Universität Wien startet Satelliten in Indien
Redaktion (uni:view) | 25. Februar 2013Über 200 Interessierte verfolgten am Montag, 25. Februar, live per Webcast in der Aula am Campus der Universität Wien den Satellitenstart in Indien mit. Neben beteiligten Wissenschaftern sprachen auch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Rektor Heinz W. Engl.

25. Februar 2013: Um 13.36 Uhr startete die Trägerrakte vom südindischen Dhawan Space Centre aus. Die Satelliten kreisen in einer 800 km über der Erde führenden Umlaufbahn entlang der Tag-Nachtgrenze in 101 Minuten um unseren Planeten.

Heinz W. Engel, Rektor der Universität Wien, und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle freuten sich über den erfolgreichen Start der Satelliten. In den Händen halten sie ein 1:1-Modell des "UniBRITE", der 20x20x20 Zentimeter groß und 6,8 kg schwer ist.

UniBRITE ist einer von sechs Satelliten der BRITE-Constellation-Mission. Sie hat die Erforschung der Entwicklungsgeschichte und Struktur massereicher Sterne zum Ziel. Die beteiligten WissenschafterInnen hoffen, wichtige Erkenntnisse in Bezug auf unser Sonnensystem zu erlangen.

Die Aula am Campus der Universität Wien füllt sich vor dem Satellitenstart stetig – über 200 Interessierte waren beim Start schlussendlich live dabei.

Astrophysiker Franz Kerschbaum moderierte die Veranstaltung und begleitete trotz einiger Verzögerungen souverän den Satelliten-Start.

Thilo Hofmann, Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie u. Astronomie, ist stolz, mit der Fakultät an dem Projekt beteiligt zu sein. Er nannte den heutigen Montag, 25. Februar, einen großen Tag für Österreich.

Obwohl die massereichen, hellen Sterne eine wichtige Rolle im Universum spielen, sind sie bisher noch nicht ausreichend gut erforscht. Diese Lücke soll die "BRITE-Constellation" schließen, erläuterte Joao Alves, Leiter des Instituts für Astrophysik.

Projektleiter Werner Wolfgang Weiss vom Institut für Astrophysik stellte den interessierten ZuhörerInnen den Werdegang des Satelliten-Projekts von der Idee 2004 bis zum heutigen Start vor. Offizieller Startpunkt des Projekts war das Jahr 2005.

Für Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle ist das Projekt ein erneuter Beweis, dass sich österreichische Universitäten im weltweiten Vergleich behaupten können. Insbesondere die nationalen als auch internationalen Kooperationen sieht er als Mehrwert an.

Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, gewährte als Mathematiker Einblicke in sein eigenes wissenschaftliches Interesse an den verschiedenen Komponenten des Projekts. Weiters zeige es nicht nur, dass Österreich in vielen wissenschaftlichen Disziplinen an der Spitze stehe, sondern auch, dass Universitäten, obwohl sie eigentlich miteinander konkurrieren, exzellent zusammen arbeiten können.

Astrophysiker Rainer Kuschnig, der für die technische und wissenschaftliche Koordination des Projekts verantwortlich war, erklärte die technischen Details der Satelliten und den Ablauf der Mission nach dem heutigen Start.

Nachdem "UniBRITE" erfolgreich gegen 13.50 Uhr von der Rakete abgestoßen wurde, lud die Universität Wien mit einem Buffet und Sektempfang zum Feiern des erfolgreichen Starts ein.

Zahlreiche Medien waren ebenso vor Ort, um beim Satellitenstart live dabei zu sein – im Bild wird Projektleiter Werner Wolfgang Weiss vom ZIB-Team des ORF interviewt.

Auch die kleinen BesucherInnen stießen auf den Erfolg an - selbstverständlich nur mit Orangensaft.

Zu den Gästen der Veranstaltung zählten auch SchülerInnen einer Wiener Schule, die sich sehr für die Weltraumforschung begeisterten. (Fotos: Petra Schiefer/ Sophie Brodicky, Text: Marion Wittfeld)