"The Guild" an der Universität Wien
| 29. Oktober 2018Die Universität Wien ist eine von 19 forschungsintensiven europäischen Unis, die Mitglied bei "The Guild" sind. Am 19. Oktober trafen sich die RektorInnen der Guild-Universitäten an der Uni Wien, um u.a. das kommende europäische Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe zu diskutieren.
Ziel von "The Guild" ist es, gemeinsam die Entwicklungen in der Europäischen Union im Forschungs- und Bildungsbereich mitzugestalten sowie die Unterschiede zwischen den Universitäten, vor allem zwischen den alten und neuen EU-Ländern, ohne Vernachlässigung einer strikten Qualitätsorientierung auszugleichen.
"The Guild will auch die budgetäre Ausstattung von Forschung und Lehre beeinflussen. Die EU verfügt über riesige Förderprogramme, die durch den Brexit unter finanziellen Druck geraten. Noch vor zehn Jahren war die EU im Bereich der Forschungsförderung nur "Mission Oriented", d.h. die Programme waren stark industriegesteuert. Erst seit einigen Jahren wird verstärkt in die Grundlagenforschung investiert – u.a. im Rahmen der ERC Grants. In The Guild geht es darum, die Grundlagenforschung in der EU zu verteidigen – und zwar nicht nur abstrakt, sondern finanziell", so Rektor Heinz W. Engl in einem Interview mit uni:view.
Am 19. Oktober 2018 kamen die VertreterInnen der Guild-Universitäten an der Universität Wien zusammen, um unter anderem das kommende europäische Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe zu diskutieren, das 2021 das derzeitige Förderprogramm Horizon 2020 ablösen soll.
Im Rahmen des "The Guild"-Treffens hielt Mark Coeckelbergh vom Institut für Philosophie der Universität Wien eine Keynote zum Thema Künstliche Intelligenz. In der anschließenden Diskussion wurde lebhaft über die ethischen Implikationen dieser neuen Technologie und ihre Bedeutung für die europäischen Universitäten diskutiert.
Zu den Themen BREXIT und Open Science wurde ein Policy-Briefing geführt: Die Diskussion über die Auswirkungen des BREXIT auf die ERA (European Research Area) und die EHEA (European Higher Education Area) wurde vor allem von den beteiligten britischen Universitäten (im Bild 3.v.r. Stuart Croft von der Universität Warwick) intensiv geführt und brachte wichtige Einsicht in die derzeitige politische Stimmungslage in Großbritannien.
Ein weiteres wichtiges Thema war der "Plan S", mit dem die Europäische Kommission festlegen möchte, dass alle staatlich finanzierten Forschungsergebnisse ab dem Jahr 2020 in für die Öffentlichkeit frei zugänglichen Open Access-Zeitschriften publiziert werden müssen.
Der von der Universität Wien zum Treffen eingeladene Bundesminister Heinz Faßmann (Bild) berichtete den Guild-RektorInnen über den Stand der Vorbereitungen des kommenden Rahmenprogramms "Horizon Europe" sowie über den Status der Österreichischen Ratspräsidentschaft.
Zentrale Eckpunkte der Diskussion zwischen dem Minister und den RektorInnen waren die sogenannten "Missions", mit denen die Europäische Kommission im kommenden Rahmenprogramm bestimmte Themenbereiche fördern will sowie die Ausgestaltung des ERASMUS+ Programms zur Förderung der Mobilität. (red/Fotos: © Universität Wien/derknopfdruecker.com)