, Klara Menzel, Philipp Klutz, Helena Stockinger, Regina Polak, Johann Pock, Kurt Appel (v.l.n.r.).
Feierlich bekam Martin Jäggle die Diskursschrift "Anerkennung in religiösen Bildungsprozessen. Interdisziplinäre Perspektiven" überreicht. Darin werden zentrale Gedanken Martin Jäggles aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Bei jiddischer Musik und Buffet fand der Abend seinen Ausklang. Die internationalen Festgäste aus Griechenland, Belgien, Tschechien, Deutschland, Slowakei und Italien feierten gemeinsam mit Martin Jäggle. (Text: Philipp Klutz und Helena Stockinger; Fotos: Vera Brandner, Erich Foltinowsky und Robert Schelander)
Buchtipp:
Festschrift für Martin Jäggle: "Anerkennung in religiösen Bildungsprozessen. Interdisziplinäre Perspektiven" von Thomas Krobath, Andrea Lehner-Hartmann und Regina Polak (Hrsg.). Göttingen: V&R unipress, 2013.
