Ein großes Fest aus gleich mehreren Anlässen: Ende Jänner feierte die Fakultät für Chemie die Eröffnung des Zentrums für Massenspektrometrie, die Antrittsvorlesung von Christopher Gerner sowie die Emeritierung von Wolfgang Lindner. Uni:Blicke zeigt die Highlights der gelungenen Veranstaltung.
Am 25. Jänner 2013 wurde im Carl Auer von Welsbach Hörsaal sowie im neuen Veranstaltungszentrum der Fakultät für Chemie im Rahmen einer Großveranstaltung die Eröffnung des Zentrums für Massenspektrometrie, die Antrittsvorlesung von Christopher Gerner sowie die Emeritierung von Wolfgang Lindner gefeiert.
Dekan Bernhard Keppler begrüßte die zahlreich erschienenen TeilnehmerInnen und stellte die Fakultät für Chemie an der Universität Wien vor – die größte Fakultät für Chemie in Österreich. Die Attraktivität des Studienangebots beweisen die stark steigenden Studierendenzahlen, und den AbsolventInnen stehen gute Karrierechancen im In- und Ausland, in Forschung und Industrie bevor, so der Dekan. Zudem verwies er auf die große Bedeutung des Zentrums für Massenspektrometrie: Durch Bündelung von Ressourcen – modernster Ausstattung und wissenschaftlicher Exzellenz – bietet dieses neue Zentrum seine Dienste innerhalb und außerhalb der Fakultät an.
Unter den Gästen war unter anderem Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung der TU Wien (li.), sowie Alexander van der Bellen, Beauftragter der Stadt Wien für Universität und Forschung (re.)
Das Massenspektrometriezentrum soll künftig durch überaus vielseitige und leistungsfähige Analyseoptionen in der Chemie und den angrenzenden Biowissenschaften neue wissenschaftliche Durchbrüche initiieren. Darin sind sich Dekan Bernhard Keppler, Vizerektor Karl Schwaha sowie Gastprofessor Michael W. Linscheid (v.l.n.r.) einig.
Das neue Zentrum für Massenspektrometrie ist neben dem NMR-Zentrum und dem Zentrum für Röntgenstrukturanalyse die dritte "Core Facility" der Fakultät für Chemie. Die Geräte stehen den WissenschafterInnen der Fakultät für Chemie, aber auch anderen Fakultäten der Universität Wien sowie externen Einrichtungen zur Verfügung. Für den Vizerektor für Infrastruktur der Universität Wien, Karl Schwaha, stellt dieses neue Massenspektrometriezentrum eine große Bereicherung des Angebots an wissenschaftlicher Analyse dar, und er sprach der Fakultät für Chemie die Anerkennung des Rektorats für die Entwicklung der Fakultät und die hohe Effektivität der Ressourcennutzung aus.
Andreas Rizzi, Leiter des Massenspektrometriezentrums, gab einen Überblick der zur Verfügung stehenden Geräte und ihrer technischen Möglichkeiten. Das Zentrum bietet demnach ein breites Spektrum von Dienstleistungen an, die von der akkuraten Massenbestimmung niedrig-molekularer Verbindungen bis zur Analyse von Biopolymeren und synthetischen Polymeren reichen.
Die große Bedeutung der Massenspektrometrie als vielseitige und leistungsfähige Analysemethode in der Chemie und den angrenzenden Biowissenschaften sprach unter anderem Michael W. Linscheid (Professor am Institut für Chemie der Humboldt Universität zu Berlin) in seinem Festvortrag an. Für ihn stellt dieses Verfahren daher einen "Motor von Forschung und Innovation" dar.
Einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Antrittsvorlesung von Christopher Gerner, seit März 2012 Professor für Trenntechnik und Bioanalytik an der Fakultät für Chemie. Unter dem Titel "Das nicht Messbare messbar machen" gab der Wissenschafter Einblicke in unerwartete Wirkstoffeffekte auf menschliche Zellen durch Massenspektrometrie sowie einen Ausblick auf individualisierte Therapie-Optionen.
Massenspektrometrie stellt für Christopher Gerner eine optimale Analysemethode dar, um unter anderem auch die Mechanismen der Krebsentstehung besser verstehen zu lernen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse könnten nach Gerners Einschätzung schon bald verfeinerte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten entwickelt werden.
Die Feier anlässlich der Emeritierung von Wolfgang Lindner, von 1996 bis 2012 Professor für Analytische Chemie an der Fakultät für Chemie, bildete den feierlichen Abschluss der Veranstaltung.
Der ehemalige Dissertant und langjährige Mitarbeiter von Wolfgang Lindner, Michael Lämmerhofer – heute Professor der Pharmazeutischen Analytik und Bioanalytik am Pharmazeutischen Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen – würdigte in seiner Laudatio das wissenschaftliche Oeuvre von Wolfgang Lindner. Er hatte in seiner aktiven Zeit wesentliche Beiträge zur Entwicklung chiraler Trennsysteme geleistet und kann auf zahlreiche erfolgreiche Forschungsprojekte und Kooperationen zurückblicken, die durch mehrere Auszeichnungen gewürdigt sind.
Unter den Gratulanten war auch der ehemalige Umweltminister Martin Bartenstein, der sein Doktorat bei Wolfgang Lindner erworben hat.
Vizerektor Schwaha (li.) und Dekan Keppler (re.) dankten dem Emeritus (Bildmitte) im Namen der Fakultät für Chemie für sein Engagement und die wertvollen Beiträge zu Forschung und Lehre der Analytischen Chemie.
Das abschließende Buffet brachte Festgäste, Studierende und Angehörige aus allen Bereichen der Fakultät zu einem gemütlichen Ausklang mit interessanten Gesprächen und Diskussionen zusammen. (Fotos: Fakultät für Chemie, Universität Wien)