Thailand "nach der Katastrophe"
| 28. September 2017Der zweite Teil der Exkursion "Nach der Katastrophe" führt die Studierenden des Instituts für Geographie und Regionalforschung nach Südthailand. Hier wurden ganze Küstenstreifen während des Tsunamis im Dezember 2004 verwüstet.
Die Wiener Exkursionsgruppe besucht die drei am stärksten vom Tsunami betroffenen Provinzen in Südthailand. Die Insel Koh Phi Phi wurde durch den Tsunami fast komplett zerstört. Die touristische Infrastruktur wurde innerhalb sehr kurzer Zeit wiederaufgebaut – u.a. von "voluntourists" – Freiwilligen, die sich während ihres Urlaubs an den Aufräumarbeiten beteiligten.
Moken Community Leader erklärt die Funktionsweise einer Fischfalle. Im Rahmen der Exkursion besucht die Exkursionsgruppe eine Moken Community, ein indigenes Volk von mittlerweile sesshaft gewordenen Seenomaden, in der Gegend von Khao Lak in der Phang-Nga Provinz. Die Studierenden lernen unterschiedliche Ansätze des Wiederaufbaus kennen, mit denen die Moken konfrontiert waren. Zudem erfährt die Gruppe, dass die globale Aufmerksamkeit, welche die Moken in der Phase nach dem Tsunami erfahren haben, eine wichtige Ressource bei ihrem Kampf gegen "Land Grabbing" durch Investoren und politisch einflussreiche Akteure darstellten.
Nach dem Tsunami von 2004 wurden in den Tsunami-Risikozonen verschiedene Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge getroffen. Eine dieser Maßnahmen betrifft die Einrichtung von Tsunami Evakuierungsrouten. Bei dem Besuch eines Fischerdorfes in der Gegend von Khao Lak erfährt die Exkursiongruppe, dass die DorfbewohnerInnen alternative Evakuierungsrouten für ihr Dorf festgelegt habe, da die offiziellen Routen ohne Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten eingerichtet wurden.
Neben den Themen Tsunami und Katastrophenvorsorge lernen die Studierenden auch über das alltägliche Leben der Menschen in der Küstenregion. Die Fischerei ist eine wichtige Erwerbsquelle für viele BewohnerInnen. Dabei kämpfen die Fischer mit sinkenden Fischbestände aufgrund von industriellem Fischfang sowie dem Einsatz nicht-nachhaltiger Fangmethoden.
Auch kulinarische Begegnungen hält die Exkursion bereit: Entlang der Küstengebiete von Thailand und Indonesien spielen Meeresfrüchte eine besonders wichtige Rolle.
Nach einem anstrengenden Exkursionstag darf auch das nicht fehlen: Frühabendliche Entspannung an einem Strand in der Nähe von Khao Lak. (Texte und Fotos: Patrick Sakdapolrak und Gunnar Stange)
Vom 25. August bis 08. September besuchten Studierende des Instituts für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Patrick Sakdapolrak und Dr. Gunnar Stange zwei der am stärksten vom Tsunami im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 betroffenen Regionen. Im Rahmen der Exkursion "Nach der Katastrophe" informierte sich die Gruppe über die Folgen des Tsunamis, über den Ablauf und die Bedingungen des Wiederaufbaus und Maßnahmen des Katastrophenschutzes.
